SPIEL #574
FC Kray vs. Alemannia Aachen 1:2 (0:1) |
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28.04.2016 - Stadion Uhlenkrug, Essen | ||
305 Zuschauer | ||
Regionalliga West - 24. Spieltag 2015/2016 | ||
Tore: 0 : 1 Girolamo Tomasello (ET., 40.) 0 : 2 Dominik Ernst (85.) 1 : 2 Romas Dressler (88.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
1951 war das Uhlenkrug-Stadion Austragungsort des
Fußball-Länderspiels zwischen Deutschland und Luxemburg. Vor 65 Jahren
strömten 45.000 Zuschauer in die Spielstätte im Essener Stadtwald um die
DFB-Elf zu sehen, die drei Jahre später in Bern Weltmeister werden
sollte. Heute verlaufen sich nur noch ein paar hundert Fans im immer
noch recht imposanten Stadion Uhlenkrug. Der hier beheimatete ETB
Schwarz-Weiss Essen spielte in den 50ern noch in der erstklassigen
Oberliga und wurde seitdem konsequent nach unten durchgereicht. Somit
wäre auch dieser schöne Ruhrpopott-Ground nur noch fünftklassig, wäre da
nicht der FC Kray. Der Regionalligist aus dem Essener Westen ist im
gleichnamigen Stadtteil beheimatet und muss trotzdem einen Großteil
seiner Spiele im Uhlenkrug-Stadion austragen. Die KrayArena ist seit
Jahren aufgrund der Lärmbelästigung ein Streitthema unter den Anwohnern
und für Risikospiele laut Auffassung des Verbandes nicht geeignet. Genug
Gründe um auch die Nachholpartie zwischen dem schon feststehenden
Regionalligaabsteiger FC Kray und dem ehemaligen Bundesligisten
Alemannia Aachen im weitläufigen Stadion Uhlenkrug auszutragen. Es ist Ende April und ich kramte meine North
Face-Jacke aus dem Kleiderschrank. Das ist schon mehr als frustrierend,
wenn einer der schönsten Monate des Jahres dermaßen ins Wasser fällt.
Zum Glück regnete es, als ich in Essen angekommen war, vorerst nur auf
dem Weg vom Parkplatz zum Stadion. Vor nahezu genau fünf Jahren besuchte
ich zur selben Zeit am gleichen Ort ein Spiel des ETB und brutzelte in
der Frühjahrssonne. Damals ging ich noch keineswegs davon aus,
irgendwann im Ruhrgebiet zu landen. Da es an den Kassenhäuschen nur
Tribünentickets gab, verfiel man zumindest nicht der Verlockung den
günstigeren Stehplatz zu wählen und am Ende im Regen zu stehen. Dass der
freche Halbstarke hinter der Glasscheibe ernsthaft meine Ermäßigung
anzweifelte ist eine andere Geschichte. Nach ein paar netten Worten hat
es sich der Knabe jedoch anders überlegt und ich war für ermäßigte acht
Euro im weiten Rund. Auf der Gegengerade nahmen bereits einige
Kaiserstädter ihre Plätze ein. Obwohl es für die Schwarz-Gelben
weiterhin eher ernüchternd läuft und der Verein keine ernsthaften
Anstalten macht aufzusteigen und die Fanszene nicht immer rosige Zeiten
durchlebte, stellten die Gäste am Donnerstagabend deutlich mehr Anhänger
als die Heimseite (inkl. neutraler Zuschauer). Schön zu sehen, dass sich
trotz erwähnter Umstände mehrere hundert Aachener Fußballfans auf die
immerhin 130 km lange Reise nach Essen machten. Die Kaiserstädter mussten 40 Minuten warten, bis
sie erstmals jubeln durften. Bis dahin sangen sie
sich bei Wind und Wetter um Hals
Kragen und wurden brachial laut, als auch die verspätete Karlsbande in
den Block stieß. Respekt dafür. Auf der Heimseite beschränkten sich die
Krayer aufs sinnlose Saufen und Pöbeln. Respekt dafür. Die Leistung der
Aachener war in Halbzeit eins in Ordnung, aber nicht berauschend.
Dementsprechend fiel die 1:0-Führung der Gäste durch ein unglückliches
Eigentor (40.). Dieses verhinderte jedoch nur, dass der Aachener Stürmer
den Ball nicht selbst einschob. In der Folgezeit musste die Alemannia
teilweise gehörig zittern. Unter den überheblichen Lachern der sinnlosen
Masse an Cops (wer plant solche Einsätze?) vergab man einige Großchancen
und schwamm hinten selbst des Öfteren. In einer Druckphase der
Hausherren erzielten die Aachener mit einem blitzsauberen Konter nach
einer Ecke des FCK das entscheidende 2:0 (85.). Der Anschlusstreffer der
Krayer nach einem Standard in den Schlussminuten war nur noch
Ergebniskosmetik. Alles in allem ein verdienter Sieg der Gäste mit
starkem Support und der Erkenntnis, dass sowohl die Alemannia als auch
der FC Kray nicht in die Regionalliga gehören. |
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