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SPIEL #582

logo_sge SG Eintracht Frankfurt vs.
1. FC Nürnberg
1:1 (0:1)
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19.05.2016 - Waldstadion, Frankfurt/Main
  51.500 Zuschauer  
  Relegation zur 1. Bundesliga - 2015/2016  
     
  Tore:
0 : 1 Marco Russ (ET., 42.)
1 : 1 Mijat Gacinovic (65.)
 
     
     
     
   
 
   
     
     
 
 

Der FCN hat es in die Relegation geschafft. Nach dem holprigen Start in die Spielzeit 2015/16 war das nicht unbedingt zu erwarten und trotzdem ist schade, dass es nicht zum direkten Aufstieg reichte. Der Glubb könnte die Bundesliga sicher mehr bereichern als es das Team aus Freiburg oder die Brausetruppe aus Sachsen tun werden. Leider geht es jedoch nicht um die Attraktivität sondern um harte sportliche Fakten. Hier haben die Franken vor dem Schlussspurt zu viele Punkte liegen lassen und durften deshalb am Donnerstagabend in der Mainmetropole Frankfurt antreten. Eintracht und der Glubb, da war doch was?! Zwei große Vereine, zwei berüchtigte Fanszene und eine Rivalität die sicher auch aus der räumlichen Nähe resultiert. Nicht selten hat es zwischen beiden Fangruppen geknallt, sodass ich mir vorstellen kann, dass die DFB-Funktionäre die Hände überm Kopf zusammengeschlagen haben, als die Relegationspartie nach dem letzten Spieltag der Bundesliga fest stand. Die Eintracht hatte im direkten Duell mit Werder Bremen äußerst unglücklich kurz vor dem Schlusspfiff das entscheidende Gegentor kassiert, das den Bremer 1:0-Sieg und den Klassenerhalt der Grün-Weißen besiegelte. Mir passte der Relegationsgegner des Glubbs sehr gut ins Konzept, da ich am Donnerstag und Freitag im Rahmen eines Lehrgangs sowieso nahe Frankfurt war. Die Eintracht regelte den Ticketverkauf jedoch recht clever und gab jedem Mitglied das Recht, bis zu sechs Tickets zu kaufen. Die Karten waren bei 35.000 Mitgliedern dementsprechend schnell verkauft, sodass man als Glubberer kaum eine Chance auf neutrale Tickets hatte. Zum Glück haben Gabriel und ich so unsere Kontakte und kamen an vier Tickets in unmittelbarer Nähr zum Gästeblock. Später sagte mir Jens sogar noch zwei weitere Karten für den Gästesektor zu.

Kartenproblem gelöst und das sogar mehr als souverän. Ich wartete an der Rennbahn Niederrad auf Steven, der aus dem Pott kam und gemeinsam ging es Richtung Waldstadion. Dort liefen wir dann Christian und Malte in die Arme, die unsere Tickets hatten. Nach einer Riesen-Bratwurst (sehr zu empfehlen!) und ein paar Bieren ging es gemeinsam ins Stadion, wo wir hinter dem Tor unterm Dach Platz nahmen. Nach kurzer Zeit bezogen Gabriel und Nico ihre Plätze im Gästeblock, der glücklicherweise im Sitzplatzbereich nicht von den angrenzenden Blöcken abgesperrt war. Kurzerhand stellten Steven und ich uns zu den beiden und blieben über die gesamte Spieldauer im FCN-Sektor. Das klappte ja alles besser als erwartet. Die Stimmung war bereits großartig und nach einem kurzen Plausch mit Jens ging es endlich los. Natürlich lief das Ganze nicht in sauberer und steriler DFL-Familien-Atmosphäre ab und sowohl die Heim- als auch die Gästefans legten ordentliche Pyroshows aufs Parkett. In der Folge sollte es auf beiden Seiten immer wieder brennen und der lästige Stadionsprecher redete sich den Mund fusselig. Geil, hier herrschte eine Atmosphäre, wie ich sie schon lange nicht mehr erleben durfte.

Auf dem Rasen kämpften beide Teams ebenso um jeden Meter und vor allem der Glubb musste alles geben um zu bestehen. Die Eintracht wirkte irgendwie fitter, agiler und im Zweifel immer einen Schritt schneller. Die Gäste reduzierten sich somit größtenteils aufs Verteidigen und machten in der Defensive einen guten Job. Eine durchaus verständliche Spielweise, die jedoch gleichzeitig einem Drahtseilakt glich. Der Plan von FCN-Coach Weiler ging auf und vor der Halbzeitpause servierte uns die SGE sogar das Sahnehäubchen auf dem Glubb-Kuchen. Ohne abgegebenen Torschuss und trotz fehlender Akzente im Offensivspiel erzielte der FCN in der 43. Spielminute das 1:0. Eintracht-Kapitän Russ bugsierte den Ball nach einem Kerk-Standard in die eigenen Maschen. Nach der am Spieltag veröffentlichten Krebs-Diagnose rund um Marco Russ mit Sicherheit ein kleiner Schmerz gegenüber den gesundheitlichen Sorgen und trotzdem äußerst tragisch. Mehr „Tag zum Vergessen“ geht nicht. Im Gästeblock explodierte es indes und ich lag gefühlt jedem im näheren Umkreis in den Armen. Ein epischer Torjubel, bei dem alle Dämme brachen. Der Glubb führte zur Halbzeit! Ich fand die Gäste nach Wiederbeginn stärker und mutiger – im Vergleich zum permanenten Druck der SGE blieben die Nürnberger jedoch recht passiv. Man führte schließlich und hatte bereits das berühmte Auswärtstor erzielt. Leider reichte es aufgrund des Ausgleichtreffers in der 65. Spielminute nicht zum Sieg in Frankfurt. Das Gegentor war unglücklich, andererseits jedoch mehr als verdient. Wie dieses 1:1 schlussendlich zu bewerten ist merkte man nach dem Abpfiff. Während der Anhang der Franken jubelte, gab es auf Seiten der Hausherren keine wahrnehmbare Reaktion. Es bleibt alles offen für den Showdown am Montagabend. Ich bin heiß wie Frittenfett!

 
 
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