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SPIEL #537

SV Wiesbaden vs.
TSV Lehnerz
0:2 (0:2)
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07.11.2015 - Helmut-Schön-Sportpark, Wiesbaden
  150  Zuschauer  
  Hessenliga - 16. Spieltag 2015/2016  
     
  Tore:
0 : 1 Dominik Rummel (4.)
0 : 2 Dominik Rummel (15.)
 
     
     
     
   
     
   
     
   
     
   
     
 

Bei einem Besuch der Brita-Arena des Drittligisten SV Wehen Wiesbaden fällt dem aufmerksamen Fan zwangsläufig das benachbarte Stadion an der Berliner Straße auf. Obwohl mein letzter Besuch in der hessischen Landeshauptstadt schon mehrere Jahre her ist, hatte ich doch immer den Ground des kleinen SV Wiesbaden im Hinterkopf, der im besagten 12.000 Zuschauer fassenden Schwesterstadion der Arena seine Heimspiele austrägt. Das mag wohl an der äußeren Erscheinung des Multifunktionsstadions liegen, welches doch deutlich mehr Charme hat als der sterile Wellblechbau nebenan oder auch am heutigen Namen, der den größten deutschen Fußballtrainer und früheren Wahl-Wiesbadener Helmut Schön ehrt. An diesem wirklich schönen Novemberwochenende konnte ich Alex von einem Kurztrip nach Wiesbaden überzeugen, den wir natürlich mit einer kleinen Sightseeingtour vor dem Stadionbesuch und einem größeren Stadtbummel nach Spielende kombinierten. Die Oberligapartie zwischen dem SV Wiesbaden und dem TSV Lehnerz aus Fulda hätte alleine wohl eher wenig gezogen. Das es sich bei der Begegnung trotzdem um ein echtes Topspiel handelte, bei dem die beiden punktgleichen Teams mit einem Sieg sogar auf den zweiten Tabellenrang der Hessenliga hätten springen können, ließ zumindest auf feinen Sport hoffen.

Beim Betreten des Grounds bekamen wir dann gleich echte Fußballromantik geboten. Neben der überdachten Haupttribüne verkaufte eine ältere Dame die Tickets, die man so wohl erst hätte erfinden müssen, hätte sie nicht live vor uns gestanden. So stand man mit seinem Kartenwunsch vor einem Campingtisch, während die Frau kassierte und ein Teddy uns beobachtete, der stilecht mit Strickkleidung in den Vereinsfarben ausgestattet war und zum Spielende von der Oma auf einem pinken Köfferchen abtransportiert wurde. Das Stadion selbst war dann leider doch nicht so toll wie ich es mir vielleicht erwünscht hatte. Vielleicht ergab sich der Eindruck auch einfach nur durch die maue Kulisse, die ein Vereinsvertreter nach dem Spiel u.a. den zähen Fusionsverhandlungen zwischen dem SVW und dem SVWW zuschrieb. Bei famosen 18 Grad fanden neben uns nur schlappe 150 weitere Zuschauer den Weg in den Sportpark. Unter den Schaulustigen waren auch vereinzelte Dynamos, die sich am Abend zuvor die Partie des unangefochtenen Spitzenreiters aus Dresden beim SV Wehen Wiesbaden gönnten (2:2).

Das Spiel begann eine halbe Stunde später als ich es auf dem Schirm hatte und so war ich froh als sich die Akteure gleich ins Geschehen warfen. Der Kapitän der Gäste, Dominik Rummel, konnte bereits nach vier Minuten zum ersten Mal mit seinen Teamkollegen jubeln. Nach einem Freistoß, den die SVW-Verteidigung nicht ernsthaft klären konnte, drosch Rummel den Ball im dritten Versuch über die Linie – 0:1. „Sie haben die Anfangsphase verschlafen“ ist eine Phrase der man sich im Sport häufig bedient. Im Zusammenhang mit den Wiesbadenern passte sie wie die vielzitierte Faust aufs Auge. Zehn Minuten nach dem Führungstreffer konnte abermals Rummel nach einer scharfen Hereingabe einschieben und fuhr mit der Abwehr der Hausherren Achterbahn. Im Verlauf des teilweise recht ruppigen Spiels gab es jedoch keine neue Runde und die am Anfang zu erwartende Wahnsinnsfahrt blieb aus. Die Aufreger in Hälfte zwei, ein nicht gegebener Elfer für den SVW und eine rote Karte für deren Keeper in der Schlussminute, blieben am Ende nur Randnotizen. Die Gäste aus Fulda konnten den Vorsprung souverän und ohne große Gegenwehr ins Ziel bringen und entführten die Punkte nach Osthessen.

 
     
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