SPIEL #524
|  | Würzburger Kickers vs. FC Rot-Weiß Erfurt 0:0 (0:0) |  | 
| Website | Website | |
| 05.09.2015 - Kickers-Stadion am Dallenberg, Würzburg | ||
| 6.337 Zuschauer | ||
| 3. Liga - 7. Spieltag 2015/2016 | ||
| Tore: Fehlanzeige | ||
|   | ||
|  | ||
|  | ||
|  | ||
|  | ||
|  | ||
| Nach dem knappen Relegationserfolg gegen den 1. FC 
		Saarbrücken stiegen die Kickers Würzburg im vergangenen Sommer als 
		Meister der Regionalliga Bayern in die 3. Liga auf. Mit dem Sieg im 
		Elfmeterschießen gegen die Saarländer, konnten die Würzburger zumindest 
		ein wenig die Ehre des Bayerischen Fußballverbands retten, der mit 
		Regensburg und Burghausen zwei Drittliga-Absteiger zu beklagen hatte. 
		Mit dem Zeitpunkt des Aufstiegs der Kickers fehlte mir sogleich ein 
		Ground um weiterhin dem „Club 52“ anzugehören und alle deutschen 
		Profistadien besucht zu haben. Trotz längerer Aufenthalte in Frankfurt 
		und einigen Reisen in den Freistaat, hat es mich bisher noch nie so 
		wirklich in die größte Stadt Unterfrankens gezogen. Dabei hat der FWK 
		mit dem Stadion am Dallenberg eine wirklich schmucke Heimat, die ich 
		schon vor einigen Jahren kurz begutachten durfte, als wir uns bei der 
		Fahrt zum Frankenderby mit einigen Glubberern am Parkplatz vor dem 
		Dallenbergbad trafen. So bot sich mein langes Wochenende in Frankfurt 
		bei Alex und das Heimspiel der Würzburger am Samstag gegen Rot-Weiß 
		Erfurt perfekt für einen Besuch an. In Windeseile brachte mich also der 
		ICE vom Frankfurter Hauptbahnhof ins schöne Würzburg. Die Eindrücke, die 
		ich aus der Straßenbahn heraus gewinnen konnte, waren mehr als positiv, 
		vor allem das Stadtgebiet rund um das Mainufer scheint einiges bieten zu 
		können. Am Stadion am Dallenbergbad angekommen, welches 
		mittlerweile nach einer aufstrebenden Druckerei benannt ist, kaufte ich 
		mir einen ermäßigten Steher auf der unüberdachten Stehgeraden. Lediglich 
		die Haupttribüne des Grounds ist überdacht, die Heim- bzw. Gästefans 
		finden sich auf den Hintertortribünen wieder. Die Erfurter befüllten den 
		Gästeblock sehr stattlich, auch wenn man nicht mit den irren Bildern des 
		Gastauftritts der Dresdner vor einigen Wochen mithalten konnte. Die 
		willkommene Abwechslung, in eine neue Stadt und zu einem neuen Ground in 
		der Liga zu reisen, nutzten die Fans des Drittligadinos aus der 
		Blumenstadt um vor dem Spiel ein paar Rostbratwürste am Main zu grillen 
		– So geht auswärts! Den Würzburger Anhang, den ich zuvor nie positiv 
		oder negativ zur Kenntnis genommen habe, konnte ich spätestens ab dem 
		Zeitpunkt nicht mehr ernstnehmen, als vier Ultras beim Einlauf der 
		Mannschaften die Fahnen auf dem Feld schwenkten. Dabei hampelte einer 
		pseudoaggressiv vor den Gästefans herum, während seinem Kollegen der 
		Fahnenstab durchbrach. Genial. Noch schlimmer war dann der peinliche 
		Singsang-Support, der regelmäßig von den Thüringern in Grund und Boden 
		gesungen wurde. Auf dem Platz schenkten sich beide Mannschaften nicht 
		viel und waren vor dem Tor so gefährlich wie ein Kaninchen auf Valium. 
		Da die Hausherren trotz zweier guter Möglichkeiten das Tor nicht treffen 
		wollten, dachte sich Kapitän Shapourzadeh, er sollte zumindest einen am 
		Boden liegenden Erfurter mit einem Tritt im Rücken treffen. Das fand 
		Erfurts Odak ebenso wie der Schiri gar nicht so lustig und schickte den 
		ehemaligen Hansa- und FSV-Profi unter die Dusche (39.). Leider wusste RWE im zweiten Durchgang nichts mit der Überzahl anzufangen. Natürlich drehte man in den Schlussminuten noch einmal auf, traf das Tor aber nicht und verpasste vor allem zuvor die zahlenmäßige- sinnvoll in spielerische Überlegenheit umzuwandeln. So blieb es auf dem Platz bei einem torlosen Unentschieden. Ebenso bitter wie das schwache Spiel, war das Niveau auf dem sich die Fans der Kickers präsentierten. Mit zunehmender Spieldauer sank scheinbar der eigene, sowieso niedrige, Anspruch und man grölte nur noch bekannte Mallorca Hits übers Ficken und die eigenen, angeblich dicken, Schwänze. Das war schon starkes Fremdschämen, was die Capos da veranstalteten. Richtig dumm wurde es aber, als man den gesamten Ostens und explizit die Ossis zum Ziel seiner stumpfen Pöbeleien machte. Das eigene Team wurde zu dieser Zeit gar nicht mehr unterstützt, während die Gäste eine solide und unbeirrte Performance auf den Rängen hinlegten. Ich hoffe einfach nur inständig, dass bald ein Ostmob in Würzburg vorbeiguckt und diese arroganten Affen ordentlich wegrotzt. Magdeburg, Rostock und Co. - Meinen Segen habt ihr. | ||
| < Spiel zurück | Spiele 2015 | Spiel vor > |