SPIEL #562
FC Schalke 04 vs. Hamburger SV 3:2 (1:1) |
||
Website | Website | |
02.03.2016 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
60.856 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 24. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: 0 : 1 Nicolai Müller (4.) 1 : 1 Max Meyer (37.) 2 : 1 Klaas-Jan Huntelaar (66.) 3 : 1 Alessandro Schöpf (77.) 3 : 2 Gojko Kacar (90.) |
||
(Ticket fehlt) | ||
Ich rechnete eigentlich nicht damit, dass es mir in
naher Zukunft wieder leicht fallen würde über ein Spiel meines S04 zu
schreiben. Und auch gegen den HSV fing es nicht gut an. Durch einen
dienstlichen Termin kam ich erst kurz nach dem Anpfiff in die Arena und
wurde gleich auf Schalker Art begrüßt. Stammspieler und
Anti-Publikumsliebling Roman Neustädter unterschätze einen Ball, der bei
Nicolai Müller landete und somit zum 0:1 führte. Nach nur vier Minuten
standen die Knappen mit dem Rücken zur Wand. Ein Start, wie man ihn nach
etlichen katastrophalen Spielen (Mainz, Donezk, Frankfurt…) nicht
gebrauchen konnte. Die Stimmung in der Nordkurve war jedoch nicht
feindselig sondern eher gleichgültig. Selbst gegen die dauerhaft
kriselnden Hamburger hatte man als Schalker im Endeffekt nichts anderes
erwartet. Trotzdem wurde die Mannschaft weiter unterstützt und das sogar
zu Recht. Königsblau rappelte sich auf, kämpfte und gab endlich mal Gas.
Es gab sogar Offensivaktion in Hülle und Fülle. Dabei überzeugte mich
vor allem Winter-Neuzugang Alessandro Schöpf, der schon in den letzten
Spielen der Einäugige unter den Blinden war.
Schöpf sorgte vorne für Bambule
und wurde nach 22 Minuten klar gefoult. Er wurde im Strafraum
regelrecht umgenietet. Bis auf das Schiedsrichtergespann um Referee Perl
sah das jeder, aber Perl war sich seiner Sache ziemlich sicher.
Fehlentscheidungen sind hier und da akzeptabel, aber das war einfach nur
blind. Aber auch dieser kleine Rückschlag hielt den S04
nicht davon ab, weiterhin sein Glück in der Offensive zu suchen. Nach 40
Minuten wurden die Hausherren verdientermaßen belohnt. Max Meyer fasste
sich ein Herz und zog aus der Distanz ab. Ex-Nationalkeeper Rene Adler,
der vorher oftmals stark parierte, hatte keine Chance. Zumindest der
Ausgleich war zur Halbzeit geschafft. Fast mit dem Pausenpfiff sorgte
HSV-Verteidiger Djourou für weitere Glücksgefühle. Völlig sinnlos und
übermotiviert stoppte er einen Schalker Angriff an der Seitenlinie per
Foul. Da er fünf Minuten vorher verwarnt wurde, gab es absolut
folgerichtig die Ampelkarte. Die einzige wasserdichte Entscheidung des
Unparteiischen an diesem Abend. Da sich die Knappen wirklich reinwarfen
ging es versöhnlich in die Pause. Ich war indes noch hin und hergerissen
und fragte mich, ob das die gleiche Mannschaft war, die mehrere Wochen
keine Lust hatte Tore zu schießen. Es kam noch immer nicht jeder Pass an
und nicht alles gelang. Man merkte den Hausherren vor allem im
Aufbauspiel immer wieder die Nervosität an und trotzdem gelang in dieser
einen Halbzeit mehr als in den letzten Spielen zusammen. Darauf lässt
sich aufbauen und das merkte auch die Kurve. Die 3.500 HSV-Fans hatten
die missliche Lage ihres Teams mittlerweile erkannt und legten einen
eher unterdurchschnittlichen Auftritt aufs Parkett. Nach dem Wiederanpfiff dauerte es dann 20 Minuten
ehe die Schalker in Überzahl erfolgreich waren. Neben den defensiv recht
kompakten und offensiv jeglichen Ambitionen beraubten Gästen, hatte
abermals Perl seine Finger im Spiel. Vielleicht fand er einfach nur
seine Pfeife nicht, als er Huntelaar nach einer Stunde einen klaren
Strafstoß verweigerte. Wir erinnern uns, der zweite Elfer, der den
Schalkern verwehrt wurde. Da der Hunter nach 66 Minuten (Jajaja, aus
leichter Abseitsposition…) per Kopf traf war jedoch alles halb so wild.
Besondere Freude bereitete mir jedoch Schöpfs Treffer zum 3:1 (77.). So
wie beim Tor des Ex-Glubberers soll Fußball laufen – schnell und mit
direktem Zug zum Tor und dementsprechend eiskaltem Abschluss. Es geht
doch. Dass es jedoch nur geht und nicht läuft bewies der
Anschlusstreffer der Gäste in der Schlussminute. Absolut überflüssig
aber auch mindestens genauso egal. Der S04 blieb oben auf und brachte
den Sieg ins Ziel. Mein Highlight waren jedoch einige Schalker in meiner
Umgebung. Bei der Einblendung des 2:1-Siegtreffers der Mainzer in
München jubelte die halbe Arena. Macht ja auch Sinn, wenn ein direkter
Konkurrent (Mainz blieb durch den Sieg vor uns) die ach so
unsympathischen Überbayern besiegt. Experten. |
||
< Spiel zurück | Spiele 2016 | Spiel vor > |