SPIEL #544
|  | KAA Gent vs. SV Zulte Waregem 1:0 (1:0) |  | 
| Website | Website | |
| 01.12.2015 - Arteveldestadion, Gent | ||
| 9.116 Zuschauer | ||
| Beker van Belgie - Achtelfinale 2015/2016 | ||
| Tore: 1 : 0 Benito Raman (20.) | ||
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| Nach einer vergleichsweise guten Nacht in meiner 
		Bruchbude von Hotel ließ ich es morgens ganz ruhig angehen. Ich aß etwas 
		aus meinem Care-Paket und setzte mich anschließend in die Lobby um 
		das dortige WLAN-Signal abzugreifen. Zur Mittagszeit brach ich 
		dann in Richtung meines Tagesziels Gent auf. Die 70 km zurück nach 
		Belgien, inklusive erneuter Grenzkontrolle, verliefen ereignislos. In 
		der nach Antwerpen zweitgrößten Stadt Flanderns fand ich zudem recht 
		schnell einen günstigen und recht zentral gelegenen Parkplatz neben der 
		Peterskirche. In den folgenden knapp fünf Stunden schlenderte ich durch 
		Gent und fand großes Gefallen an der „stolzen Stadt“. Die Innenstadt mit 
		ihren Kirchen, dem Belfried und den vielen kleinen Kanälen erinnerte 
		mich stark an Brügge und muss sich hinter der für mich schönsten Stadt 
		Europas nicht verstecken. Mit etwas Glück fand ich sogar eine wirklich 
		überzeugende Frituur, in der ich mir wie immer eine große Portion Friet 
		speciaal sowie einen Mexicano gönnte. Mit Anbruch der Dunkelheit war es 
		dann jedoch Zeit Richtung Stadion aufzubrechen. Da die neugebaute Genter 
		Arena etwas außerhalb an einem Autobahnkreuz liegt, kämpfte ich mich 
		also durch den Stadt- und Feierabendverkehr auf den engen Straßen. Die 2013 erbaute Ghelamco Arena des KAA Gent 
		leuchtet den Fans inmitten eines Industriegebiets mit seiner blau 
		beleuchteten Außenfassade den Weg. Da ich gute zwei Stunden zu früh am 
		Ground war, hatte ich im Vorfeld des Spiels genug Zeit das Stadion aus 
		allen Perspektiven zu begutachten. Sieht schon ein wenig wie ein UFO 
		aus. Allerdings verbindet man den Genter Club eher mit Indianern als mit 
		Außerirdischen, da eben ein jener Indianerkopf das Logo des amtierenden 
		belgischen Meisters ziert. So fand man das federbeschmückte Antlitz und 
		den Spitznamen „Buffalos“ auch überall im Fanshop, wo ich einen Wimpel 
		für mich und einen Pin für Mike erstand. Für die Genter läuft es derzeit 
		mehr als gut und der Club, der lange Zeit eine graue Maus im belgischen 
		Fußball war, tanzt auf drei Hochzeiten äußerst erfolgreich. In der 
		Meisterschaft führt man die Liga nach dem letztjährigen Titelgewinn 
		schon wieder an, während gestandene Teams wie Lüttich und Genk 
		schwächeln. In der Champions League ist man drauf und dran sich in einer 
		durchaus schweren Gruppe mit St. Petersburg, Valencia und Lyon für das 
		Achtelfinale zu qualifizieren. Letztendlich stand heute das 
		Pokalachtelfinale gegen die Nachbarn aus Zulte Waregem an, in dem man im 
		Heimspiel favorisiert war. Ich verstaute meine Utensilien aus dem Turnbeutel 
		abermals in meinen Jackentaschen bevor ich das Stadion betrat, da ich 
		schon im Fanshop meinen Beutel absetzen und neben den Security-Mann 
		legen sollte. In der Arena hatte ich dann genug Zeit meinen Beutel 
		wieder zu packen, etwas zu lesen und auf den Anpfiff der Partie zu 
		warten. Die Ticketfrage, die ich schon lange im Vorfeld der Partie 
		geklärt hatte, stellte sich erst gar nicht, da trotz humaner Preise mehr 
		als die Hälfte der Plätze im 20.000-Zuschauer-Stadion leer blieben. 
		Scheinbar hat der Beker van Belgie nicht so einen Stellenwert wie z.B. 
		der DFB-Pokal in Deutschland. Die zahlreich erschienen Fans aus Waregem 
		hatten trotzdem Bock und supporteten ihr Teams durchweg lautstark. Vor 
		allem in den Anfangsminuten legten die Gäste auch eine richtig flotte 
		Sohle auf Parkett. Leider verpasste es der Underdog selbst zu treffen 
		und fing sich nach 20 Minuten ein Gegentor. Die zuvor passiven 
		Hausherren spielten ein Mal schnell und überwanden die Abwehrkette der 
		Gäste, sodass Benito Raman zum 1:0 abschließen konnte. Das Spiel blieb 
		über die gesamte Dauer sehr schnell und hart umkämpft. Da der 
		Schiedsrichter viel (zu viel) laufen ließ, wurde das Spiel zumindest 
		nicht zerhackt und es gab immer wieder nette Aufreger auf Rasen und 
		Rängen. Hier und da gab es zudem schöne Tricks zum Zunge schnalzen, 
		etwas Zählbares sprang auf beiden Seiten jedoch nicht mehr heraus. In 
		einem somit durchschnittlichen Spiel enttäuschte mich jedoch vor allem 
		die Heimszene. Ich konnte weder ausmachen ob es diese überhaupt gibt und 
		wenn ja, wo sich diese nun im Stadion positionierte. Auch wenn ich es 
		den Genter Schnarchnasen-Fans nach diesem Spiel nicht unbedingt gönne – 
		Der Club aus Flandern tanzt weiterhin erfolgreich auf allen drei 
		Hochzeiten und steht im Viertelfinale des belgischen Pokalwettbewerbes. | ||
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