SPIEL #571
Fortuna Düsseldorf vs. RB Leipzig 1:3 (1:1) |
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11.04.2016 - Arena Düsseldorf, Düsseldorf | ||
25.474 Zuschauer | ||
2. Bundesliga - 29. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: 1 : 0 Oliver Fink (15.) 1 : 1 Yussuf Poulsen (45.) 1 : 2 Davie Selke (48.) 1 : 3 Yussuf Poulsen (73.) |
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Die Haltung der Düsseldorfer Fortuna zum Thema
„Produkt RB Leipzig“ ist vorbildlich. Die Vereinspublikationen
verzichten ebenso konsequent auf den Namenszusatz „RB“ wie auf die
Verwendung des Firmenlogos. Spielt man gegen die Taurinköppe ist also
immer nur von „Leipzig“ die Rede. Das wiederum ist natürlich bitter für
eine Stadt, die traditionsreiche Vereine wie Lok oder meinetwegen auch
Chemie aufbieten kann. So oder so muss man als Zweitligist in dieser
Saison zwei Mal gegen die Dosenzombies aus Sachsen spielen - ob man will
oder nicht. In der kommenden Saison wird meinen Schalker
höchstwahrscheinlich diese zweifelhafte Ehre zukommen. Für das Spiel
zwischen der Fortuna und Leipzig rechnete der kriselnde Gastgeber mit
einem geringen Zuschauerinteresse. Immer wieder bleiben viele Anhänger
den Montagabendpartien fern. Ein Abend auf der Couch mit Bier zu
Supermarktpreisen scheint für viele verlockender als der mühsame Weg in
die Arena auf dem Messegelände. Ich hingegen machte mich bei bestem
Frühlingswetter nach dem Dienst auf den Weg in Richtung
Landeshauptstadt. Neben der permanenten Lust auf Live-Fußball half mir
die Fortuna mit einem Aktionspreis bei der Entscheidung das Spiel zu
besuchen. Für schlappe 18,95 Euro konnte man sich einen beliebigen Platz
der 55.000 Plätze in der
Arena aussuchen. Neben mir nutzten leider nur 24.000 andere Zuschauer
diese Möglichkeit. Nach einer entspannten Anreise nahm ich als einer
der ersten meinen Sitzplatz auf der Haupttribüne ein - Sechste Reihe auf
Höhe der Mittellinie hinter den Trainerbänken. So eine Sicht habe ich
bei einer Zweitligapartie dann doch selten. Mit der voranschreitenden
Zeit wurde mir jedoch der Nachteil der exponierten Lage bewusst. Die
Entfernung zum schwer erkrankten Brause-Coach Rolf Rangnick betrug nur
knappe zehn Meter. Man lebte also mit der ständigen Angst sich
anzustecken. Ein paar Infizierte fanden sich zudem noch im Gästeblock
ein und protestierten mit lächerlichen Spruchbändern gegen die Ansetzung
am Montagabend. Was bei anderen Fanszenen durchaus löblich ist, wirkt
aus der Feder der Taurinverstrahlten einfach nur lächerlich. Wenn man
keine Daseinsberechtigung hat, sollte man die Finger von Verbandskritik
lassen. Sonst ist man als Bullen-„Fan“ ja auch nicht als kritische Masse
bekannt. Unter gellenden Pfiffen aus dem Publikum eröffnete
das Produkt das Spiel und fand sich schnell in einer Druckphase der
Hausherren wieder. Man hätte sich in der Anfangsphase durchaus in das
Spiel der Düsseldorfer verlieben können. Beherzt erspielte sich der
Underdog unter dem paralysierten Blick der Leipziger Bank eine Chance
nach der anderen. Man merkte den Gästen ihre Unsicherheit förmlich an
und konnte den zuckerhaltigen Schweiß der in weiß spielenden
Litfaßsäulen bis auf die Tribüne riechen. Nach einer Viertelstunde fiel
dann endlich das langersehnte Tor. Nach mehreren guten Chancen war es
Düsseldorfs Mittelfeldspieler Fink, der nach einem langen Einwurf zum
1:0 traf. Über weite Strecken waren die Hausherren dem 2:0 näher als die
Gäste dem Ausgleich. Sollte Neu-Coach Funkel hier die Sensation
schaffen? Leider gibt es diese kleinen Wunder im professionellen Fußball
viel zu selten. Mit dem Pausenpfiff traf Poulsen in einer Leipziger
Druckphase zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt zum Ausgleich. Mit dem
berühmten psychologischen Vorteil im Rücken erzielte der eingewechselte
Aushilfsbandito Selke kurz nach Wiederanpfiff das 1:2 (48.). Bei der
Fortuna lief nun nichts mehr zusammen. Stattdessen durfte die
Bekloppten-Bank nach dem 1:3 in der
73 Minute wieder jubelnd auf den Platz laufen. Schade Fortuna, da
wäre mehr drin gewesen. Als Erkenntnis des Tages blieb mir, dass einige
Gästespieler vor dem Anpfiff ernsthaft einige Brause-Dosen leerten.
Ekelhaft. |
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