SPIEL #627
|  | FC Twente Enschede vs. Heracles Almelo 1:0 (1:0) |  | 
| Website | Website | |
| 20.12.2017 - De Grolsch Veste, Enschede | ||
| 28.600 Zuschauer | ||
| Eredevisie - 19. Spieltag 2016/2017 | ||
| Tore: 1 : 0 Joachim Andersen (10.) | ||
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| Alleine konnte ich mich in der Woche nach der 
		England-Tour nicht dazu aufraffen, eines der zuvor anvisierten Spiele in 
		Angriff zu nehmen. Sowohl Zulte-Waregem am Mittwoch als auch Tubize am 
		Freitag waren mögliche Ziele, die ich jedoch bei stetigen Minusgraden 
		hinten anstellte. Auf Stevens Initiative rollte das runde Leder dann 
		doch noch innerhalb der Wochenfrist. Unser Ziel war uns gut bekannt, es 
		sollte zum FC Twente gehen. Der Kartenverkauf für das „Twentse Derby“ 
		zwischen Enschede und Almelo lief dabei ungewohnt unkompliziert. Trotz 
		der geringen Entfernung von 30 km zwischen beiden Städten, reichte die 
		Angabe einer Kreditkarte für den Kauf der E-Tickets. Steven verlor im 
		Knobeln, sodass er uns als Fahrer sicher gen Norden über die 
		deutsch-holländische Grenze transportierte. In Enschede angekommen 
		erwartete uns dann die Kälte, die mich eigentlich vom Besuch der zuvor 
		genannten Alternativen abhielt. Auf dem Fußweg zum Stadion wurden wir im 
		tiefsten Januar sogar fast noch von zwei Fahrradfahrern aufgeraucht. 
		Willkommen in den Niederlanden! Am wunderschönen Ground der Freunde angekommen, 
		begrüßte uns dann eine Kleinbus-Besetzung mit Glubberern. Standesgemäß 
		gut betankt sangen die Franken ihre Lieder samt mitgebrachter Fahne. 
		Sollte man auch nicht überall so praktizieren. Hier und heute wurde es 
		aber scheinbar akzeptiert. Zwischen dem Spielbesuch und uns lagen nun nur noch 
		die schier endlosen und unglaublich steilen Stufen zum Oberrang. 
		Ob eine deutsche Bauaufsicht diese Treppen so abgenommen hätte wage ich 
		zu bezweifeln. Wir überlebten den Aufstieg und begaben uns auf unsere 
		Plätze, von denen das Stadion noch mehr zu bieten hat als aus dem 
		Unterrang. Unter den dröhnenden Techno-Bässen vor Spielbeginn wärmten 
		wir uns etwas auf und gönnten uns einen obligatorischen Twente-Burger. 
		Die Stimmung um uns herum war recht gelöst und das Stadion gut gefüllt. 
		Noch im Sommer gab es nach mehreren schweren Jahren rund um den FC 
		Twente einen spektakulären Showdown. Ein Gericht musste über den 
		Ligaverbleib des Meisters von 2010 entscheiden, der sich mit dubiosen 
		Rechte-Geschäften selbst ins Abseits stellte. Schlussendlich gab es 
		ziemlich viel Verwirrung, an deren Ende Willem II Tilburg den Kürzeren 
		zog und nach einem kurzzeitigen Aufstieg am Grünen Tisch schlussendlich 
		doch in der zweiten Liga bleiben musste. Eine sehr undurchsichtige und 
		wilde Posse. Derzeit stehen die Tukker, für mich überraschend, 
		in der oberen Tabellenhälfte. Die Gäste aus Almelo sind nur wenige 
		Punkte schlechter und füllten den Gästeblock recht ordentlich. Leider 
		war der Gästemob vor dem Anpfiff lauter als im Verlauf des Spiels und 
		auch die aktiven Fans der Heimmannschaft überzeugten mich – auch beim 
		dritten Besuch – nicht. Das Spiel ließ uns allerdings früh hoffen. Nach 
		einem schnell ausgeführten Freistoß, der erst auf die Außen gespielt und 
		dann auf den Kopf von Andersen geflankt wurde, stand es bereits nach 
		zehn Minuten 1:0. Was danach folgte wurde scheinbar nur noch vom 
		Auftritt des S04 am Folgetag getoppt. Es entwickelte sich ein schlimmes 
		Fußballspiel, das sich größtenteils im Mittelfeld abspielte. Eigentlich 
		völlig untypisch für den holländischen Fußball, der sonst regelmäßig auf 
		Scheuklappen verzichtet. Heracles stand hinten drin und stellte trotz 
		Rückstand keine ernsthaften Bemühungen an. So reichte der Heimelf genau 
		ein Geistesblitz zum Sieg. Nicht schön aber effektiv. Ein erwärmendes 
		Spiel wäre mir durchaus lieber geblieben. So behalte ich zumindest meine 
		makellose Twente-Bilanz – drei Spiele, drei Siege. | ||
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