SPIEL #529
|  | FC Schalke 04 vs. Asteras Tripolis 4:0 (3:0) |  | 
| Website | Website | |
| 01.10.2015 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
| 42.447 Zuschauer | ||
| Europa League - 2. Spieltag, Gruppenphase 2015/2016 | ||
| Tore: 1 : 0 Franco Di Santo (28.) 2 : 0 Franco Di Santo (37.) 3 : 0 Franco Di Santo (44.) 4 : 0 Klaas-Jan Huntelaar (84.) | ||
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| Asteras Tripolis. Ich behaupte nach gut fünf Jahren 
		recht intensivem hoppen so gut wie jeden relevanten europäischen Verein 
		zu kennen. Bevor der griechische Kleinstadtclub vor einigen Wochen zum 
		FC Schalke 04 in die Gruppe K der Europa League gelost wurde kannte 
		jedoch auch ich den Vorjahres-Vierten der griechischen Liga nicht. Meine 
		Freude über die zugelosten Teams aus Nikosia und Prag hielt sich sowieso 
		schon in Grenzen, als dann auch noch anstelle von Partizan Belgrad der 
		1931 gegründete Verein aus der Provinz gezogen wurde, für den die Partie 
		gegen die Schalker der Höhepunkt der Vereinshistorie sein sollte. Die 
		Reiselust der Griechen hielt sich dann wie erwartet in Grenzen, sodass 
		man die Fans im Gästeblock locker per Handschlag hätte begrüßen können. 
		Auch auf Schalke gab es angesichts der Attraktivität des Gegners keinen 
		Run auf die knapp 55.000 Tickets. Offiziell blieben jedoch „nur“ 12.000 
		Plätze leer, wobei in der Arena wohl etliche Dauerkarteninhaber fehlten. 
		Trotzdem hatten Henning, der mich für das Spiel besuchte und ich massive 
		Probleme mit der Tram zum Berger Feld zu kommen. Nachdem gute 30 Minuten 
		keine Bahn kam, waren wir schon auf dem Weg zum Auto als in unserem 
		Rücken zwei Straßenbahnen vorbeirauschten. Wir drehten um und erwischten 
		gute 20 Minuten später die nächste Bahn, die uns dann noch 
		vergleichsweise günstig gen Buer kutschierte. Da stand man nun also in 
		der Nordkurve mit Asteras Tripolis vor der Brust. Was hatten die 
		Griechen, die die meisten Stadiongänger wohl immer noch nach Libyen 
		einordnen, heute zu bieten? Andre Breitenreiter rotierte einige Spieler aus dem 
		Kader und ließ, für mich überraschend, trotzdem eine wirklich namhafte 
		Truppe auflaufen. Man nahm die in neongelb spielenden Griechen wohl 
		ernster als der Großteil der Besucher in der Arena. Obwohl die üblichen 
		Gesänge in guter Lautstärke durch die Arena drangen war die Atmosphäre 
		so ganz ohne Gegner auf den Rängen komisch. Sportlich wurden die 
		erschienenen Schalker Fans zumindest belohnt. Während die Gäste 
		konsequent verteidigten und Ralf Fährmann kurz davor war im Strafraum 
		frischen Orangensaft zu pressen und diesen später in der Nordkurve zu 
		verkaufen, schnürte Neuzukauf Franco di Santo einen lupenreinen 
		Hattrick. Das erste Tor erzielte der Argentinier nach einer 
		Riether-Hereingabe per Fuß (28.), es folgte ein Kopfballtreffer im 
		Anschluss an eine Geis-Ecke (37.) und ein verwandelter Strafstoß nach 
		einem Handelfmeter (44.). So einfach schüttelt man seine Ladehemmung 
		gegen einen höchstens zweitklassigen Gegner ab. Auch in der zweiten Hälfte sahen Henning, Steven 
		und ich einen lockeren Aufgalopp der  Knappen. 
		Die Stimmung war gut, die Spieler hatten mehr Spaß als Mühe und der 
		milde Oktoberabend bescherte uns eine Partie ohne Sorgen. Während die 
		Nordkurve eine Laola initiierte (ich bin noch immer nicht von der Laola 
		als Stimmungsmittel überzeugt…) rollten die Schalker Angriffe weiter 
		aufs Tor des Underdogs und wurden mit dem 4:0 durch Huntelaar sechs 
		Minuten vor Schluss belohnt. Nach einem genialen Pass von Sane, der die 
		gesamte Defensive der Griechen aushebelte, musste der Hunter nur noch 
		Keeper Theodoropoulos überwinden und löste diese Aufgabe sehr galant. 
		Schalke fertigte die schwachen Helenen hier also ordentlich ab und 
		untermauert seinen Anspruch als Favorit auf den Titel in der Europa 
		League. Mit sechs Punkten und 7:0 Toren aus zwei Europapokalspielen 
		stehen die Blauen somit tadellos da und sollten ihre Gruppe überzeugend 
		gewinnen. Klar war so ein sicherer Sieg mal eine schöne Abwechslung und 
		doch braucht es den Nervenkitzel und das Herzbumpern, sonst könnte ich 
		ja auch zu den Bayern halten. Nachdem es abermals mit einigen 
		Stolpersteinen per Tram und Auto zurück nach Hause ging, genossen 
		Henning und ich noch bei ein paar Bieren den Graupenauftritt der Zecken 
		in Saloniki im TV.  | ||
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