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SPIEL #539

logo_vfl_bochum VfL Bochum vs.
1. FC Union Berlin
1:1 (1:1)
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20.11.2015 - Ruhrstadion, Bochum
  13.590 Zuschauer  
  2. Bundesliga - 15. Spieltag 2015/2016  
     
  Tore:
1 : 0 Peniel Mlapa (13.)
1 : 1 Damir Kreilach (37.)
 
     
     
(Stadionheft fehlt)
     
 

Man würde lügen, wenn man behaupten würde, dass es derzeit beim VfL Bochum oder beim FC Union läuft. Der VfL startete, wie immer in den letzten Spielzeiten, furios und überraschte mit der Souveränität der ersten Saisonspiele die meisten Beobachter. Fünf Spieltage in Folge behielt man seine weiße Weste, ehe die Jungs von der Castroper Straße vier Spiele in Folge verloren und sogar in ihr altes 1:1-Muster zurückfielen (siehe Vorsaison). Nichtsdestotrotz mischt der VfL weiterhin in der Spitzengruppe um die Teams aus Leipzig, Freiburg und Hamburg mit. Dass jedoch nicht nur wettertechnisch sondern auch sportlich längt der Herbst im Ruhrstadion eingezogen ist, zeigt der Fakt, dass man seit Ende August auf einen Heimsieg wartet. Die Eisernen aus Berlin-Köpenick würden die Bochumer Ausgangslage sicherlich als Jammern auf hohem Niveau bezeichnen. Die Berliner konnten erst drei der 14 Ligaspiele gewinnen, entließen im Saisonverlauf Trainer Düwel und haben nun mit Sascha Lewandowski einen Coach auf der Bank, den ich zwar sehr sympathisch finde, der jedoch bisher nicht zünden konnte. Union scheint noch immer nicht in der Spielzeit 15/16 angekommen und dümpelt im unteren Tabellendrittel rum. Alles in allem nicht die besten Voraussetzungen für das Freitagabendspiel zwischen den beiden Herbst-Blues-Teams.

Rund um das Spiel hatte ich Besuch von Stev und Chrissi. Zusammen ging es dann am Freitagabend Richtung Ruhrstadion. Da wir noch einige Minuten auf dem Tacho hatten ehe die Zweitligapartie um 18:30 Uhr angepfiffen werden sollte, kehrten wir noch in die Vöder Vereinskneipe ein. Zwischen den Bochumer Jungens aus meinem Verein naschten wir Ostler gemütlich ein Pils und holten uns ein, zwei verwunderte Blicke der Blau-Weißen ab. Beim Bier stieg dann auch allmählich die Vorfreude auf das bevorstehende Duell. Scheinbar waren wir mit dieser jedoch recht allein. Ob es der (für Bochumer) vermeintlich unattraktive Gegner, das Wetter, Terrorangst oder die Ernüchterung nach den letzten Heimauftritten des VfL war – ich weiß es nicht. Es verirrten sich nur etwas mehr als 13.000 Zuschauer ins Ruhrstadion, womit ein deutlicher Saison-Negativrekord aufgestellt wurde. Am Gästekäfig lag es zumindest nicht. Abermals machten sich viele Unioner auf den Weg nach Bochum. Bevor man dann die Stimmen erhob und die rot-weißen Lieder aufs Feld schmetterte, wurde eine Schweigeminute anlässlich der Pariser Terroranschläge durchgeführt. Während sich danach an der Bochumer Lautstärke nicht viel zur vorangegangenen Schweigeminute änderte, legten die Unioner um mich einen zumindest grundsoliden Auswärtsauftritt hin.

Auf dem Platz gab es dann Schmalkost im Angebot. Torraumszenen waren unglaublich rar und vor allem die Gäste bekamen nicht viel gebacken. Entgegen der Erwartung der meisten Unioner war es nicht Knipser Terodde, der die Passivität seines Ex-Klubs Union ausnutzte. Peniel Mlapa durfte nach 13 Minuten in Begleitung der Union-Abwehr, die ihn jedoch nicht attackierte, über das halbe Feld laufen und zum 1:0 für den VfL einschießen. Danach blieben die Hausherren stärker und schienen hier alles unter Kontrolle zu haben. Umso überraschender kam dann der Ausgleich. Als wir schon über die katastrophale Ausführung eines Eckballs meckerten, stocherte Kreilach den Ball für die Unioner im Nachgang ins Tor. Dies freute nicht nur uns, sondern auch vier verrückte Holländer, die neben dem Gästeblock auf der Tribüne Stellung bezogen. Die Jungs waren scheinbar nicht mehr ganz nüchtern und fanden schnell Gefallen an den Melodien aus unserem Block. Phasenweise war es wirklich unterhaltsamer die gestandenen Männer beim Tanzen, Feiern und Abgehen zu beobachten, als auf den Platz zu gucken. Der FCU wurde zwar mit dem Ausgleich im Rücken etwas besser und trotzdem blieb das Spiel weiterhin vergleichsweise ereignislos. Man kann beiden Teams mit Sicherheit nicht mangelnden Kampf vorwerfen, spielerisch war das Ganze leider so trostlos wie die oben beschriebene Ausgangslage. Wir drei kehrten Bochum nach dem Spiel den Rücken und machten uns auf den Weg nach Wattenscheid, wo auf uns Taxiteller, Longdrinks und seichte Netflix-Unterhaltung auf uns warteten.

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