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SPIEL #515

logo_vfl_bochum VfL Bochum vs.
MSV Duisburg
3:0 (0:0)
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01.08.2015 - Ruhrstadion, Bochum
  23.542 Zuschauer  
  2. Bundesliga - 2. Spieltag 2015/2016  
     
  Tore:
1 : 0 Timo Perthel (56.)
2 : 0 Onur Bulut (68.)
3 : 0 Simon Terodde (84.)
 
     
     
   
     
   
 
   
     
   
     
     
 

So langsam sollte die Groundhopping-Saison 2015/16 auch für mich anfangen. Da die Terminkoordination mittlerweile nicht mehr so einfach ist, passte mir die Partie Bochum vs. Duisburg ganz gut in den Kram, da auch Alex ein Spiel des Aufsteigers aus ihrer Heimatstadt live sehen wollte. Somit wurden online fix zwei günstige Sitzer für das Derby gekauft und wir konnten uns am Samstagmittag auf den kurzen Weg Richtung Ruhrstadion machen. Die Euphorie in Bochum ist nach dem Auftaktsieg beim Absteiger aus Paderborn groß und mit Sicherheit träumt man an der Castroper Straße in nicht allzu ferner Zeit wieder vom Aufstieg. Von Aufstiegseuphorie ist bei den Zebras nach der herben und deutlichen Auftaktpleite gegen den FCK hingegen nicht mehr viel zu spüren. Die Presse schrieb nach dem Saisonstart bereits von einem ganz schwierigen Jahr für die Duisburger.  Den Fans des MSV war das sichtlich egal und mehrere tausend Anhänger der Zebras verwandelten das Ruhrstadion in ein Tollhaus. Zumindest musste man sich nicht vor den zahlenmäßig natürlich überlegenen Bochumern nicht verstecken. Unsere Tribüne, neben den offiziellen Gästeplätzen, war dementsprechend fest in Duisburger Hand. Dies lag auch an der komischen Preispolitik des VfL, der bei gleicher Sicht für eine Sitzplatzkarte im Gästeblock 25 Euro berappte, während die „neutralen“ Sitzplätze nebenan zehn Euro weniger kosteten. Da erweisen die Bochumer ihren Fans auf den günstigen Plätzen, die zwischen einem Haufen Gästeanhängern sitzen durften, einen echten Bärendienst.

Der Beginn des Spiels gab der Presse und den Fans des VfL Recht. Die Heimelf dominierte das Spiel ohne jedoch wirklich ernsthaft gefährlich zu werden. Die Zebras konnten kaum für Entlastung sorgen und vor allem Stürmerstar Kingsley Onuegbu hing böse in der Luft. Nachdem die Fans des MSV das Spiel mit einer kleinen Schwenkfahneneinlage eröffneten legte zumindest der Gästeanhang eine richtig heiße Sohle aufs Parkett. Leider konnte man in dieser Saison nicht mehr mein Lieblingslied vom Niederrheinpokalsieg singen, den in der letzten Saison der RWE gewinnen konnte. Nichtsdestotrotz werden die Bochumer durchaus überrascht vom Gästesupport gewesen sein. Überraschendes hatte man auf dem Platz jedoch nicht zu bieten. Der offensiv ausgerichtete Gastgeber rannte unermüdlich gegen die recht stabile Abwehr des MSV an, die in Hälfte eins allerdings nur bei Hooglands Latten-Kopfball ernsthaft zittern musste. Richtig schön war das Spiel auf Grund dieser handballartigen Verhältnisse vorm Meidericher Strafraum nicht anzusehen. Dass das MSV-Bollwerk so nicht ewig halten konnte war jedoch abzusehen. Zumindest die erste Halbzeit konnten die Gäste jedoch unbeschadet überstehen.

Teilweise gebe ich meinem Sitznachbarn Recht, der im MSV-Trikot und leicht angeschossen nach der Führung für den VfL lamentierte, dass das Spiel doch eigentlich wie ein typisches „Null null“ aussah. Doch auch er musste nach einem kurzen Nachhaken anerkennen, dass die 1:0-Führung durch Perthel für den VfL durchaus gerechtfertigt war. Zwar wurde Perthels Schuss ins Glück (56.) bedeutend abgefälscht, doch das sollte sowohl die VfL-Fans als auch Ramona wenig stören. Die Bochumer führten im kleinen Ruhrderby am 2. Spieltag und die Gäste schienen wenige Möglichkeiten zu haben dies ernsthaft zu ändern. Weiterhin spielte nur Bochum gegen die entweder mutlosen oder einfach nur schlechten Duisburger. Gute zehn Minuten nach dem Treffer zum 1:0 konnte Bulut für den VfL erhöhen. Laut Mike und Daniel, die etwas besser saßen, war dieser zwar in stark abseitsgefährdeter Position zum Abschluss gekommen, doch auch das störte nur wenige Bochumer. Ob Abseits oder nicht, der Spielzug, bei dem Haberer, Bochums Mann der Stunde, auf den Torschützen durchsteckte war schön anzusehen. Viel geschah nun auf dem Platz nicht mehr. Der Klassiker: Der VfL musste nicht mehr und der MSV konnte und wollte scheinbar nicht. Wenige Minuten vor Schluss trug sich Bochums letztjähriger Torjäger vom Dienst, Simon Terodde, in die Torschützenliste ein. Locker umkurvte er Ratajczak und schob zum, auch in dieser Höhe verdienten, 3:0-Endstand ein. Wenn der MSV seinen Gegner auch weiterhin so wenig entgegenzusetzen hat, sehe auch ich schwarz für die Saison des Aufsteigers. 23000 Zuschauer sahen heute ein einseitiges Spiel bei sommerlichen Temperaturen, nach dessen Abpfiff der VfL sich mal wieder zum Saisonbeginn als Tabellenführer wiederfindet. Die Stimmung in beiden Fanlagern könnte somit nicht unterschiedlicher sein.  

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