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SPIEL #589

FK Rigas FS vs.
FS Metta-LU
3:0 (1:0)
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01.08.2016 - Stadion Arkadija, Riga
  400 Zuschauer  
  Virsliga - 16. Spieltag 2016  
     
  Tore:
1 : 0 Igors Kozlovs (33.)
2 : 0 Aleksejs Visnakovs (48.)
3 : 0 Davis Sandis Strods (55.)
 
     
     
(Stadionheft fehlt)
 
 
 
 
 
 

Das dritte Mal Baltikum in drei Jahren und ich hoffe es geht so weiter. Nach einem Trip nach Tallinn 2014 (3 Spiele) und Vilnius 2015 (2 Spiele) verbrachten Alex und ich unseren zweiwöchigen Sommerurlaub im Baltikum. Neben unserer Sightseeing-Tour, die uns von Riga über Tallinn nach Vilnius und zurück nach Riga führen sollte, standen vier Spiele in vier neuen Grounds auf dem Plan. Bereits am Tag nach unserer Ankunft in Riga sollte planmäßig die erste Partie im Skonto-Stadion stattfinden. Da der berühmteste lettische Club Skonto nach Lizenzproblemen in der zweiten Liga rumirrt, hätte der neu formierte FC Riga gegen Jelgava antreten sollen. Da Jelgava jedoch überraschend noch in der EL-Quali spielte (und ausschied), wurde die für den Sonntag angesetzte Begegnung verschoben. So gab es am Sonntag einen ausgiebigen Touri-Tag in der größten Stadt des Baltikums. Natürlich ist Riga schön und wir hatten einen tollen Tag. Nichtsdestotrotz muss die lettische Hauptstadt in meiner Gunst hinter Tallinn und Vilnius Platz nehmen. Punkten konnte jedoch auf jeden Fall die Nähe zum Strand. Natürlich hätte ich gerne eine Partie im lettischen Nationalstadion gesehen und doch freute ich mich ebenso auf die Alternative am Montagabend. Am Abend war das Spiel der Virsliga zwischen den beiden „Schulteams“ Rigas FS und Metta-LU im Stadion Arkadija angesetzt. Bis dahin galt es jedoch noch einen extrem verregneten Tag im Shopping-Center über die Runden zu bringen. Auch hier schien deutsches Sommer-2016-Wetter zu herrschen.

Am Abend machten wir uns auf den Weg über die Daugava in den Westen der Stadt, in dem neben einem russischen Militärdenkmal das Stadion Arkadija, der offiziell zweitgrößte Ground des Landes, steht. Wir kämpften uns durch den nervigen Feierabendverkehr und ich war noch etwas nervös ob das Spiel wirklich im Stadion stattfinden würde. Einige Quellen schrieben vom benachbarten Kunstrasenplatz (ohne Ausbau) als Spielort. Als ich dann sah, dass auf dem Kunstrasen die Frauen trainierten und zudem das Wetter deutlich freundlicher wurde, war ich fürs erste beruhigt und zufrieden. Tickets gab es trotz vorhandener Kassenhäuschen aus der Umhängetasche eines Mannes vor dem Eingang. Zudem erhielt jeder Besucher einen Luftballon mit dem Logo der Rigas Futbola Skola - wunderbar. Die RFS ist der legitime Nachfolger des Traditionsvereins Daugava und hat sich, wie der Name schon sagt, der Jugendarbeit verschrieben. Die Hausherren profitierten im Sommer vom Niedergang des FC Skonto und stiegen aus der zweiten Liga in die Virsliga auf. Die Gäste von Metta-LU sind ein gemischtes Team aus der Fußballschule Metta und der Lettischen Universität. Dementsprechend jung waren die Akteure und auch das Publikum auf den Rängen.

Besser gesagt „auf dem Rang“. Das Stadion Arkadijas besteht aus einer Tribüne, die etwas versetzt zur Mittellinie auf der Längsseite steht. Auf der gegenüberliegenden Seite verläuft direkt am Ground eine stark frequentierte Zugstrecke. Alles also wenig spektakulär, aber wir sind nun mal in der fußballerischen Prärie Lettland. Zum Anpfiff war die Tribüne erstaunlich gut gefüllt und auf Seiten der Gäste gab es sogar Support von acht jungen Metta-Fans. Das Liedgut war recht abwechslungsreich und der Support nahezu durchgängig. Nach 15 Minuten fliegen dann erstmals die Schals der grün-weißen Fans in die Luft. Der Jubel über das vermeintliche 1:0 für Metta-LU währte jedoch nur kurz, da es sich um einen Abseitstreffer handelte. Im Anschluss an diese Chance bestimmten jedoch die Hausherren die Partie. Nach einer halben Stunde wird ein Außenspieler der RFS bei einem schnellen Angriff rüde im Strafraum umgeruppt. Der Elfer saß und sogar der Torwart lief wie ein Wilder über das gesamte Feld zum Jubeln. Es lief für die Heimelf, als die Gäste nach hartem Einsteigen direkt vor dem Pausenpfiff die Ampelkarte sahen. Direkt nach dem Pausentee nutzte Visnakovs die Überzahl mit einem flachen und gut platzierten Schuss zum 2:0. Metta konzentrierte sich nun vogelwild nur noch auf die Beine des Gegner und nicht mehr aufs Fußballspielen – es wurde ruppig. Neben einer herrlichen Rudelbildung nach Tätlichkeiten konnten wir noch das 3:0 bestaunen, das im Anschluss an einen Freistoß aus dem Getümmel fiel. Nachdem der Keeper der RFS auch das zweite Tor mit seinen Kollegen bejubelte als gäbe es kein Morgen mehr, feierte er das 3:0 still und heimlich mit der Becker-Faust im Strafraum. Ein durchaus gelungener und stimmungsvoller Auftakt für die kleine Balktikum-Serie.

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