SPIEL #521
1. FC Union Berlin vs. RB Leipzig 1:1 (1:0) |
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28.08.2015 - Stadion An der Alten Försterei, Berlin | ||
21.238 Zuschauer | ||
2. Bundesliga - 5. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: 1 : 0 Sören Brandy (25.) 1 : 1 Michael Parensen (ET., 83.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Gut sechs Jahre nach dem Eindringen der
österreichischen Taurinköpfe von Red Bull in den deutschen Fußball
könnte ich hier schreiben, dass zum Thema Brause-Club in Leipzig bereits
alles gesagt sei. Das stimmt vielleicht auch und trotzdem sollte man
nicht müde werden und sich diesem Produkt gegenüber kritisch äußern wann
immer es möglich ist. Die kastrierte Presselandschaft, der kuschende DFB
und mittlerweile tausende Verseuchte die zu den Spielen der Roten Ochsen
laufen zeigen, wie sehr das Unternehmen Red Bull Leipzig im Fußball
Normalität erlangt hat. Für mich ist ein Auftritt der Taurinverstrahlten
jedoch mit Sicherheit nichts Normales und so entschied ich mich freitags
bereits früher Feierabend zu machen um das Spiel zwischen Union Berlin
und den Dosenaffen „aus“ Leipzig in der Alten Försterei zu sehen. Am
Bahnhof Mahlsdorf wurde ich nach meiner Ankunft von Mariano
eingesammelt. Per pedes machten wir uns auf den Weg in Richtung
Köpenick. Dabei hatten wir Spaß, köpften ein Paar Bier und kamen eine
Stunde vor Spielbeginn am Forum Köpenick an. Mit einem Döner bewaffnet,
der nach der fünfstündigen Bahnfahrt mehr als nötig war, warteten wir
auf Rico und Juli und enterten alsbald zu viert Stadion. Der Blick auf
den Gästeblock zeigte trauriger Weise schon bei unserer Ankunft einen
recht hohen Auslastungsgrad. Nie schlägt der Blitz dort ein wo man es
braucht. In den bisherigen vier Saisonspielen blieben beide
Teams deutlich hinter ihren Erwartungen zurück. Die Eisernen sehen sich
selbst seit zwei Spielzeiten als Aufstiegskandidaten, konnten bisher
jedoch noch keinen Sieg in der neuen Spielzeit verbuchen. Die Tauriner,
mit dem Etat eines Bundesligisten bestückt und somit im Normalfall nur
schwer zu schlagen, ließen bereits fünf von zwölf möglichen Punkten
liegen. Mit diesen bisherigen Ausbeuten können sowohl Unions Chefcoach
Düwel als auch Gästetrainer Rangnick, der nach seinem Burnout
mittlerweile schwerwiegendere Probleme aufweist, nicht zufrieden sein.
Während sich die Teams aufwärmten holte ich eine geschmeidige Runde Bier
für die Meute, die zu Beginn des Spiels genug Ruhe hatte dieses zu
trinken, da die Heimseite aus Protest gegen das Produkt 15 Minuten
schwieg. Ekelhaft zu hören wie das Pack aus Sachsen im Stadion die
Stimmhoheit hatte. Während der Schweigezeit passierte nicht viel und mit
Ende des Protestes der 20.000 in Rot gekleideten Union-Fans wurde das
Team der Eisernen laut und brachial besungen. Die zuvor so
enttäuschenden FCU-Kicker hielten indes gegen den Favoriten gut mit und
kamen wie aus dem Nichts nach 25 Minuten durch einen sehenswerten
Flugkopfball von Angreifer Brandy zum 1:0. Die vielumjubelte Führung
hielt bis zur Pause, da Red Bull zwar deutlich feldüberlegen war, die
verliehenen Flügel jedoch selten reichten um in der Gefahrenzone
rumzufliegen. Gut so. Sollte Union hier das dritte Team werden, das nach
Fürth und St. Pauli die Matteschitzbande ärgert? Ebenso wie man die Kunden des österreichischen
Brause-Konzerns nach Minute 15 nicht mehr hörte und wahrnahm, blieb auch
das Spiel der Ochsen recht emotions- und ereignislos. Natürlich hatten
die Gäste mehr Ballbesitzen, kombinierten und tricksten und doch war es
ein Unioner der zehn Minuten vor Abpfiff für den Ausgleich der Gäste
sorgte. Unglücklich fälschte Parensen eine Red Bull-Flanke ab und der
eigentlich wenig gefährliche Ball fand seinen Weg ins Netz vorbei an
FCU-Keeper Haas. Bitter, bitter, bitter, denn am Ende blieb es bei
diesem 1:1-Unentschieden. So ärgerlich der Spielverlauf für die Eisernen
war, die nach der Partie ihren ungeliebten Chefcoach entließen, so
wichtig waren die zwei Punkte die nicht auf dem Konto der verstrahlten
Aufstiegsfavoriten landeten. |
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