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SPIEL #513

SSV Jahn Regensburg vs.
Viktoria Aschaffenbrug
3:2 (2:2)
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  16.07.2015 - Continental Arena, Regensburg  
  7.800 Zuschauer  
  Regionalliga Bayern - 1. Spieltag 2015/2016  
     
  Tore:
0 : 1 Johannes Gerhart (17.)
1 : 1 Markus Ziereis (29.)
1 : 2 Simon Schmidt (36.)
2 : 2 Kolja Pusch (42.)
3 : 2 Markus Ziereis (60.)
 
     
 
     
     
 
   
 
   
 
   
 

Es ist mehr als fünf Jahre her, als ich das letzte Mal eineinhalb Monate keine Fußballspiele besucht habe. Wirklich vermisst habe ich das Rollen des runden Leders in den Wochen der Sommerpause nicht unbedingt. Natürlich war die Vorfreude auf meine kleine Tour, die die Saisoneröffnung der Regionalliga Bayern beinhalten sollte, trotzdem groß. Am Donnerstag brachte mich Air Berlin mehr zügig als sanft nach München, von wo aus es per Bus und Bahn auf direktem Wege nach Regensburg ging. Bei mittlerweile deutlich mehr als 30° C erreichte ich dann am Nachmittag die größte Stadt Ostbayerns. Regensburg ist wirklich eine Perle, sodass ich meine kleine Runde entlang der Donau und durch die Innenstadt sehr genoss. Zu Fuß brach ich dann gewohnt zeitig zum Spielort des abendlichen Kräftemessens zwischen dem SSV Jahn und der Viktoria aus Aschaffenburg auf, welches den Startschuss zur vierten Saison der 2012 neu geschaffenen Regionalliga Bayern geben sollte. Das besonders reizvolle an der Begegnung war jedoch der Umstand, dass es sich hierbei ebenso um das erste Pflichtspiel im neuen Heim der Regensburger handelte. Die erst kürzlich fertiggestellte Continental Arena an der A3 im Süden der Stadt löste in der Sommerpause das altehrwürdige und in die Jahre gekommene Städtische Jahnstadion als Spielstätte der Rot-Weißen ab. Leider musste der Jahn mit dem Umzug ins neue Stadion nach einer katastrophalen Saison ebenso den harten Weg in die Viertklassigkeit antreten. Komischerweise hält sich meine Trauer über den Abschied aus dem Jahnstadion in Grenzen, da es sich hierbei auch aufgrund der unschönen zusätzlich aufgebauten Stahlrohrtribünen nicht unbedingt um eine klassische Perle der Stadionhistorie handelte. Die neue Arena strahlte indes schon von der Autobahnbrücke aus in einem saftigen und satten rot. Man mag über Stadionneubauten an der Autobahn denken was man möchte – in Deutschland wurden in den letzten Jahren sicherlich hässlichere Stadien gebaut.

In der prallen Sonne erstand ich mir eine der günstigsten Sitzplatzkarten auf der Gegengerade, die mit 23 Euro (ermäßigt) nicht gerade ein Schnapper war. Bei der derzeit eingeschlagenen Preispolitik wird der Zuschauerzuspruch, 7.800 Zuschauer lasteten das Stadion halb aus, nicht über die gesamte Saison zu halten sein. An diesem Abend des ersten Spieltages zog natürlich das Neue und die Aufbruchsstimmung, nach nur einer Saison in Liga Vier ins Profigeschäft zurückzukehren. Dementsprechend motiviert waren die Anhänger des Jahn, die ihre Fankurve vor dem Anpfiff mit einer Blockfahne schmückten, die das alte Jahnstadion würdigte. Wie bei so vielen Choreografien, die ich in letzter Zeit sah, wurde auch diese viel zu früh präsentiert, sodass die Spieler nicht in den Genuss des Bildes kamen. Schlussendlich wurde die Partie sowieso fünf Minuten später angepfiffen, nachdem der Bayerische Fußballverband eine ausufernde und etwas übertriebene Zeremonie aufführte, bei der unter anderem alle Vereine der Regionalliga einzeln vorgestellt wurden. Als das Leder dann endlich rollte begann der Jahn wie zu erwarten war schwungvoll gegen den Underdog und Aufsteiger aus Aschaffenburg. Die Heimelf hatte also die ersten Halbchancen und guckte nach 17 Minuten trotzdem recht doof aus der Wäsche. Aschaffenburgs Gebhart hatte es nach einem Eckball viel zu leicht, als er am kurzen Pfosten unbedrängt zum 0:1 einschob. Trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Neuzugang Ziereis nach einer halben Stunde, schaffte es der Jahn nicht im eigenen Stadion in Führung zu gehen. Per Elfmeter schoss sich Aschaffenburg wieder in Front (36.) ehe die Hausharren den Rückstand ebenfalls per Strafstoß egalisierten (42.). Für mich waren beide Strafstöße ein Witz und insbesondere der Elfmeter für den Jahn war wohl eher ein Wiedergutmachungspfiff des schwachen Schiedsrichters, als ein elfmeterwürdiges Foulspiel. Für die Zuschauer blieb das Spiel natürlich aufregend und spannend und es ging nach attraktiven 45 Minuten mit 2:2 in die Pause.

In der zweiten Halbzeit spielte dann nur noch der Jahn, der von seinen Fans immer wieder lautstark unterstützt wurde. Ausverkauft kann die Bude sicherlich ein echter Hexenkessel werden. Ehe es jedoch gegen die Topclubs der Liga aus München, Haching oder auch Burghausen geht, musste man die Pflicht gegen die vermeintlich kleinen Aschaffenburger erfüllen. Hierbei stellte sich abermals der starke Ziereis als „Goldjunge“ heraus und verwandelte nach einem mustergültig vorgetragenen Angriff eiskalt zum 3:2 (60.). Die Domstädter blieben Herr im Haus ohne jedoch die nötige Souveränität an den Tag zu legen nicht doch noch ins Schwanken zu geraden. Glücklicherweise überstand man die guten Konterchancen der Gäste und konnte einen erfolgreichen Pflichtspiel- und Saisonauftakt in der neuen Arena feiern. Der Grundstein für eine erfolgreiche Regionalligasaison ist somit gelegt. Jedoch weiß man in Regensburg nur zu gut wie stark a) die Konkurrenz in der eigenen Liga ist und b) wie unglücklich die Aufstiegsregelungen der Regionalligen sind. Ich für meinen Teil wünsche dem Jahn ganz parteiisch viel Glück.

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