SPIEL #618
Malta vs. Island 0:2 (0:0) |
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15.11.2016 - Ta Qali National Stadium, Ta Qali | ||
2.000 Zuschauer | ||
Freundschaftsspiel 2016/2017 | ||
Tore: 0 : 1 Arnor Ingvi Traustason (47.) 0 : 2 Sverrir Ingason (75.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Während das Wetter in Deutschland langsam arg ätzend wurde, verabschiedete ich mich Mitte November Richtung Süden. Mir gefallen die Touren ins Warme im Herbst oder Winter mittlerweile besser als im Sommer, wenn es sich auch in der Heimat aushalten lässt. In diesem Herbst sollte Malta für die nötige Sonne sorgen. Bevor ich die Reise buchte, war mir nicht bewusst wie günstig man auf die winzige Mittelmeerinsel kommt. Ab Berlin brachte mich Irlands wichtigstes Unternehmen am Sonntagabend auf die Insel. Die erste Nacht verbrachte ich in Sliema nahe der Hauptstadt Valletta, die ich am nächsten Vormittag erkundete. Auf kleinem Raum findet man hier viel Sehenswertes. Die Hauptstadtregion ist sehr dicht besiedelt und beherbergt nahezu dreiviertel der 430.000 Einwohner der Insel. Am frühen Nachmittag ging es per Bus zum Flughafen wo ein Mietwagen auf mich wartete. Für jeden, der mal nach Malta möchte – Ja, die Busse bringen euch nahezu überall hin und nein, trotzdem ist das Busfahren auf Malta grausam. Die Gefährte klappern die Route mit im Durchschnitt knapp 10 km/h ab, was eine Stunde Fahrt zum Flughafen bedeutete. Somit hatte ich jetzt einen Mietwagen. Rechtslenker und Linksverkehr. Was soll ich sagen, fürs erste Mal klappte es erstaunlich gut. In zwei Tagen in denen ich die Insel mit meinem kleinen Toyota erkundete, wurde ich nur zwei Mal angehupt und war nur in einer Situation als Geisterfahrer unterwegs. Ich habe überlebt. Neben den empfohlenen Touri-Zielen besuchte ich am Vortag des Spieles bereits das Nationalstadion, das im Herzen der 316 Quadratkilometer (Rügen ist deutlich größer) kleinen Insel liegt. Es fasst knapp 15.000 Zuschauer und ist Austragungsort der Länderspiele sowie der meisten Begegnungen der nationalen ersten Liga. Selbst bei einem normalen WM-Quali-Spiel kommen selten mehr als 5.000 Zuschauer ins Stadion. Derweil werden das Hallenbad und das Fitnessstudio im Stadion gut genutzt. Ich genoss das milde Wetter, besuchte das Popeye Village, die Mittelalterstadt Mdina und ging in der „Goldenen Bucht“ wohl zum letzten Mal in diesem Jahr im Meer schwimmen. Am Dienstagabend kehrte ich zum Stadion nach Ta Qali zurück. Die Mannschaft der vergangenen EM war für einen Testkick zu Gast. Wer spricht schon vom Europameister Portugal. An die bärtigen Isländer, die England aus dem Turnier kegelten und wild im Takt klatschten, erinnert sich indes jeder gerne. Mit oberflächlich ähnlichen Voraussetzungen ausgestattet, ist das Nationalteams Malta nicht ansatzweise im Begriff an einem internationalen Turnier teilzunehmen. Trotz 100.000 Einwohnern mehr ist die ehemalige englische Kolonie Malta nur 178. Der FIFA-Weltrangliste (Island: Platz 21). Im Stadion angekommen sah man sofort, dass das Interesse am Spiel erwartet gering war. Da fasst man sich dann doch an den Kopf, dass man sich in den Tagen zuvor bereits sein Ticket im Internet gesichert hat. Warum auch immer saß ich dann von etlichen Deutschen Nasen umgeben. Mir wären Isländer lieber gewesen. Die haben die Möglichkeit auf eine Reise ins Warme jedoch nicht in großer Zahl genutzt. Hätte sich auch nicht gelohnt. Pünktlich zum Anpfiff begann es im Strömen zu regnen. Es ergoss sich eine halbe Stunde lang mal mehr und mal weniger stark und mir taten die isländischen Kicker leid, die jetzt selbst in Malta frieren mussten. Die Jungs aus dem hohen Norden nahmen die Favoritenrolle trotz der widrigen Bedingungen an und waren der Führung oft sehr nah. Malta vertändelte indes die wenigen Möglichkeiten. Es ging torlos in die zumindest niederschlagsfreie Halbzeitpause. Direkt nach Wiederanpfiff brachte ein Billiard-Tor Island in Front. Ein Schuss von Rapids Traustason flog vom Pfosten an den Kopf eines Verteidigers in den Kasten. Pech für die Gastgeber, Glück für die Isländer. Nach 55 Minuten wurde auf Seiten der Hausherren der Ex-FCK-Stürmer Mifsud eingewechselt, der mit dem Betreten des Spielfelds in diesem Moment Maltas Rekordnationalspieler wurde. Die Gäste interessierte dieser Fakt herzlich wenig, sodass sie Mifsuds magischen Tag mit einem weiteren Treffer verhagelten. Ingason köpfte im Anschluss an einen Eckball zum 2:0 Endstand für die Wikinger ein (75.). Zum Abschluss gab es von den ca. 50 mitgereisten Isländern das touristisch wertvolle Uff-Klatschen. Die deutschen Urlauber waren zufrieden. |
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