SPIEL #611
Arminia Ludwigshafen vs. SC Hauenstein 1:1 (1:1) |
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21.10.2016 - Südweststadion, Ludwigshafen | ||
252 Zuschauer | ||
Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar - 14. Spieltag 2016/2017 | ||
Tore: 1 : 0 Salih Özdemir (3.) 1 : 1 Niklas Kupper (20.) |
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Die Geschichte des Südweststadions in Ludwigshafen
am Rhein ist eine durchaus tragische Reise in die Vergangenheit unseres
Landes. Ende der 30er Jahre wurde die Sportstätte als
Adolf-Hitler-Stadion gebaut und schließlich 1940 fertiggestellt. Im
Krieg fiel das Stadion den Bomben zum Opfer und konnte erst fünf Jahre
nach Kriegsende neu aufgebaut werden. Mit einem Fassungsvermögen von
mehr als 40.000 Zuschauern ist die Betonschüssel noch immer eines der
größten Stadien der Bundesrepublik. Einen regelmäßigen und langfristigen
Nutzer der Anlage gab es indes nie. Ab und zu gaben sich der 1. FC
Kaiserslautern und Waldhof Mannheim die Ehre. In Ermangelung des
sportlichen Erfolges in der Industriestadt ist dies bis heute so. Das
Stadion verfällt somit und ist trotz einiger Renovierungen in schlechtem
Zustand. Die Stehtraversen sind größtenteils nicht mehr zu betreten und
die Haupttribüne versprüht einen morbiden Charme. Nichtsdestotrotz oder
gerade deswegen war das weitläufige Rund schon lange auf meiner fiktiven
Liste. Die Oberliga-Partie zwischen Arminia Ludwigshafen und dem SC
Hauenstein sollte an einem Freitagabend stattfinden, ich hatte Urlaub,
war in Frankfurt und hatte abends Zeit. Folgerichtig wurde die Bahnverbindung rausgesucht
und die kurze Distanz zwischen Frankfurt und Mannheim überwunden. Ab
Mannheim machte ich mich entspannt zu Fuß auf den Weg über den Rhein in
die Schwesterstadt Ludwigshafen. Die Gegend rund um einen der größten
Binnenhäfen Deutschlands ist nicht die schönste, was mich heute nicht
wirklich störte. Dafür war der Ground schon aus der Ferne eine Wucht. Im
Stil der guten alten Betonschüssel-Architektur konnte man außerhalb des
Stadions nur die Flutlichtmasten, Grashügel und die Haupttribüne sehen.
Hier war heute auf jeden Fall das Stadion der Star. Auch wenn das
Programmheft die Partie zwischen Ludwigshafen und Hauenstein als „Derby“
bezeichnete (warum auch immer), erwartete ich fußballerisch und vor
allem stimmungstechnisch nicht allzu viel. Trotz der nur 250 Zuschauer
war es auf der Haupttribüne, die zu großen Teil abgesperrt war, recht
kuschelig. Aus Hauenstein hatte sich eine stattliche Anzahl an Fans,
Freunden und Familie auf den Weg ins immerhin 70 km entfernte
Ludwigshafen gemacht. Die Gäste waren eigentlich als Mitfavorit um den
Aufstieg in die Saison gestartet und finden sich jetzt gemeinsam mit der
Arminia im Tabellenkeller wieder. Das Spiel begann sofort mit einem Paukenschlag. Gleich in der ersten Minute gab es einen Lattenkracher für die Gastgeber. Nur wenige Augenblicke später folgte dann Zählbares für die Arminia, als Özdemir eine Hereingabe von rechts mehr stolpernd als schießend verwerten konnte (3.). Die Abstimmung in der Hintermannschaft der favorisierten Gäste ließ viel Luft nach oben. Anfangs spielte hier nur Ludwigshafen und traf nach 17 Minuten nochmals das Gestänge. Ein 2:0 wäre zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient gewesen. Dementsprechend überraschend kam der Ausgleich durch Niklas Kupper, der frei vorm Tor auftauchte und einen klassisch quergelegten Ball souverän verwertete (20.). Nach dem Treffer zum 1:1 kam der SCH besser ins Spiel. Der Zwischenstand zur Pause blieb für die Gäste jedoch schmeichelhaft. Die Pausenwurst brachte mich dann fast zum Würgen. Für satte drei Euro servierten einem die Pfälzer eine Ekelwurst aus der Warmhalteschale. Das Catering gehörte hier wirklich verboten. Im zweiten Durchgang dominierten die Hauensteiner, während sich die Hausherren eher dem Konterfußball widmeten. Erfolg hatten beide Teams nicht mehr. Genug Chancen hätte es durchaus gegeben. Somit bleibt eine gelb-rote Karte für den SCH die einzige erwähnungsbedürftige Randnotiz aus Halbzeit zwei. Es blieb beim 1:1. |
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