SPIEL #550
KV Ostende vs. Standard Lüttich 4:1 (2:1) |
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20.12.2015 - Albertparkstadion, Ostende | ||
7.250 Zuschauer | ||
Pro League - 20. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: 1 : 0 Franck Berrier (3.) 1 : 1 Martin Milec (20.) 2 : 1 Knowledge Musona (31.) 3 : 1 Knowledge Musona (50.) 4 : 1 Fernando Matos (66.) |
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Am Wochenende vor Weihnachten machten sich Alex und
ich auf den Weg in Richtung Westflandern. Wir brachen recht früh auf und
erreichten somit zur Mittagszeit Brügge. Die wohl schönste Stadt
Europas, die ich mit Mariano schon vor zwei Jahren besuchen durfte,
begrüßte uns mit wolkigem aber unglaublich mildem Dezemberwetter. Im
mittelalterlichen „Freilichtmuseum“ schlenderten wir durch die Gassen
und hakten die üblichen Touri-Punkte des Stadtkerns ab. Dabei durften
natürlich der obligatorische Frituurbesuch, der Genuss belgischen Bieres
sowie der Aufstieg auf den Belfried nicht fehlen. Nach mehreren Stunden
Sightseeing in der 120.000-Einwohner-Stadt verließen wir Brügge und
fuhren weiter nach Ostende. Hier hatte ich ein Zimmer an der belgischen
Atlantikküste reserviert. Glücklicherweise konnte das Hotel vollends
überzeugen und auch der Sonntag am Strand und in der Hafenstadt sollte
das Wochenende perfekt abrunden. Es ist verrückt, dass man nur wenige
Tage vor Heiligabend im Pulli barfuß durch den Sand spazieren konnte.
Uns sollte es recht sein und es fehlte nicht viel und man hätte die
Badesachen auspacken können. Am Abend schlossen wir das Sightseeing endgültig ab
und bewegten uns in den Südwesten der Stadt. Dort liegt im Schatten der
Hotelanlagen das Albertparkstadion. Die gut 7.000 Zuschauer fassende
Heimat des KV Ostende empfing heute neben uns die gelb-roten Hausherren,
die erstaunlich gut in der Pro League mitmischen sowie die Gäste von
Standard Lüttich. Der zehnfache belgische Meister aus Wallonien wartet
seit 2009 auf einen erneuten Gewinn der Meisterschaft und ist auch in
2015/16 katastrophal in die Saison gestartet. Nachdem man sich anfangs
sogar im Tabellenkeller wiederfand, konnte man sich im Verlauf der
Saison etwas fangen. Nichtsdestotrotz hatte Standard in den letzten
Jahren immer wieder das Nachsehen gegen die Clubs aus Anderlecht, Genk
oder zuletzt Gent. Der Mannschaftsbus der Lütticher parkte tagsüber vor
dem besten Hotel des Seebads, sodass die Standard-Jungs zumindest erholt
ins Duell mit dem Tabellendritten gehen sollten. Wir kamen kurz vor um
sechs am Stadion an und parkten für schlappe 20 Cent in Sichtweite der
Flutlichtmasten. Als ich die Tickets für das ausverkaufte Match abholen
wollte, gab es einen kleinen Schockmoment. An der Abholkasse waren meine
reservierten Karten nicht hinterlegt. Da ich das Bestell- und
Sicherheitsüberprüfungsprozedere wohl gut beschreiben konnte, merkte der
Kassierer, dass das Missverständnis ein Fehler des Clubs war und stellte
uns neue Karten aus. Irgendwie kommt man dann doch immer ins Stadion und
wir nahmen auf einer der acht komplett unterschiedlichen
Tribünenfragmenten Platz. Das Albertparkstadion ist ein echter
Patchworkground und damit irgendwie einzigartig. Begleitet von einer kleinen Pyroaktion der
zahlreich mitgereisten Wallonen begann die Partie sehr schwungvoll.
Genauer gesagt begann es für die Lütticher so, wie man es als Gästeteam
überhaupt nicht gebrauchen kann. Nach nur drei Minuten knallte Berrier
den Ball – durchaus haltbar – aus der Distanz in die Maschen. Zwar
konnte Standard mit großem Willen noch ausgleichen (20.), doch schnell
wurde klar, dass das Momentum hier nicht auf Seiten der Gäste war.
Knowledge Musona (kluge Stürmer mit Supernamen) konnte den KVO nach
einer halben Stunde aus dem Gewühl in Front schießen. Mehr als verdient
ging es also mit einem 2:1 in die Halbzeitpause. Nach dem Seitenwechsel
wurde es für die Gäste noch bitterer. Abermals war es Knowledge Musona,
der den Ball fünf Minuten nach Wiederanpfiff kurios über die Linie
beförderte. Eine Hereingabe des Ex-Hoffenheimers wurde vom Verteidiger
unglücklich ins lange Eck verlängert. Noch spektakulärer das 4:1.
Fernando Matos schloss nach einer Flanke im Fliegen mit dem Knie ab. Da
wandelte jemand gehörig auf den Spuren Supermans. Das Publikum war
verständlicherweise aus dem Häuschen, wenn auch der Support der Heimfans
noch Luft nach oben hatte. Wir hatten ein schönes Wochenende und sahen
ein tolles Fußballspiel, sodass wir uns glücklich auf dem Weg zurück in
den Kohlenpott machten, wo wir planmäßig gegen elf Uhr eintrafen. |
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