SPIEL #519
SSVg Velbert vs. SG Wattenscheid 09 3:2 (2:2) |
||
Website | Website | |
25.8.2015 - Stadion Zur Sonnenblume, Velbert | ||
720 Zuschauer | ||
Regionalliga West - 5. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: 0 : 1 Nico Buckmaier (9.) 1 : 1 Philipp Schmidt (11.) 2 : 1 Berkant Canbulut (19.) 2 : 2 Manuel Glowacz (31.) 3 : 2 Christian Schlösser (90.) |
||
Mit jeweils vier Punkten sind der Aufsteiger aus
Velbert (drei Spiele) sowie der letztjähre Fast-Absteiger aus
Wattenscheid (zwei Spiele) besser als erwartet in die Spielzeit
2015/2016 der Regionalliga West gestartet. Ich nutzte die englische
Woche der NRW-Klasse für einen kurzen Abstecher nach der Arbeit ins
südlich von Essen gelegene Velbert. Vor mehr als vier Jahren besuchte
ich in einer Zeit, in der ich mich noch nicht so wirklich „Hopper“
nennen konnte, das Stadion zur Sonnenblume, das heute den Namen eines
ortsansässigen Sponsors trägt. Mehr als schade bei diesem
außergewöhnlichen Stadionnamen. Besonders in Erinnerung blieb mir die
damalige Tour jedoch nicht, weshalb es höchste Zeit war diese
aufzufrischen. Das Velberter Stadion liegt im Westen der Stadt recht
hübsch zwischen Bäumen und Einfamilienhäusern. Ich kam mit der Öffnung
der Stadiontore an der Kasse an, ergatterte ein ermäßigtes
Stehplatzticket und konnte ein paar schöne Fotos im noch leeren Stadion
schießen. Ein paar Wattenscheider Schlachtenbummler bezogen derweil die
Gästeplätze auf der unüberdachten Gegengerade, während sich die Heimfans
noch ein paar Bier im Vereinsheim gönnten. Ein ziemlich hübscher Ground
in den sich seit meinem letzten Besuch nicht viel getan hat, was auch
nicht unbedingt verkehrt ist. Für Velberts Trainer Andre Pawlak hat sich
währenddessen eine ganze Menge verändert. Vor nicht allzu langer Zeit
führte Pawlak sein „Baby“, den ehemaligen Bundesligisten aus dem
Bochumer Westen, aus der Versenkung in die viertklassige Regionalliga.
Nach einigen Differenzen mit der immer wieder im Fokus stehenden
sportlichen Führung der Schwarz-Weißen verließ der Erfolgstrainer seinen
Verein in Richtung Velbert. Mit der SSVg stieg Pawlak dann auf Anhieb im
Sommer ebenfalls in die Regionalliga auf. So trifft er heute auf seinen
Ex-Klub, den ich leicht favorisierte, wobei dieser knappe Vorteil durch
das Velberter Heimrecht nicht sonderlich schwer wiegen dürfte. Zu Beginn
der Partie legte Wattenscheid dann auch wie von mir erwartet los und
markierte durch Nico Buckmaier, der aus abseitsverdächtiger Position per
Kopf traf, das erste Tor des Tages (9.). Spätestens jetzt waren die
recht spät erschienen aktiven Fans der Gäste wach und gaben so viel Gas,
wie es mit einem 20 Mann-Haufen möglich ist. Auf Seiten der Hausherren
unterstützten ein Dutzend verblendeter Dorf-Ultras ihr Team. Deren
gesangliches Repertoire beschränkte sich auf Standard-Schalala und
auffällig viele abgeänderte Songs der Schalker Nordkurve. In Kombination
mit hässlichen Pullis und Shirts schon ein überflüssiger Auftritt. Was
die Velberter auf dem Platz zeigten hatte dann jedoch Hand und Fuß. In
weniger als zehn Minuten (11. und 19.) drehte das Heimteam die Partie
und das nicht einmal unverdient. Velbert kombinierte sicher und nahm nun
eindeutig das Heft in die Hand. Tragischer Weise musste der Aufsteiger
jedoch noch vor der Halbzeit den 2:2-Ausgleich durch einen schönen
Abschluss der Wattenscheider von der Strafraumkante hinnehmen (31.).
Schon zur Halbzeit war dieses Remis für die Gäste, die kaum nach vorne
arbeiteten und bei denen kurz vor dem Pausenpfiff die Latte rettete,
durchaus schmeichelhaft. In Hälfte zwei spielte dann nur noch die Sport- und
Spielvereinigung und erarbeitete sich Chance um Chance. Als wohnhafter
Wattenscheider wünsche ich der ortsansässigen Truppe ja zumindest den
Ligaverbleib, meine Sympathien schlugen jedoch langsam aber sicher in
Richtung der blau-weißen Velberter um. Als die reguläre Spielzeit
bereits abgelaufen war und viele Zuschauer bereits mit dem wenig
leistungsgerechten Unentschieden
haderten, konnte der 15 Minuten zuvor eingewechselte Schlösser Sancaktar
im Tor der Gäste überwinden und sich von Fans und Mitspielern feiern
lassen. Ob die Wattenscheider ihrem Ex-Coach Pawlak, der heute ein
goldenes Händchen bewies, nachtrauern weiß ich nicht. Von den
Dorf-Ultras der „Blauen Löwen“ und dem restlichen Velberter Anhang gab
es jedoch Pawlak-Sprechchöre, die die Hoffnungen des Aufsteigers auf
einen Klassenverbleib untermalten. |
||
< Spiel zurück | Spiele 2015 | Spiel vor > |