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SPIEL #566

Zaglebie Lubin vs.
Pogon Stettin
1:1 (0:1)
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  13.03.2016 - Stadion Zaglebia Lubin, Lubin  
  5.275 Zuschauer  
  Ekstraklasa - 26. Spieltag 2015/2016  
     
  Tore:
0 : 1 Rafal Murawski (7.)
1 : 1 Lukasz Piatek (55.)
 
     
     
  (Stadionheft fehlt)  
     
   
     
   
     
   
     
   
     
 

25 Fotos in der Galerie.

Das zweite Ziel des Polen-Dopplers war die Partie zwischen Zaglebie Lubin und Pogon Stettin. Obwohl wir die Strecke von Legnica nach Lubin ohne große Zwischenfälle absolvierten und Marc mich zudem trotz meiner Spitzen nicht aus dem Auto warf, erreichten wir den Stadionneubau nahe des Lubiner Flughafens erst mit dem Anpfiff der Partie. Vielleicht hätte man die Zweitligapartie in Legnica etwas früher verlassen sollen, aber ändern konnte man es jetzt ja auch nicht mehr. So machten wir uns zügig auf die Suche nach offenen Kassenhäuschen. Das Glück war uns nicht unbedingt hold und so liefen wir einmal um den gesamten Ground, ehe wir an unsere Tickets kamen. Blöderweise fiel während des Kaufs unserer Tickets der Führungstreffer der Gäste, den die mitgereisten Stettiner lautstark feierten. Den Torjubel des vollbesetzten Pogon-Blocks hätte ich schon gerne gesehen. So warteten wir das müßige abtippen unserer Personalien ab, zahlten nur 16 zl. pro Ticket (warum auch immer bekamen wir eine Schüler- und/oder Rentnerermäßigung) und machten uns schnurstracks auf den Weg Richtung Gegengerade. Das Stadion selbst hatte wenig zu bieten. Außen mit Zäunen völlig verbaut, bot sich im Stadion ein gewohntes Bild. Eine moderne einrangige Arena, wie sie auch in der 2. oder 3. Liga in Deutschland steht oder stehen könnte. Leider war die Hütte zudem nur zu einem Drittel gefüllt und insbesondere die Kurve der Hausherren wies große Lücken auf. Was Pogon indes bot war erste Sahne. Der Block war voll besetzt, bis in die Haarspitzen motiviert und die Lieder schepperten richtig im Rund. Support der Spitzenklasse.

Anfangs hatten die Gäste wie zuvor beschrieben auch allen Grund zu feiern. Die Tabellenvierten und Unentschiedenkönige der Liga gingen früh mit 1:0 in Führung (7.). In den Meisterschaftskampf zwischen Legia Warschau und Piast Gliwice werden die Rot-Blauen jedoch auch bei einem Sieg nicht mehr eingreifen können. Bis zu den drei Punkten gegen den polnischen Meister von 1991 und 2007 war es jedoch noch ein weiter Weg. Abgelenkt von der diesmal schmackhaften Fettwurst im Sesambrötchen und den beiden Fankurven, bekam ich ehrlich gesagt nicht so viel vom Geschehen auf dem Platz mit. Man muss ja auch nicht nach jedem Spiel eine taktische Analyse bereithalten können. Heute waren die Kurven oder besser gesagt, die Pogon-Kurve, interessanter. Auch die Polizei sah das so und umzingelte den Gästeeingang mit dutzenden vergitternden Mannschaftswagen. Fettwurst und Cola gab es für die Stettiner von außen durch den Zaun gereicht. Auch wenn es in Lubin keinen klassischen polnischen Gästekäfig gibt, hat diese Behandlung schon etwas von Gefängnis.

In den zweiten 45 Minuten bahnte sich im Gästeblock eine Pyro-Aktion an. Eine Blockfahne mit einem vermummten Fan als Motiv wurde zu Beginn der Halbzeit hinter der Ultras Pogon-Fahne hochgezogen und zehn Minuten später brannte der Block lichterloh. Spätestens jetzt hatten sich unsere Erwartungen erfüllt und der Rauch vernebelte unsere Hälfte der Arena komplett. Die Ordner hatten keine andere Wahl als sich das Schauspiel tatenlos mit anzusehen. Während die Stettiner sangen und zündelten fand ein wunderschöner Fernschuss der Hausherren den Weg durch den Nebel ins Tor. Ob der Torwart der Gäste durch den von den eigenen Fans produzierten Rauch behindert wurde weiß ich nicht. Vielleicht sollte man solche Sichtverhältnisse in Polen einfach im Training trainieren. So oder so war es ein wirklich sehenswerter Treffer der Lubiner zum Ausgleich. Im Anschluss an die Stettiner Choreografie sollte es keine allzu lange Feuerpause geben. In der orangenen Kurve zogen die Zaglebie-Fans eine große Blockfahne hoch. Über der Aufschrift „Hooligans Zaglebie“ wurden auf dem riesigen Lappen vier Fans dargestellt. Wenig später brannte es über der Fahne und auch die Heimfans legten eine nette, aber weniger berauschende Pyroshow auf die Bühne. Das war es dann mit den Highlights. Beide Teams gaben sich scheinbar mit dem 1:1 zufrieden und wir brachen wieder Richtung Berlin auf, wo ich den letzten Zug des Abends Richtung Pott erwischen wollte. Was bleibt ist die Erinnerung an einen schönen Fußballtag in Polen und der Nachgeschmack der Fettwurst beim Aufstoßen.

 
 
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