SPIEL #597
|  | Wuppertaler SV vs. Alemannia Aachen 2:2 (1:0) |  | 
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| 05.09.2016 - Stadion am Zoo, Wuppertal | ||
| 6.221 Zuschauer | ||
| Regionalliga West - 7. Spieltag 2016/2017 | ||
| Tore: 1 : 0 Kai Schwertfeger (7.) 1 : 1 Dennis Dowidat (60.) 1 : 2 Philipp Gödde (67.) 2 : 2 Gaetano Manno (80.) | ||
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| „Wuppertaler prügeln sich mit gegnerischen Aachener 
		Fans“ (Kölner Stadt-Anzeiger), „Fünf Verletzte bei Regionalligaspiel in 
		Wuppertal“ (Focus Online) und mein Liebling: „Pyro-Attacken und Hools 
		Festnahmen! Partie zwischen Wuppertal und Aachen eskaliert“ (Express). 
		Selten überschlägt sich die regionale und überregionale Presse nach 
		einem Viertligaspiel - egal ob Boulevard oder „andere“ Medien. Da war es 
		fast ein Wunder, dass man als Besucher der Partie Wuppertal gegen Aachen 
		nach dem Spiel keine Anrufe von besorgten Verwandten und Freunden 
		erhalten hat. Wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen. Zuerst war da 
		die nicht ganz so unbedeutende Regionalligapartie zwischen den beiden 
		ehemaligen Schwergewichten Wuppertaler SV und Alemannia Aachen im 
		wunderschönen Stadion am Zoo. Das Duell der ehemaligen Bundesligisten 
		und Europapokalteilnehmer rief nicht nur das DSF mit einer 
		Liveübertragung auf den Plan, sondern lockte auch gut 6.000 Fans ins 
		Stadion des Aufsteigers. Bei bestem Spätsommerwetter hätten die Umstände 
		für die Partie nicht besser sein können. Ich verfolgte die stimmungsvolle Begegnung von der 
		Gegengerade, auf deren Stehplätzen sich wohl die meisten der Zuschauer 
		versammelten. Links von mir hinter dem Tor standen die diversen 
		Fangruppierungen aus der Kaiserstadt, zu meiner rechten die aktiven Fans 
		des WSV. In Sachen Qualität und Quantität waren beide Szenen sehr gut 
		aufgelegt und schenkten und nahmen sich nichts. Dass mehrere tausend 
		Zuschauer das Geschehen bequem vom 
		Sofa aus im Free-TV verfolgen konnten, stieß der Fanszene übel 
		auf. In diesem Fall kann ich das „Unter-der-Woche-Bashing“ jedoch nicht 
		nachvollziehen. Die Anreise von Aachen ins Bergische ist wochentags 
		durchaus zumutbar und die wilden Termine hat der Otto-Normal-Fan am 
		Montagabend auch nicht. Bei aller Kommerzkritik kann man sich doch auch 
		mal einfach über ein Flutlichtspiel, gesteigerte Aufmerksamkeit und ein 
		paar Zusatzeinnahmen im Amateurfußball freuen. Passend zur großen Bühne 
		boten die 22 Akteure auf dem Rasen einen munteren Kick. In einem 
		abwechslungsreichen und offensiv ausgerichteten Spiel gingen die 
		Hausherren früh in Führung (7.) und konnten mit einem 1:0 in die 
		Halbzeitpause gehen. In der Halbzeit ging es dann auf einmal linker Hand rund. Ich sah zuerst nur etliche Aachener Richtung Gegengerade stürmen. Es folgten die an mir vorbeilaufenden WSV-Ultras in kleinerer Zahl, sodass ich einen Blocksturm der Gäste vermutete. Wie sich später herausstellte war der Anlass jedoch ein versuchter Zaunfahnendiebstahl an den Aachener Fans. Im Endeffekt blieb wohl alles beim Versuch und ein paar Nasen taten sich bei der ganzen Geschichte ein bisschen weh. Später wurde ein Wuppertaler Fan mit Kabelbinder um die Pranken, gefolgt von einem weiterem auf der Krankentrage, hinter mir abtransportiert. Hier war doch mal Feuer im Kessel. Derweil kassierte die Alemannia eine gelb-rote Karte und rannte nun in Unterzahl dem Rückstand hinterher. Um das Bild zu komplettierten fackelten die Gästefans (genauer Karlsbande) nach dem Platzverweis eine Reihe Bangalos ab. Poetisch wie ich bin, möchte ich die Aktion als „Initialzündung“ für die Schwarz-Gelben beschreiben. Innerhalb von zehn Minuten drehten die Gäste mit zehn Mann die Partie. Vor allem das 1:1 von Dowidat (60.) war ein echtes Sahnetor. Aus gefühlt 30 Metern knallte der ehemalige Junioren-Nationalspieler den Ball in den Winkel. Kurz bevor die WSV-Fans den Glauben verloren glich Kapitän Manno die Partie mit einem durchaus haltbaren direkten Freistoß zehn Minuten vor dem Schlusspfiff zum 2:2-Endstand aus. Das war doch mal wieder ein Spiel nach meinem Geschmack, das von mir aus auch eine halbe Stunde länger hätte dauern können. | ||
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