SPIEL #518
FC Schalke 04 vs. SV Darmstadt 98 1:1 (0:1) |
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21.08.2015 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
61.565 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 2. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: 0 : 1 Konstantin Rausch (9.) 1 : 1 Julian Draxler (47.) |
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(Ticket fehlt) | ||
Heimauftakt auf Schalke, ein gelungener
Saisonstart, bombastisches Wetter und mit dem Überraschungsaufsteiger
aus Darmstadt ein Gast, gegen den drei Punkte bei allem Großgerede
sicher eingeplant waren. Gemeinsam mit Mike machte ich mich also frohen
Mutes zur Mittagszeit per Auto auf den Weg in die Arena, deren letzter
Besuch meinerseits jetzt doch schon ein paar Tage her ist. Nachdem das
Auto abgestellt war und ein schneller Snack und ein Bier den Weg in
meinen Magen fanden ging es in die Nordkurve. Da wir von den
Darmstädtern heute viel erwarteten, immerhin war es das erste
Bundesligaauswärtsspiel der Lilien seit mehr als dreißig Jahren,
positionierten wir uns in N1, von wo aus man mit Sicherheit den besten
Blick auf den Gästeanhang hatte. Nachdem Steven zu uns stoß und das
Aufwärmprogramm für Spieler und Fans langsam anlief, bekam ich wirklich
richtig Bock auf die neue Spielzeit mit meinen Königsblauen. Ob das
einfach am Umstand des Saisonanfangs oder an der von Grund auf positiven
Stimmung rund ums Berger Feld lag – ich weiß es nicht. Zum Einlauf der
Teams präsentierte der Block I um die Hugos ein kleines Kurven-Eck-Bild
während sich die Südhessen im Gästeblock am Thema Humor versuchten und
per Spruchband verkündeten, dass sie auch mit einer „Knappen-Niederlage“
zufrieden wären. Haha. Hahaha. Im blau-weißen Dress gab es mit Geis, Di
Santo und Junior drei Arena-Debütanten von Anfang an, die
vorweggenommen, eine gute Partie ablieferten. Mit der gut aufgelegten
Nordkurve im Rücken sollte der wiedererstarkte S04 hier also die Punkte
vier, fünf und sechs der noch frischen Bundesligaspielzeit einfahren. Da es sich bei der Heimmannschaft jedoch um den FC
Schalke handelt, passte an diesem Nachmittag schon relativ schnell etwas
nicht ins Puzzlebild. Es waren keine zehn Minuten gespielt als
Darmstadts Star-Einkauf Konstantin Rausch nach einem Ballverlust Julian
Draxlers einen gut ausgespielten Konter sehenswert zum 0:1 ins lange Eck
schlenzte. So ein früher Rückstand gegen den Underdog kann, sollte aber
nicht passieren. Trotzdem alles halb so wild, die Bayern lagen gegen
Hoffenheim zeitgleich bereits nach neun Sekunden zurück und der Schalker
Kreisel hatte noch alle Zeit der Welt das Spiel zu drehen. Trotz einer
schier erdrückenden optischen Überlegenheit schaffte es der S04 jedoch
nicht ernsthaft gefährlich vors Tor der in orange spielenden Gästen zu
kommen. Das Angriffsspiel der Knappen erinnerte zu weiten Teilen stark
an Handball und wurde nur durch ein paar gefährliche Weitschüsse
aufgewertet. So war es dann sogar Darmstadts Vrancic, der am überragend
agierenden Fährmann scheiterte und damit die beste Chance der Halbzeit
verpasste und glücklicherweise nicht auf 2:0 für die Gäste erhöhen
konnte. Neben der dichten Abwehrkette hatten die Schalker schon in der
ersten Halbzeit mit dem perversen Zeitspiel der Gäste zu kämpfen. Es
verging kaum eine Minute in der kein Südhesse, insbesondere die „Herren“
Rausch und Stroh-Engel mit dem Rasen kuschelten. Das machte keinen Spaß,
das wurde mit gellenden Pfiffen kommentiert und von
Schiedsrichter-Debütant Brand viel zu wenig unterbunden. Solange so eine
Spielweise in der Bundesliga geduldet wird, muss sich die DFL jedenfalls
nicht wundern, wenn die Premier League deutlich höherer TV-Einnahmen
generiert und vor allem in Übersee kein Schwein den deutschen
Mädchen-Fußball sehen möchte. Ebenso enttäuschend wie die so gehypten
Traditions-Aufsteiger vom Böllenfalltor sich auf dem Platz
präsentierten, versagte die Darmstädter Kurve auf ganzer Linie. Da kam
einfach gar nichts. Nichts. Null. Wir erinnern uns, der Aufsteiger aus
der südhessischen Einöde führte hier gegen das geilste Team Deutschlands
und es kam kein müder Furz von den Äppelwoi-verstrahlten Rängen.
Lächerlich Haufen. Glücklicherweise konnte Jule nach schöner Vorarbeit
von Di Santo mit dem Wiederanpfiff zum Ausgleich einschieben. Der S04
und seine Anhänger glaubten jetzt felsenfest an einen Schalker Sieg und
es schien nur noch eine Frage der Zeit bis man die Gäste hier böse
abschoss. Der SVD verteidigte jedoch weiterhin sehr diszipliniert und
musste eigentlich nur bei einem verschenkten Hunter-Kopfball, einem
Geis-Freistoß an die Latte und einem auf der Linie geretteten Kopfball
von Neustädter zittern. Trotz einer geduldigen und unaufgeregten
Leistung wollte das Ding einfach nicht ein zweites Mal im Tor zappeln.
Da halfen auch die, meiner Meinung nach viel zu späten, Einwechslungen
der Youngster Meyer und Sane nicht. Bitter, aber es blieb hier nach 96
Minuten beim 1:1 gegen den krassen Außenseiter der sich ins Ziel mauerte
und schindete. Bei aller Euphorie rund um die ach so tollen Linien blieb
uns die Erkenntnis, dass man einen Aufsteiger, der sich so präsentiert,
ganz schnell wieder im Unterhaus sehen will. Scheiß Südhessen! |
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