SPIEL #556
FSV Mainz 05 vs. FC Schalke 04 2:1 (1:0) |
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12.02.2016 - Stadion am Europakreisel, Mainz | ||
32.107 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 21. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: 1 : 0 Gaetan Bussmann (33.) 1 : 1 Younes Belhanda (46.) 2 : 1 Julian Baumgartlinger (79.) |
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Nach dem durchaus überraschenden 3:0-Sieg daheim
gegen den Champions League-Achtelfinalisten VfL Wolfsburg ging ich
vorfreudig und selbstbewusst in den Spieltag. Dieser war heute ein
Freitag und so ging es vor der Tour nach Mainz natürlich zuerst zur
Arbeit. Nach dem Feierabend sammelte ich dann pünktlich um halb vier
Steven in Bochum ein. Nun hatten wir noch ca. 250 km im freitäglichen
Feierabendverkehr vor uns. Hier erwies sich meine Wahl, die A45 anstelle
der A3 zu fahren als durchaus richtig und zusammen mit einigen anderen
Schalkern auf der Bahn ging es recht entspannt Richtung Rheinhessen. In
der Landeshauptstadt erwartete uns mit Mainz 05 ein Gegner, den ich
nicht so begeisternd wahrnehme wie die breite Öffentlichkeit. Die
Stimmung in der Coface-Arena, die das schlimmste Beispiel eines
Feld-und-Wiesen-Stadions ist, ist bei weitem nicht so gut wie es das
Image des spaßigen Karnevals-Vereins vermuten lässt. Zudem haben die
Mainzer mit Klopp und Tuchel die Riege der Psychopathen-Trainer mehr
oder weniger begründet und verseuchen damit ebenso die öffentliche
Meinung. Am Ziel angekommen parkten wir das Auto wie gewohnt an der
Hauptverwaltung der Bundesbank und liefen den Rest des (Feld-)Weges zu
Fuß. An der vor knapp fünf Jahren eröffneten Arena erwartete Steven eine
Anwesenheitskontrolle durch den S04, die mal wieder zeigte, was der
Fussball Club Schalke 04 von seinen Fans hält. Eine Dame, die meine Oma
hätte sein können, blätterte in lässiger Geschwindigkeit in ihren
Unterlagen, während die Schlange immer weiter anwuchs und der Anpfiff
näher rückte. Die Einlasskontrollen waren dafür recht angenehm. Im Gästeblock war die Platzsuche dann die erwartete
Katastrophe. Was der Architekt sich da beim Gästeblock gedacht hat, weiß
wohl nur er selbst. Die Sicht ist dermaßen schlecht, dass man nur von
der Hälfte der Plätze das Tor vor der Kurve sehen konnte. So standen wir
neben dem Aufgang an der Treppe und warteten bis zum Anpfiff der Partie
zwischen dem Tabellensiebten Mainz und dem Tabellenvierten Schalke. Zum
Einlauf gab es im Schalker Block etwas blauen Rauch und ein Spruchband,
welches Kapitän Höwedes zur Vertragsverlängerung gratulierte. Das Spiel
begann dann sehr wild mit Torchancen auf beiden Seiten. Schalke startete
mit Belhanda anstelle von Choupo und konnte das Tempo der ersten Minuten
nicht halten. Vor allem der in die Startelft gerutschte Marokkaner
zeigte deutliche Schwächen. Zuvor von Coach Breitenreiter kritisiert,
bekam er den Vorzug gegenüber dem (auch vom Coach) viel gelobten Schöpf,
der auf der Bank Platz nahm. Warum Breitenreiter so entschied, weiß nur
er und ich will gar nicht wissen, was für Gedanken Schöpf auf der Bank
hatte. So konnte auch Belhanda nicht verhindern, dass die Mainzer No
Name-Truppe nach 33 Minuten nach einem Eckball durch Bussmann (Wer zum
Teufel?) in Führung ging. Was für eine bescheidene Halbzeit der viel
zu passiven Schalker. Hätte sich die Stimmung von den Rängen auf den
Platz übertragen, hätte Schalke hier 3:0 führen müssen. Leider wurde das
Opern-Publikum in Mainz dann auch noch belohnt. Kaum hatte der zweite
Durchgang begonnen, wurde das Spiel zum Glück wieder auf null gesetzt.
Ausgerechnet Belhanda erzielte unverzüglich den Ausgleich. Den sauberen
Angriff konnte selbst der Neueinkauf, der auf dem Platz rumlief wie
Falschgeld, nicht mehr verbocken. Was für ein Start und was für ein
psychologischer Vorteil für die Knappen. Voller Euphorie mussten die
mitgereisten Schalker aber mit zusehen, wie die Königsblauen wieder
durch Passivität glänzten. Folgerichtig konnte Mainz die völlig
orientierungslose Schalker Abwehr zehn Minuten vor dem Schlusspfiff per
Kopf zum 2:1 überwinden. Das Tor kam nicht wie Breitenreiter sagte aus
dem Nichts – Schalke hatte drum gebettelt und selbst viel zu wenig für
den Sieg getan. So bleibt festzuhalten, dass ein furioser Sieg gegen
Wolfsburg wenig bringt, wenn man in der Woche danach gegen einen
Dorfclub wie Mainz verliert. Helau und Alaaf S04! |
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