SPIEL #525
SV Zweckel vs. SC Paderborn 07 II 0:0 (0:0) |
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17.09.2015 - Kampfbahn Dorstener Straße, Gladbeck | ||
120 Zuschauer | ||
Oberliga Westfalen - 1. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: Fehlanzeige |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Bei regnerischem, aber zumindest vergleichsweise
mildem Septemberwetter nutzte ich den Donnerstagabend für einen kurzen
Abstecher nach Gladbeck. Im Norden der Stadt empfing der Stadtteilclub
SV Zweckel die Zweitvertretung des SC Paderborn. Über den Sinn und
Unsinn der Existenz eines Vereins wie dem SC Paderborn im Profifußball
lässt sich sicherlich streiten, über die Notwendigkeit der Reserve in
der Oberliga Westfalen jedoch nicht. Da die regulären Heimspiele der
Gladbecker am Sonntagnachmittag bei mir terminlich regelmäßig
kollidieren nutzte ich die unattraktive Nachholpartie vom 1. Spieltag
trotzdem um bequem unter der Woche ein Häkchen hinter dem Ground zu
machen. Richtige Action bietet der Ligaalltag in der Oberliga Westfalen
so oder so nicht. Obwohl die Kampfbahn an der Dorstener Straße, die
ihren Namen im Rahmen einer Sponsorenverlosung jährlich ändert, nur gute
25 km entfernt ist, dauerte die Fahrt quer durch Gelsenkirchen 45
Minuten. Im Schatten der Arena ist Gladbeck gefühlt königsblauer als
Gelsenkirchen selbst und man wurde am Ortseingang vom Arena-Döner und
etlichen blau-weißen Grafitti begrüßt. Die Anlage selber hielt dann auch was das Umfeld
versprach. Mitten in einem Wohngebiet gelegen konnte ich mein Auto
direkt an den Stadionmauern parken und löste an der Kasse ein Ticket für
läppische vier Taler. Das nette Rentnerpaar mit der Geldkassette
registrierte mich trotz ausgeprägtem Bartwuchs und Brummbärenstimme als
Schüler. Die Zweckeler Kampfbahn die ich nun, juveniler denn je, betrat,
ist meiner Meinung nach eine echte Oldschool-Perle. Handgezählte sechs
Stufen umrahmen den von einer Aschenbahn gesäumten Platz. Der dauerhaft
plätschernde Regen und die Industriekulisse im Hintergrund taten ihr
Übriges um das Traditionalistenherz höher schlagen zu lassen. Den
Versuch mir vor dem Spielbeginn ein Bierchen zu kaufen verkniff ich mir
aufgrund meines Schülerstatus und wählte indes die Krakauer vom Grill,
die sich als die ekligste Bratwurst seit langem herausstellen sollte.
Schade. Trotzdem: Liebe für Krakauer! Im Endeffekt wurde dann sogar noch Fußball gespielt. Während sich in der Europa League die Ruhrrivalen aus Dortmund und Gelsenkirchen die Ehre gaben, fanden sich immerhin etwas mehr als 100 Fans unter Flutlicht ein. Die meisten werden bereut haben, nicht auf der warmen Couch sitzen geblieben zu sein. Das Niveau der Partie als „mäßig“ zu beschreiben verlangt mir schon viel Kraft ab und lässt mein Fußballerherz etwas bluten. Die beiden Kellerkinder brachten fußballerisch kein Licht ins Dunkeln und pöhlten kreisligamäßig rum. Überraschenderweise waren es dann sogar die von Mirko Dickhaut (Eintracht Frankfurt und VfL Bochum) trainierten Ostwestfalen, die deutlich mehr vom Spiel hatten. Und deutlich mehr war heute trotzdem nicht viel. Zwangsläufig ging der Grottenkick dann auch mit 0:0 in die Pause und ich entschied mich gegen das Gekicke, den Regen und den kalten Wind und für DSF und meinen S04 auf Zypern. So machte ich also von meiner selbstgesetzten 45-Minuten-Regel gebrauch und verabschiedete mich schon in der Pause aus Gladbeck-Zweckel. Vielleicht sieht mich der Ground unter anderen Umständen (im Sommer, mit einem vernünftigen Gegner) noch mal wieder. Am Donnerstagabend gab es hier bis auf das Häkchen hinter dem Ground jedoch nichts zu holen. |
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