SPIEL #507
SG Wattenscheid 09 vs. VfL Bochum II 0:2 (0:1) |
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02.04.2015 - Lohrheidestadion, Bochum | ||
1.907 Zuschauer | ||
Regionalliga West - 19. Spieltag 2014/2015 | ||
Tore: 0 : 1 Sinan Kurt (34.) 0 : 2 Laurynas Kulikas (62.) |
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Nach zwei Spielabsagen auf Grund der schlechten
Witterung gegen Ende des vergangenen Jahres, bescherte uns die neue
Terminierung das Stadtderby zwischen Wattenscheid und den VfL-Amateuren
an Mikes Geburtstag. Nach einem Bierchen und einem leckeren Taxiteller
bei mir, machten sich Mike und ich auf den Weg Richtung Lohrheidestadion.
Wir parkten etwas abseits und trafen eine gute Stunde vor Spielbeginn im
Stadion ein. Von unseren Plätzen auf der Haupttribüne beobachteten wir,
wie sich das Stadion langsam füllte. Nach ein paar Minuten stieß dann
auch Daniel zu uns und wir verplauderten die Zeit bis zum Anpfiff und
beobachteten den Bochumer Anhang, der sich vor dem Stehplatzblock vom
Ordnungspersonal filzen ließ. Als wohl vorerst letztes Derby zwischen
der ruhmreichen Wattenscheider Sportgemeinschaft und dem VfL nahm dieses
Spiel eine kleinere geschichtsträchtige Rolle ein. Wie schon zuvor das
Frauenteam, zieht der finanzielle klamme VfL Bochum zum Ende der Saison
auch seine U23 zurück und folgt damit dem allgemeinen Trend unter den
Proficlubs. Dementsprechend viel erwartete ich mir von diesem Spiel. In
erster Linie bezog sich diese Erwartungshaltung auf die Performance auf
den Rängen, da beide Teams sportlich eher wenig glänzen und sich im
unteren Tabellenbereich niedergelassen haben. Der Gästeblock füllte sich
ganz ordentlich, sodass man zu Spielbeginn von ungefähr gleich
verteilten Kräfteverhältnissen unter den knapp 2.000 Schaulustigen
sprechen konnte. Bei etwas besserem Wetter wäre an diesem Gründonnerstag
wohl mehr drin gewesen, da Bochums Profis erst am Sonntag in Darmstadt
spielen sollten. So sorgte wohl vor allem die Angst vor weiteren
Ausläufern von Sturm Niklas für die ernüchternde Kulisse. Der schwarz-weiße Heimanhang begrüßte sein Team mit
einer netten Choreografie. Positiv anzumerken ist auch die kreative und
vielfältige Zaunfahnenlandschaft in Wattenscheid. Während einige
Pöbeleien zwischen Gästeblock und Tribüne ihren Weg fanden, spannte der
VfL-Anhang im Gästeblock massiv Regenschirme auf. Was nun, bei trockenem
Wetter, kommen sollte, konnte sich jeder erfahrene Stadionbesucher
denken. Wie zu erwarten, dauerte es keine Minute bis schwarze
Rauchschwaden aus dem blau-weißen Mob aufstiegen und das gerade
begonnene Spiel unterbrochen werden musste. Etwas überraschender war
dann jedoch der sich anschließende Platzsturm der Bochumer. Vorbei an
einem Kamerawagen der Polizei, der auf der Laufbahn vor dem Gästeblock
positioniert war, bahnte man sich seinen Weg Richtung Gästeblock.
Blöderweise verließ einen aus völlig unerfindlichen Gründen auf halbem
Weg der Mut und man kehrte in seinen Block zurück. Klar zog die Polizei
zu diesem Zeitpunkt ins Stadion, trotzdem bleiben feige abgebrochene
Stürmungsaktionen peinlich. Gerade als sich die Lage zu beruhigen
schien, wollte auch der Heimanhang Eier zeigen und öffnete ein Tor
Richtung Innenraum. Doch auch die gut 30 Wattenscheider ließen sich
zurückdrängen – von zwei Polizisten. Was für überflüssige Aktionen.
Wenn, dann soll es auch richtig knallen. Das war gar nichts. Die
Aktionen veranlassten den Referee dazu, die Spieler zurück in die
Kabinen zu schicken und die Partie für insgesamt 15 Minuten zu
unterbrechen. Zehn Minuten weniger hätten es auch getan. Nun sollte das
Spiel also auch auf dem Rasen richtig beginnen. Der VfL ging als Underdog in die Partie und spielte
sich früh in die Favoritenrolle. Angriff um Angriff rollte auf das Tor
der überforderten Wattenscheider. Vom Heimteam kam wenig und es
verwunderte mich, wie kampfstark die Bochumer trotz der
Rückzugsentscheidung auftraten. Das Mittelfeld wurde schnell überbrückt
und die vielen Chancen beinhalteten zwei Pfostentreffer und einen
Handelfmeter, der dann auch nach einer guten halben Stunde zum 0:1
führte. Was SGW-Spieler Kasela Mbona dazu bewegte, bei einer VfL-Flanke
mit der Hand zum Ball hochzusteigen, weiß wohl nur der Kongolese selbst.
In Hälfte zwei nutzte Kulikas eine gute Chance und schenkte den
Hausherren das völlig verdiente 0:2 ein und brachte den VfL-Erfolg in
sicheres Fahrwasser. Mit der Zeit wurde es auf dem Platz nun etwas
ruppiger und die Wattenscheider sammelten eine gelbe Karte nach der
anderen. Hier und da hätte man wohl auch den roten Karton zücken können.
Diesen hob sich Schiri Siewer dann für eine Gelb-Rote gegen
Kaplan in der 90. Minute auf. Auf
den Rängen beruhigte sich die Lage im Übrigen. Während die
Wattenscheider anfangs noch einen guten Support hinlegten, enttäuschte
der VfL-Anhang gesangstechnisch auf ganzer Linie. Ihnen wird’s egal
sein, hat man doch das so wichtige letzte Kräftemessen der beiden
größten Bochumer Clubs für sich entscheiden können. Weitere Fotos und Bericht auf Bochumfan.de und Erlebnis-Stadion.de |
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