SPIEL #522
VfL Bochum vs. TSV 1860 München 1:0 (0:0) |
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31.08.2015 - Ruhrstadion, Bochum | ||
20.776 Zuschauer | ||
2. Bundesliga - 5. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: 1 : 0 Simon Terodde (48.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Die Euphorie rund um die Castroper Straße in Bochum
könnte seit dem Saisonstart nicht größer sein. Mit vier gewonnen
Ligaspielen begann die Spielzeit für den VfL mit der perfekten
Punkteausbeute von zwölf Zählern. Als Spieler eines Vereins, deren
Sportstätte nur einen Steinwurf vom Ruhrstadion entfernt ist, bekomme
ich die gute Stimmung meiner Mannschaftskollegen natürlich mit, die
derzeit immer oben auf sind wenn es um die Bundesliga- bzw.
Zweitligapartien vom Wochenende geht. Nachdem ich nach dem ersten Siegen
noch etwas scherzte, da der VfL nicht zum ersten Mal schwungvoll in eine
neue Spielzeit startete um sich im Saisonverlauf im Abstiegskampf
wiederzufinden, muss ich meine Sichtweise mittlerweile wohl korrigieren.
Mit verdienten Siegen in Freiburg und gegen den Glubb konnten die
Bochumer bereits zwei namhafte Konkurrenten in die Schranken weisen und
zeigen derzeit keine ernsthaften Schwächen. An diesem Montagabend hatten
die Jungs von Trainer Verbeek den TSV 1860 München zu Gast. Die Löwen
spielten in den bisherigen vier Saisonspielen meist ganz ansehnlich ohne
sich dabei jedoch selbst mit genügend Punkten zu belohnen. Auch im Topsspiel des fünften Spieltages begannen
die Sechzger vor etwas mehr als 20.000 Zuschauern im Bochumer
Ruhrstadion forsch. Die blau-weißen Bochumer, die zum fünften Mal in
Folge in gleicher Formation aufs Feld geschickt wurden, brauchten einige
Minuten um ins Spiel zu finden. Dieses war kampfbetont und hektisch,
ließ aber die wirklichen Torchancen vermissen. Ich verfolgte die Partie,
nachdem ich mir vor dem Spiel mit Mike ein Schnitzel reinschraubte und
wir gemeinsam zum Stadion liefen, alleine aus der
15-Euro-Ticket-Stadionecke und langweilte mich ehrlich gesagt ein wenig.
Stimmungstechnisch rissen hier weder die Bochumer Jungens noch die
Giesinger, kein Wunder bei mehr als 600 km Anreise am Montagabend, Bäume
aus. Der trotzdem recht gut besetzte und aufgelegte Gästeblock konnte
sich jedoch über eine gute erste Hälfte freuen, in der die Löwen das ein
oder andere Mal am stark aufgelegten Luthe scheiterten. Der 28-jährige
Keeper der Hausherren ist für mich sowieso ein Phänomen. So gut wie
jedes Jahr steht er in der Kritik, bekommt einen Konkurrenten vor oder
neben die Nase gesetzt (zuletzt Esser, jetzt Riemann) und spielt im
Endeffekt trotzdem fast durchgängig. Die Meinung der Fans über ihre
Nummer eins ist zudem entweder wirklich gespalten oder stark
wechselhaft, was bei mir zu noch mehr Irritationen führt. Die zweite Hälfte war kaum angepfiffen als
Topstürmer Simon Terodde für den VfL zuschlug. Nachdem ihn sein
Gegenspieler anfangs noch gut im Griff hatte, entwischte der
Publikumsliebling der Defensivklammer mit einer teroddetypischen
Ballannahme mit dem Rücken zum Tor, schneller Drehung und präzisem
Abschluss ins rechte untere Toreck. Das war erste Sahne und der Treffer
des Tages. Sowohl Eicher im Tor der Sechzger als auch besagter Luthe im
VfL-Kasten ließen nach dem Terodde-Tor in der 48. Minute keinen Ball
mehr passieren. Ich hingegen verließ das Stadion gute zehn Minuten vor
Spielende, da es auf den billigen Plätzen mit der Zeit wirklich
unangenehm wurde. Wärme und Enge sorgten bei mir für bisher unbekannte
Rückenschmerzen, sodass ich es für besser hielt aufzubrechen und so
sogar dem später folgendem Regen zuvorkam und trocken ins Auto stieg. Es
bleibt auf jeden Fall mit Spannung abzuwarten, wie lange die Bochumer
die Weiße Weste behalten können.
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