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SPIEL #527

logo_wattsche SG Wattenscheid 09 vs.
Sportfreunde Lotte
1:2 (0:1)
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22.09.2015 - Lohrheidestadion, Bochum
  569 Zuschauer  
  Regionalliga West - 10. Spieltag 2015/2016  
     
  Tore:
0 : 1 Gerrit Nauber (8.)
1 : 1 Güngör Kaya (53.)
1 : 2 Bernd Rosinger (77.)
 
     
     
     
   
     
   
     
   
     
   
     
 

Ein Spiel unter der Woche um 17 Uhr anzupfeifen ist alles andere als fanfreundlich, wurde aber im Rahmen der englischen Woche bei der Partie zwischen Wattenscheid 09 und den Sportfreunden Lotte notwendig. Zu einer Zeit, zu der normale „Nine to Five“-Arbeiter erst Feierabend macht, wurde die Partie des 10. Spieltags der Regionalliga West im Lohrheidestadion aufgrund von Bauarbeiten an der Flutlichtanlage eröffnet. Für mich war das weniger schlimm, da ich bereits um 15 Uhr meinen Dienst beendete und somit schon um halb vier zu Hause war. Für den Abend stand das besagte Duell sowie ein lockerer Trainingslauf in Vorbereitung auf den am Wochenende folgenden Berlin Marathon auf meiner Agenda. Was mich dann im Endeffekt dazu bewegte die sechs Kilometer zum Stadion zu joggen und beide Pläne zu kombinieren weiß ich nicht mehr genau. Eine Stunde nachdem ich mich mit dem Gedanken angefreundet hatte stand ich also in Laufschuhen und mit Turnbeutel auf dem Rücken auf der Straße und machte mich per pedes auf den sonnigen Weg zum Stadion. Nachdem ich Spiele mit dem Auto, der Bahn, dem Flugzeug und dem Fahrrad besuchte, war der Lauf eine willkommene Abwechslung. Netterweise stellte ich mich im Stadion dann etwas Abseits, da ich nach der sportlichen Betätigung ein guter Schwitzer war.

Der Zuschauerzuspruch war mit über 500 Fans für ein Spiel unter diesen Umständen (frühe Anstosszeit unter der Woche, vergleichsweise unattraktiver Gegner, wechselhaftes Wetter) recht gut und wurde durch eine Aktion der Wattenscheider begünstigt, die allen Schülern freien Eintritt gewährten. Mit Lotte gastierte eines der Topteams der Liga bei der SGW und ging trotz starker Verfassung der Hausherren als Favorit in das Spiel. Die Sportfreunde legten dementsprechend los wie die Feuerwehr und ließen den Gastgebern kaum Zeit zum Atmen. Nach acht Minuten konnte Lottes Innenverteidiger Nauber nach einem Freistoss den Ball aus kurzer Distanz recht problemlos zum 0:1 einklinken. Die Gäste hatten im weiteren Spielverlauf weitere hochkarätige Chancen und überzeugtem mit sauberem Tempofußball. Vor dem Tor fehlte dann des Öfteren das nötige Glück und der Ball trudelte immer wieder am Tor vorbei. Da die SGW so gut wie gar nicht stattfand, ging es mit einem, für die Schwarz-Weißen schmeichelhaften, knappen Rückstand in die Pause.

Bei nunmehr leichtem Dauerregen kamen die Hausherren wie ausgewechselt aus der Kabine und es bot sich den Zuschauern ein gegenteiliges Bild zum Beginn des Spiels. Auch in der zweiten Halbzeit dauerte es acht Minuten bis es klingelte, in diesem Fall jedoch im Kasten von Lotte-Keeper Fernandez. Nach einem Eckball sprang der Ball wie in einem Flipper-Automaten im Fünfer hin und her, ehe er auf dem Fuß von SGW-Goalgetter Kaya landete, der wenig Probleme hatte den Ausgleich zu erzielen. Nach dem 1:1 entwickelte sich eine ruppige und offene Partie, in der Schiedsrichter Wollenweber sieben Gelbe Karten verteilte. Ab der 60. Minute musste ich das Spiel dann aus einem Toilettenhäuschen beobachten, da es mittlerweile wie aus Eimern schüttete und es erst nach zehn Minuten aufhörte zu regnen. Auf dem nassen Boden rutschten die Spieler nun regelmäßig weg und so bot sich in der 70. Minute eine kuriose Szene. Lottes Saglar sah nicht, dass SGW-Keeper Sancaktar wegrutschte und knallte den Ball nach einer Flanke Volley übers Tor, anstatt ihn entspannt ins verwaiste Tor zu schieben. Sportfreund Rosinger machte es in der 77. Minute besser und vollendete einen Konter zur 1:2-Führung für die Gäste. Da die dazugehörige Balleroberung nur mithilfe eines klaren Foulspiels gelang gab es wütende und gerechtfertigte Proteste auf Wattenscheider Seite, die jedoch nichts an dem Gegentreffer und der Niederlage für die SGW ändern konnten. Bei trockenem aber dennoch ungemütlichem Wetter schnallte ich mir meinen Turnbeutel wieder auf und lief zurück nach Hause, wo es zuallererst unter die warme Dusche ging.

 
     
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