SPIEL #547
SC Hessen Dreieich vs. Eintracht Stadtallendorf 1:3 (1:0) |
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05.12.2015 - Hahn Air Sportpark, Dreieich | ||
150 Zuschauer | ||
Hessenliga - 20. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: 1 : 0 Zubayr Amiri (23.) 1 : 1 Jascha Doeringer (50.) 1 : 2 Dominik Voelk (84.) 1 : 3 Laurin Vogt (88.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Nach dem 3:1-Triumph des S04 am Freitagabend konnte
ich nur knappe fünf Stunden schlafen, ehe mich ein Fernbus in aller Früh
ab Essen nach Frankfurt brachte. In der Mainmetropole wollte ich meinen
Geburtstag mit Alex und später auch mit den Freunden vom Studium
verbringen. In Frankfurt angekommen überraschte mich Alex unter anderem
mit dem geplanten Besuch eines Fußballspiels. Sie wollte einen Tag, an
dem das unternommen wird, was mir Spaß macht. Mit einer kleinen
Fußballtour liegt man da bekanntlich nicht falsch. So suchte sie uns die
Hessenligapartie zwischen Dreieich und Stadtallendorf aus und wenig
später saßen wir im Auto. Das größte Ereignis auf dem kurzen Weg nach
Dreieich war ein totes Wildschwein am Straßenrand, dicht gefolgt vom
Navi, das uns kurz vor dem Ziel auf einen Waldweg lotste, der stilecht
vor einem Schlagbaum endete. Überraschenderweise versetzte einen dann
der Hahn Air Sportpark bei der Ankunft in großes Staunen. An der Kasse
wurde einem neben einer Hessen Dreieich-Trinkflasche die Wintermütze
eines Sponsors kostenlos gereicht. „Für die ersten hundert Gäste.“
Abgesehen davon, dass ich keine Trinkflasche und keine Werbe-Mütze
brauchte eine nette Geste. Das was sich dann vor uns aufbaute war kein
normaler Sportplatz bzw. keine normale Sportanlage. In diesem Ground steckte mächtig Schotter. Ein gut
gepflegter Rasenplatz mit schicker kleiner Tribüne und nebenan ein
Spielfeld mit künstlichem Boden. Beide (sic!) Plätze waren natürlich mit
einer Videowand ausgestattet, von denen der ein oder andere Drittligist
oder auch Bundesligist (Darmstadt…) träumen würde. Zudem gab es auf dem
Gelände des Sportparks einen Tartan-„Bolzplatz“, ein DFB-Mini-Feld, eine
Laufbahn, eine Showbühne und ein ausladendes Vereinsheim. Bestimmt habe
ich bei der Aufzählung noch was vergessen. Bedingungen wie im
Profisport. Ein Hauch Profitum gab es zudem mit Rüdiger Fritsch, dem
Präsidenten vom SV Darmstadt 98, zu bestaunen. Vor dem Hessenderby gegen
die Frankfurter Eintracht gönnte sich Fritsch scheinbar einen
entspannten Nachmittag bei einer Oberligapartie und wurde während der
Halbzeitpause vom Stadionsprecher interviewt. Zur Halbzeit stand es
(nur) 1:0 für die Hausherren, die gegen Stadtallendorf die deutlich
besseren Chancen hatten, diese jedoch, vor allem durch mangelndes Glück,
zumeist im Sande oder am Pfosten verliefen. Für das Geburtstagskind gab
es derweil eine Rindswurst und einen Apfelwein. So konnte der zweite
Durchgang doch starten! Diesen begannen die Mittelhessen aus Stadtallendorf
deutlich agiler und besser. Vorbei war hier die Vorherrschaft der
Hausherren. Die Gäste brauchten nur fünf Minuten ehe es rappelte und der
1:1 Ausgleich durch Doeringer fiel. Die Dreieicher gaben das Heft nun
vollends aus der Hand und mussten sich durch einen Doppelschlag in der
Schlussphase der Partie sogar noch geschlagen geben. Leider sind meine
Eindrücke des überraschenden Stadionbesuchs etwas lückenhaft, da
einerseits die obligatorische Kamera fehlte und meine Aufmerksamkeit
nicht nur dem Spielfeld galt. Nach der Niederlage schafften es die
Dreieicher dann sogar in die nationale Presse. Die neureichen Vorortler
verpflichten zum Jahreswechsel mit Charly Körbel und Rudi Bommer zwei
echte Urgesteine für die sportliche Leitung und wollen neben dem schon
jetzt feststehenden Neuzugang, Ex-Schalker Mimoun Azaouagh, weitere
gestandene Spieler verpflichten. Ich bin gespannt ob es sich bei Hessen
Dreieich um eine plötzlich zu Geld gekommene Eintagsfliege handelt oder
hier ernsthaft eine weitere Kraft des hessischen Fußballs heranwächst. |
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