SPIEL #581
|  | SC Paderborn 07 vs. 1. FC Nürnberg 0:1 (0:0) |  | 
| Website | Website | |
| 15.05.2016 - Arena Paderborn, Paderborn | ||
| 15.000 Zuschauer | ||
| 2. Bundesliga - 34. Spieltag 2015/2016 | ||
| Tore: 0 : 1 Cedric Teuchert (86.) | ||
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| Genau fünf Jahre nach meinem letzten Besuch in 
		Paderborn zog es mich aus gutem Anlass wieder nach Ostwestfalen. Der 
		Glubb spielte im letzten Spiel der Zweitligasaison 2015/16 beim 
		Sport-Club. Zwar konnten die Freunde aus Franken in Paderborn nicht mehr 
		direkt aufsteigen, man hatte den Relegationsplatz bereits sicher, doch 
		zumindest ein Abstieg der Paderborner war an diesem Sonntagnachmittag 
		sehr wahrscheinlich. Wenn man ehrlich ist braucht man den SCP weder in 
		der Bundesliga, noch im Unterhaus. Sonderlich attraktiv ist das Ziel 
		Paderborn für den Fußballliebhaber nämlich wirklich nicht. Das Stadion 
		auf einem Acker ist von außen nur schwer vom benachbarten Möbelhaus zu 
		unterscheiden und sieht von innen noch misslungener aus. Die Architekten 
		rund um das Bauunternehmen Bremer AG, das sonst vor allem Parkhäuser und 
		Bürogebäude entwirft, hat es tatsächlich geschafft das hässlichste 
		Stadion im deutschen Profifußball zu bauen. Respekt dafür! Berühmt 
		berüchtigt ist auch die Fanszene der Ostwestfalen, die mit ihren 
		Auftritten noch keine Bäume ausreißen konnte. Alles in allem ist 
		festzuhalten: Niemand wird den SC Paderborn 07 im Profifußball 
		vermissen. Somit war es wenig verwunderlich, dass es fünf Jahre dauerte 
		bis ich mich wieder bequemte Richtung Paderborn aufzubrechen. An meiner Seite hatte ich Steven der uns sicher an 
		die Elsener Straße brachte. Der Pulk, der sich vom Parkplatz zur Arena 
		aufmachte, bestand aus mindestens genauso vielen Schalkern wie 
		Paderbornern und die Heimfans bekamen erstmals weiche Knie, als sie die 
		zahlreichen Busse vor dem Gästeeingang sahen. O-Ton: „So viele Busse hat 
		man hier selbst zu Bundesligazeiten nicht gesehen.“ Da es lange Zeit so 
		aussah, als könnte es für den Glubb in den letzten Spielen um alles 
		gehen, deckten sich viele Fans aus Nürnberg und Gelsenkirchen im 
		Online-Vorverkauf mit Karten ein. Als der schlaue Ostwestfale sah, dass 
		erstaunlich viele Karten in den Ruhrpott oder nach Franken gingen, wurde 
		der Ticketverkauf reglementiert. So durften nur noch Bürger mit dem 
		Wohnsitz Paderborn an der Geschäftsstelle Karten für die Begegnung 
		kaufen. Auch wir hatten Tickets neben dem Gästeblock und fanden uns dort 
		nur zwischen Königsblauen und Rot-Schwarzen ein. Paderborner, die für 
		die besagten Blöcke Karten hatten, wichen auf die Ränder des 
		Stehplatzbereiches aus und überließen dem Gästeanhang ohne zu murren die 
		Kurve. Einige unbelehrbare schafften es jedoch trotzdem mit SCP-Schal 
		zwischen den Glubbfans zu stehen. Eine Familie mit drei 
		Grundschulkindern wollte unbedingt da stehen „wo man immer steht“ (hat 
		ja bisher Glück gebracht…). Die Kinder standen dementsprechend 90 
		Minuten wie versteinert zwischen dem Nürnberger Pöbel und sahen alles 
		andere als glücklich aus. Tolle Eltern! Die Heimelf durfte also vor 5.000 Gästefans um den 
		Klassenerhalt kämpfen. Damit drückte jeder dritte Besucher im Stadion 
		dem Glubb die Daumen. Das Spiel, in dem es für den FCN nur noch um ein 
		gutes Gefühl für die Relegationspartien gegen die SGE ging, endete mit 
		einem knappen 1:0-Sieg des Glubbs. Kurz vor dem Schlusspfiff wuselte der 
		eingewechselte Teuchert die Kugel ins Tor und besiegelte den Abstieg der 
		Ostwestfalen. Die Hausherren haben zuvor gut gespielt und gekämpft und 
		scheiterten des Öfteren am Rückkehrer Schäfer im Kasten des FCN. Das war 
		es also für den SCP. Während die Heimfans in der Südkurve den 
		Rausschmiss des Vorstands forderten und ihr Team mit schwarzem Rauch und 
		einem „IHR VERSAGER“-Spruchband in die ungewisse Zukunft schickten, 
		feierten und motivierten wir die in weiß gekleideten Spieler des FCN. 
		Als kleines Schmankerl gab es am Abend noch die gute Nachricht, dass wir 
		Tickets für das Relegationsheimspiel in Frankfurt ergattert haben. | ||
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