SPIEL #555
|  | Bayer 04 Leverkusen vs. SV Werder Bremen 1:3 (1:2) |  | |||
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| 09.02.2016 - Ulrich-Haberland-Stadion, Leverkusen | |||||
| 24.104 Zuschauer | |||||
| DFB-Pokal - Viertelfinale 2015/2016 | |||||
| Tore: 1 : 0 Chicharito (22.) 1 : 1 Santiago Garcia (31.) 1 : 2 Claudio Pizarro (42.) 1 : 3 Florian Grillitsch (82.) | |||||
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| Die Ticketpreispolitik in Leverkusen ist wohl eine 
		der wildesten in der gesamten Bundesliga. Während man für Spiele gegen 
		Topgegner gerne richtig zulangt, kann man Partien gegen vermeintlich 
		unattraktive Gäste recht preiswert besuchen. Werder Bremen scheint einer 
		der Gegner zu sein, der in der Farbenstadt nicht gerade die Straßen leer 
		fegt. So konnte ich für einen schlappen Taler eine Karte für das 
		Pokalviertelfinale zwischen Bayer 04 und dem SV Werder am Dienstagabend 
		ergattern. Schalke hatte sich ja bereits in Runde zwei sang- und 
		klanglos aus dem DFB-Pokal verabschiedet. Gerne erinnere ich mich an 
		Zeiten zurück, in denen Königsblau eine Pokalmannschaft war und das 
		Erreichen der Runde der letzten acht gesetzt war. Was soll‘s, so riefen 
		also die schmucke BayArena und zwei Teams, die eher für offensives 
		Spektakel als für defensive Ordnung stehen. Nach der Arbeit brachte mich 
		der Regionalexpress mit der obligatorischen Verspätung Richtung 
		Rheinland. Zu meiner Überraschung saß irgendwann auf der Fahrt Marc fast 
		neben mir, der ebenso nichts Besseres am Dienstagabend vorhatte und sich 
		auch auf den Weg nach Leverkusen machte. Vor dem Stadion verloren wir 
		uns in einer Polizeikontrolle genauso schnell wie wir uns gefunden 
		hatten. Insgesamt stank die Polizeipräsenz wieder gehörig. Liebe 
		Staatsmacht, es spielt Leverkusen gegen Bremen – gibt es keine anderen 
		Probleme? Wenig später saß ich dann also alleine im Oberrang 
		in Block A5. Mit guter Sicht auf den Gästeblock ausgestattet, wurde mir 
		schnell klar, dass die Bremer hier fantechnisch das Zepter in der Hand 
		halten würden. Neben dem Gästeblock füllte das Volk von der Weser auch 
		den Großteil der umliegenden Blöcke, darunter auch meinen Block. 
		Trotzdem blieben gute 6.000 Plätze in der BayArena leer. Die Fans, die 
		trotz des frühen Termins unter der Woche und dem anhaltenden Dauerregen 
		ins Stadion fanden, sahen eine durchaus offene Partie. Die Bremer 
		schienen die vernichtende Niederlage gegen Gladbach (1:5) gut 
		weggesteckt zu haben, als man nach einem blöden Fehler Leverkusens 
		Kießling im Strafraum foulte (22.). Chicharito schnappte sich den Ball 
		und klinkte ihn souverän rechts ein. Bitter für die mitgereisten 
		Fischköppe, die bis dato scheinbar keine tiefgehenden politischen Themen 
		fanden, um diese im Block zu diskutieren und stattdessen die grün-weiße 
		Elf mehr als anständig unterstützten. Werder blieb im Spiel und konnte 
		zehn Minuten später ausgleichen. Garcia traf nach einem Standard im 
		Getümmel rund um den Kasten von Bernd Leno. Meine Hoffnungen, hier zwei 
		Mannschaften mit offenem Visier spielen zu sehen, schien sich zu 
		bewahrheiten. Wenige Minuten vor der Halbzeit kam es zur entscheidenden 
		Situation des Spiels. Leverkusens Brasilianer Wendell legte Bartels, der 
		eigentlich schon verzogen hatte, im Strafraum und sah dafür den roten 
		Karton. Altmeister „Pizza“ Pizarro schnappte sich den Ball und traf, wie 
		zuvor Chicharito, per Foulelfmeter. Etwas überraschend aber nicht 
		unverdient gingen die Gäste in Überzahl und mit einer Führung im Rücken 
		in die Pause. Die zweite Halbzeit läuteten die Bremer Politi…, äh 
		Ultras mit einer kleinen aber feinen Pyro-Show ein. Wie schon in der 
		ersten Hälfte ging es auch nach dem Wiederanpfiff hin und her. Das 
		machte schon Spaß beim zu sehen. Bayer gab nicht auf und übte Druck aufs 
		Bremer Tor mächtig Druck aus. Bei der Defensive (und dem Keeper!) sollte 
		man doch wohl auch mit einem Mann weniger treffen können. Stattdessen 
		ergaben sich für Werder immer wieder großartige Kontermöglichkeiten. Was 
		die Bremer da im Vorwärtsgang zusammenspielten kann man jedoch kaum 
		beschrieben. Jeder Kreisligaspieler hätte die Bälle in die Spitze 
		sauberer und besser gespielt und damit früh für die Entscheidung 
		gesorgt. Wie oft wäre bei durchschnittlichem Passspiel der Empfänger des 
		Balls frei auf Keeper-Leno zugelaufen. So musste man noch ein wenig 
		zittern und bis zur 82. Minute warten, in der Grillitsch, wohl in 
		Abseitsposition, einen Konter zum 3:1 aus Bremer Sicht beendete. Werder 
		hatte das Ding gewonnen und ich erwischte den Regio Richtung Essen wie 
		geplant und freute mich auf mein Bett. | |||||
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