SPIEL #613
FC Schalke 04 vs. FSV Mainz 05 3:0 (1:0) |
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25.10.2016 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
59.357 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 8. Spieltag 2016/2017 | ||
Tore: 1 : 0 Nabil Bentaleb (23.) 2 : 0 Max Meyer (48.) 3 : 0 Nabil Bentaleb (61.) |
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„Manchmal hasst man das, was man doch liebt“ –
Dieses Spruchband hing im Sommer 2014 vor dem Bundesligaabstieg des FCN
im Gästeblock der Schalker Arena. Damals stieg der Glubb bei den
Freunden in GE sang- und klanglos in die 2. Bundesliga ab. Auch wenn ich
das Wort „Hass“ wohl immer eher auf den kartoffelkäferfarbenen
Reviernachbarn, als auf meinen S04 beziehen würde, hatte ich in den
letzten Wochen wenige positive Gefühle für meinen Verein. Die Strategen
und Experten Weinzierl und Heidel schienen die Knappen endgültig ins
Verderben zu manövrieren. Ich war wütend. Mittlerweile scheint sich die
Schalker Mannschaft gefangen zu haben. Aus den letzten drei
Pflichtspielen holte man immerhin zwei Siege (Gladbach und Krasnodar)
sowie ein Remis (Augsburg). Der Trend geht nach
oben, als nächstes muss man an der Konstanz arbeiten. Seit
mittlerweile einem Jahr konnte man keine drei Ligaspiele mehr am Stück
gewinnen. Eine erschreckende Bilanz für einen Verein mit (durch den
riesigen Etat) hohen nationalen als auch internationalen Ansprüchen.
Überschattet wurden die vergangenen Schalker Erfolge durch die schwere
Verletzung des Königstransfers Embolo. Der Schweizer riss und brach sich
im Auswärtsspiel beim FC Augsburg gefühlt jede Sehne und jeden Knochen
des linken Beines. Vor dem besagten Spiel schien der Offensivspieler
endlich seine Lethargie abgelegt zu haben. Gegen Gladbach machte Embolo,
der zuvor lediglich durch Lauffaulheit auffiel, zwei Buden. Nun der
Ausfall für die gesamte Spielzeit. Die Verantwortlichen des S04 nahmen
die Verletzung zum Anlass in der Arena zigtausende Flyer zu verteilen.
Die Botschaft: Bei der Mannschaftsaufstellung jeden Spieler als „Embolo“
zu begrüßen und das großflächig aufs Plakat aufgedruckte Grinsen des
Verletzten hochhalten. Ob die Manpower als auch die Materialkosten hier
richtig kanalisiert sind ist zu bezweifeln. Tausende Euro für eine
Botschaft an einen bisher wenig auffälligen aber arschteuren Spieler.
Währenddessen konnte ein von den Fans geplanter Charterflug nach
Krasnodar nicht realisiert werden, da ein paar tausend Euro fehlten. Da
haben sich andere Vereine (und die Millionäre auf dem Platz!) schon
engagierter gezeigt. Zum Glück musste ich mir die vom Club als „Schalker
Zusammenhalt“ gefeierte Aktion nicht mit antuen. Alex, Familie und ich
waren etwas spät dran. Erst zum Anpfiff betraten wir unseren Block.
Dieser war, für mich ungewohnt, über dem Gästeblock unterm Dach. Heute
wurde gesessen. Die Partie begann gemächlich. Dafür war Schalkes
erster Angriff sofort von Erfolg gekrönt. Nachdem ich mich zuvor
mehrfach über Di Santos Aktionen aufregte, legte eben dieser auf
Bentaleb ab, der den Ball nur noch wuchtig reinhauen musste (23.). Trotz
des Gegentors blieben die Mainzer unglaublich passiv. Die Truppe aus
Rheinhessen, die ebenfalls am Donnerstag im Europacup ran musste,
spielte so als wäre der Ausgang des Spiels komplett egal. Ebenso lustlos
präsentierten sich die wenigen Mainzer Faschings-Fans. Scheinbar ist man
am Rhein schon 24/7 mit der Vorbereitung des Karnevals beschäftigt. Die
einzig gefährliche Aktion der Gäste blieb ohne Folgen und resultierte
aus einem haarsträubenden Ballverlust von Geis in der 55. Minute. Davor
hatte bereits Max Meyer aus einer unübersichtlichen Situation im
Strafraum auf 2:0 erhöht (48.). Nach einer Stunde schraubte abermals
Bentaleb das Ergebnis dank einer feinen Kolasinac-Vorlage auf 3:0. Ob
Schalke sich damit rehabilitiert hat bleibt abzuwarten, viel zu meckern
gab es heute gegen schwache Mainzer nicht. Wenn man das Derby gewinnt
werde ich vielleicht noch zum Fan von Coach und Manager. Hilfe. |
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