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SPIEL #608

Jong Vitesse vs.
Jong Sparta
4:3 (3:2)
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10.10.2016 - Nationaal Sportcentrum Papendal, Arnheim
  320 Zuschauer  
  Tweede Divisie - 9. Spieltag 2016/2017  
     
  Tore:
1 : 0 Cali Daniel (11.)
1 : 1 Robert Klaasen (13.)
2 : 1 Kai Koreniuk (18.)
2 : 2 Cyril Chevreuil (22.)
3 : 2 Arshak Koryan (39.)
4 : 2 Arshak Koryan (75.)
4 : 3 Lovette Felicia (90.)
 
     
     
  (Stadionheft fehlt)  
     
   
 
   
     
   
     
     
 

Im letzten Drittel des vergangenen Jahrhunderts prägte der holländische Fußball Europa. Der totale Fußball um Cruyff und Krol dominierte in den 70ern den Kontinent, der später von der Ajax-Schule und den Erfolgen des Hauptstadtclubs phasenweise überrollt wurde. Die Nachwuchsarbeit der Niederländer galt als vorbildlich und wurde über die Grenzen hinaus geschätzt. Von der rosigen Vergangenheit spürt man derzeit wenig im fußballverrückten Holland. Die Vereinsmannschaften erzielen höchstens Achtungserfolge in der Europapokal-Gruppenphase und die Elftal verpasste gar die Teilnahme an der EM im Sommer. An Titel und Triumphe ist somit nicht zu denken. Warum ich den holländischen Fußball trotzdem noch immer großartig finde? Es fallen einfach unglaublich viele Tore in meist attraktiven Spielen. Es geht nach vorne, es knallt an allen Ecken und meist vor allem im gegnerischen Kasten. Kein Mittelfeldgeplänkel, kein langsamer Ballbesitzfußball und so gut wie keine torlosen Unentschieden. Bei der von mir am Montagabend besuchten Partie zwischen Jong Vitesse und Jong Sparta stand es bereits nach 25 Minuten 2:2.

Zu diesem Zeitpunkt erweiterte ich meine gedankliche To-Do-List um den Eintrag: In meiner Excel-Spielliste gucken ob in den in den Niederlanden besuchten Spielen wirklich mehr Tore fallen. Und siehe da: Liga- und Pokalspiele in den Niederlanden 3,5 Tore je Spiel, der große Rest 2,8 Tore je Spiel. Das ist bei der doch repräsentativen statistischen Masse schon eine Hausnummer. Bevor es in der Kiste rappelte musste ich natürlich erst einmal nach Arnheim kommen. Im Westen der 150.000-Einwohner-Stadt liegt das Nationale Sportzentrum Papendal. Fährt man auf das Areal begrüßt einen eine große Tafel mit einem Countdown der verbleibenden Tage bis zum Start der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang und den Sommerspielen in Tokio. Hier wird nicht nur die Fußballelite auf die große Karriere vorbereitet. Ein paar Schritte bis dahin sind es für die Nachwuchskicker von Jong Vitesse mit Sicherheit. Die Bedingungen im Sportzentrum sind auf jeden Fall wie gemacht. Das kleine Stadion bietet einen klasse Kunstrasenplatz und eine moderne Tribüne mit integriertem dreistöckigem Funktionsgebäude. Von den Wänden im Gebäude prangt ein riesiger Adler ebenso wie eine Ahnengalerie der großen Vitesse-Kicker. In der Kantine gibt es Frühlingsrollen und Obst anstatt Pommes Spezial.

Ähnlich wie am Freitag zwischen Jong FC Twente und Jong AZ entwickelte sich auf dem künstlichen Grund ein erstklassiges und spannendes Spiel. Das 1:0 für Vitesse war noch ein Klassiker. Der Sparta-Torwart ruppte den entwischten Stürmer um, Elfmeter, Tor (11.). Der Ausgleich folgte prompt mit einem satten verdeckten Schuss der vom Innenpfosten ins Tor sprang (13.). Die erneute Führung der Hausherren ließ nur fünf Minuten auf sich warten. Ein Sahnetor mit Kraft und Gefühl aus der Distanz mit Hilfe der Unterkante der Latte. Wiederum fünf Minuten später ein Kopfball nach einer Ecke zum erneuten Ausgleich durch die Gäste. Da wirst du doch gek als Vitesse-Coach. Vor dem Seitenwechsel dann die nächste Bude zum mit der Zunge schnalzen. Im Strafraum überlupft Koryan den Sparta-Hüter zum 3:2. In der zweiten Hälfte waren beide Teams dann etwas besser geordnet, sodass es bis zur 75. Minute dauerte ehe das sechste Tor des Abends fiel. Leider war ich während des besagten Treffers zum 4:2 auf der Toilette. Kommt vor. Durch den Anschlusstreffer in der Nachspielzeit hieß es am Ende 4:3. Hier sah man nicht viel von einer Krise des niederländischen Fußballs. Im direkten Anschluss an die Partie verlor jedoch die Elftal ihr WM-Quali-Spiel gegen Frankreich in Amsterdam recht lustlos mit 0:1.

 
     
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