SPIEL #564
Hertha BSC vs. FC Schalke 04 2:0 (1:0) |
||
Website | Website | |
11.03.2016 - Olympiastadion, Berlin | ||
51.424 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 26. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: 1 : 0 Vedad Ibisevic (42.) 2 : 0 Niklas Stark (65.) |
||
(Stadionheft fehlt) | ||
Abgesehen vom Duell in der letzten Saison, welches
ich verpasste, gehören die Schalker Gastspiele in meiner Heimat für mich
einfach dazu. So sollte die Partie zwischen Hertha und dem S04 am
Freitagabend mein 11. Duell dieser Art im Olympiastadion sein. Die
abermals mehr als freche Terminierung, die ohne Urlaub zu nehmen nur
schwer realisierbar ist (500 km trennen das Berger Feld vom
Olympiastadion), ließ mich schon am Donnerstag Richtung Bernau
aufbrechen. Dort hatte ich am Abend meiner Ankunft ein lustiges Training
mit den alten Weggefährten und holte Mariano am Spieltag nach Feierabend
am Ostbahnhof fürs Spiel ab. Mit ein paar Wegebieren bewaffnet ging es
per S-Bahn Richtung Charlottenburg, wo man im Biergarten ein paar alte
Nasen wieder traf. Die Stimmung hätte nach zwei Siegen am Stück
schlechter sein können und die Bilanz gegen die „Alte Dame“ spricht eine
eindeutige Sprache pro Schalke. Seit gefühlten 48 Spielen hat Schalke
gegen den BSC nicht mehr verloren. So oft wie das in den letzten Tage
thematisiert wurde, hatte man den Sieg ja eigentlich schon in der Tasche
oder?! Da die Temperaturen auch im Biergarten wenig frühlingshaft waren
brachen wir zeitnah ins weite und zügige Rund auf, wo Steven bald zu uns
stieß. Man hatte die Kälte mittlerweile ausgeblendet und
die Wartezeit hätte so entspannt sein können, wäre da nicht ein
richtiger Stratege hinter uns aufgetaucht. Dieser meinte sich zwischen
Mariano und mich kuscheln zu müssen und labberte uns wegen seiner
Platzkarten voll. Der Gute wollte einfach nicht verstehen, dass seine
Plätze auswärts keinen Menschen interessieren. Wäre der Typ ein alter
gemütlicher Mann gewesen, wäre das Ganze ja fast niedlich gewesen. Der
Kerl war jedoch höchstens in den Dreißigern. Wie ein kleines Kind, das
Mama nervt bis diese den Lolly kauft, begann der Experte auf einmal an
Mariano rumzuzerren. Dem wurde es natürlich zu bunt und der Typ sollte
eigentlich quer durch den Block fliegen. Blöderweise hatte er dabei
Marianos Jackenärmel in den Griffeln und riss die Jacke im Fallen
kaputt. Spätestens jetzt war es höchste Eisenbahn für ihn sich zu
verziehen, was er dann glücklicherweise auch mit etwas Verzögerung tat.
Klar hätte man einfach den Platz wechseln können, hier ging es nun aber
wirklich ums Prinzip. Als der Typ auch noch meinte, ein sehr erfahrener
Auswärtsfahrer zu sein und die Guter-Schalker /
Schlechter-Schalker-Diskussion anfing, stellte ich mir meine Faust schon
in seinem Gesicht vor. Mit dem näher rückenden Spielbeginn konnte diese
völlig überflüssige Fehde auch in den Hintergrund rücken und der Kampf
um Platz drei auf dem Rasen beginnen. Auf den Rängen hatten die Schalker
die Nase trotz der Katastrophen-Terminierung schon mal weit vorn. Nur
knappe 45.000 Berliner „Fans“ verloren sich beim Duell gegen den ach so
großen Rivalen und Erzfeind aus dem Pott im Stadion. Lächerlicher
Haufen! Aber auch heute gab es für die bessere Performance auf den
Rängen leider kein Tor Vorsprung. In einer zähen und ausgeglichenen
ersten Hälfte machte Ibisevic, wie von mir prophezeit, mit der einzigen
Hertha-Chance das 1:0 (42.). Schalkes Abwehr sah dabei mal wieder wenig
sattelfest aus und kassiert weiterhin einfach zu viele Gegentore für ein
Topteam. Auch im weiteren Spielverlauf gelang den Schalkern trotz
teilweise guter Chancen kein Treffer. Vor allem die guten
Standardsituationen verpufften viel zu oft. Anders die Hertha, die nach
einem Eckball nach 65 Minuten auf 2:0 erhöhte. In den letzten 25 Minuten
waren die Berliner dann dem 3:0 jederzeit näher als Schalke dem
Anschluss. Es war heute zumindest kein blutleerer Auftritt der
Mannschaft, wie es sie so oft in letzter Zeit gab und so blieb auch die
Gästekurve stabil und gab ihr Bestes. Nach zwei guten Spielen verlor
Schalke wieder. Laut unserem Keeper hat man mit unserem
Millionenschweren Kader auch gar nicht den Anspruch oben mitzuspielen.
Also ist ja alles okay. Es bleibt dabei, dass Konstanz für den S04
nichts anderes ist als eine Stadt am Bodensee. In dieser und der
gesamten vergangenen Spielzeit konnten die Knappen nur zwei Serien mit
mindestens drei Siegen am Stück erzielen (Wolfsburg, Mainz, Stuttgart in
14/15 und Mainz, Stuttgart, Frankfurt, Hamburg in 15/16). |
||
< Spiel zurück | Spiele 2016 | Spiel vor > |