SPIEL #533
|  | FC Schalke 04 vs. Borussia Mönchengladbach 0:2 (0:1) |  | 
| Website | Website | |
| 28.10.2015 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
| 60.655 Zuschauer | ||
| DFB-Pokal - 2. Runde 2015/2016 | ||
| Tore: 0 : 1 Lars Stindl (42.) 0 : 2 Thorgan Hazard (53.) | ||
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| Seitdem Andre Schubert nach dem Abgang von Lucien 
		Favre die Gladbacher Borussia trainiert konnten die Fohlen alle 
		Bundesligaspiele gewinnen. Natürlich machte auch ich mich am Anfang der 
		Saison über die stets desolaten Borussen lustig und fügte immer hinzu, 
		dass diese ja spätestens gegen meine Schalker punkten würden. Mit 
		Schubert als Coach begannen die Gladbacher zwar früher mit ihrer 
		Siegesserie und trotzdem sollte ich irgendwie Recht behalten. Die 
		Knappen verloren am Sonntag standesgemäß im Borussia-Park und sorgten 
		dafür, dass die Fohlen nach fünf Niederlagen zum Saisonbeginn auf einmal 
		um die Europapokalplätze mitreden. Nur drei Tage später gastierte die 
		Schubert-Elf auf dem Berger Feld und irgendwie hatte ich im Urin, dass 
		die Gladbacher auch die Pokalpartie am Mittwochabend gewinnen würden. 
		Nach dem Foul von Geis am Sonntag, das dem Gladbacher Hahn mal prompt 
		das Schienbein brach (knacks), wünschte sich wohl das gesamte deutsche 
		Fernsehvolk auch für das zweite Aufeinandertreffen einen Gladbacher Sieg 
		– live im Free TV. Da man Fußball-Liveübertragungen jedoch wirklich 
		nur beanspruchen sollte, wenn es gar nicht anders geht, war ich froh 
		nach der Regionalligapartie in Wattenscheid bei Marc und Steffi im Auto 
		Richtung GE-Buer zu sitzen. Zusammen mit Steven, der eher zufällig 
		wieder zu uns stoß, hauten wir uns bei Burger King die Bäuche voll - 
		oder aßen einen Salat wie Marc. Nach dem obligatorischen Pils vor der 
		Arena bezogen wir vier unsere mittlerweile angestammten Plätze im Block 
		K und ließen uns vom Vorprogramm samt Licht aus, Handy-Lampen an, 
		berieseln. Alles schön und gut, mich interessierte jetzt jedoch wie sich 
		die Königsblauen nach zwei ernüchternden Partien gegen Prag und eben die 
		Borussia heute schlagen sollten. Immerhin ist der Pokal ein geiler 
		Wettbewerb! Die Stimmung war brillant und der (eigentlich gut 
		aufgelegte) Gästemob hatte hier mal kräftig Sendepause. Die Knappen 
		starteten wie die Feuerwehr und kamen zu etlichen hochkarätigen Chancen. 
		Warum Huntelaar, di Santo und Co. jedoch keinen Ball im Tor des 
		maskierten Schweizers Sommer unterbringen wollten, verstehe ich auch 
		jetzt noch nicht. Gladbach fand eigentlich nicht statt und konnte 
		höchstens Gefahr ausstrahlen, wenn man früh attackierte und die Schalker 
		ausrutschten und/oder den Ball fahrlässig vertändelten. Schalke wäre 
		nicht Schalke wenn es nicht kam wie es kommen müsste. Nach einem oben 
		beschriebenen Matip-Patzer krallte sich Stindl den Ball und machte 
		locker das 0:1 für die Borussia (42.). Als Wendt in der 44. Minute 
		gelbverwarnt Volleyball spielte und nicht die Ampelkarte sah, war die 
		komplette Sinnlosigkeit des ersten Durchgangs komplett. Im Endeffekt verabschiedete man sich nach einer 
		weiteren blöden Aktion – Ersatzkeeper Gspurring fällte Stindl 
		dilettantisch im Strafraum – aus dem Pokal. Der Bock hielt sich nun doch 
		arg in Grenzen sich diese völlig überflüssige Niederlage bis zum 
		bitteren Ende zu geben, sodass unsere Plätze in der 80. Minuten verwaist 
		waren. Hätte mir an diesem Abend noch etwas Bock gemacht, wäre es 
		sicherlich die Straßenbahnfahrt gewesen. Ich erwischte auf Anhieb eine 
		302 die bis Bochum durchfuhr und echte Marken an Bord hatte. Der 
		Schärfste war sicherlich Thomas, der seinen Rausch wegruhen wollte und 
		immer wieder von seinem ebenso strammen Kumpel aufgeweckt wurde, da 
		dieser Angst hatte die Umsteigestation (GE-Hbf.) zu verpassen. Thomas 
		blieb die Ruhe selbst und antwortete mit geschlossenen Augen 
		Gebetsmühlenhaft „Bin da.“ Ein weiterer Suffi in Assi-Schalker-Montur 
		witterte seine Chance auf die Bekanntschaft mit Gleichgesinnten und 
		schloss sich spontan Thomas und seinem Kumpel (beide übrigens 
		Gladbacher) an um mit ihnen auf hohem Niveau zu philosophieren. So 
		stellte unser Schalker Freund lallend fest, dass nun ja niemand mehr die 
		Bayern besiegen könnte. Dachte er ernsthaft Schalke wäre ein Kandidat 
		hierfür? Thomas und seine holde Gefolgschaft verpassten den Ausstieg am 
		Hauptbahnhof nicht und durften sich zu Hause bestimmt trotzdem was von 
		ihren Frauen anhören. Wäre ich doch auch nur ein kleines bisschen so 
		davongetreten gewesen wie diese glücklichen Jungs. | ||
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