SPIEL #628
FC Schalke 04 vs. SG Eintracht Frankfurt 0:1 (0:1) |
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27.01.2017 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
60.885 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 18. Spieltag 2016/2017 | ||
Tore: 0 : 1 Alexander Meier (33.) |
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(Ticket fehlt) | ||
Nach so einer Leistung fragt man sich, wo man bei
seinem Bericht anfängt. Probiere ich es mal bei der Erwartungserhaltung
vor dem Spiel gegen die Frankfurter Eintracht am Freitagabend. Schalke
startete mit zwei Heimspielen ins neue Kalenderjahr. Man könnte hier von
einer willkommenen Starthilfe für die im Spätherbst schwächelnden
Knappen sprechen. Auf dem Papier klappte das für die letzte Partie der
Rückrunde am vergangenen Samstag gegen Ingolstadt ganz gut. Man besiegte
das Kellerkind mit 1:0 und fuhr drei Punkte ein. Wer - anders als ich –
jedoch in der Arena war sah, dass der Motor gehörig stotterte. Die
persönlichen Berichte sowie die Pressestimmen sprachen von einem
schmeichelhaften Sieg in einem grausamen Spiel. Neuzugang Burgstaller
erlöste desolate Schalker in den Schlussminuten mit seinem ersten
Bundesligatreffer. Manche Beobachter hatten sogar Mitleid mit den gut
aufgelegten Ingolstädtern. Zugleich war die Partie die am schlechtesten
besuchte Bundesliga-Partie der Knappen in der Arena (und da wussten die
Leute noch nicht, was für ein Graus sie erwarten sollte). Etwas
zeitversetzt kassierten die Überflieger der Eintracht eine herbe
0:3-Klatsche in Leipzig. Die kurzsichtige Frage vor dem Duell S04 gegen
SGE war somit eher eine Kopf- als eine Formfrage. Sollten die schwachen,
aber zumindest glücklichen Schalker zeigen, dass es auch souverän und
ansehnlich geht oder übten die Frankfurter bloße Wiedergutmachung? In den ersten fünf Minuten sahen Steven und ich
eine ordentliche Leistung der Hausherren. Mit Burgstaller und Choupo von
Anfang an, war man ungewohnt offensiv ausgerichtet und konnte schnell
kleine Akzente setzen. Das war es dann auch. Während sich auf dem Rasen
wohl ähnliche Szenen wie in der Vorwoche abspielten, schweiften meine
Gedanken immer wieder ab. Teilweise interessierte einen die
Dachkonstruktion der Arena mehr als das lustlose Gekicke der 22 Akteure.
Es ist leidlich einzelne Spieler herauszupicken, da bis auf Burgstaller
alle Königsblauen deutlich unter ihren Möglichkeiten (wer bestimmt
diese?) blieben. Choupo stand bei jedem Angriff im Abseits, Geis konnte
mit dem ruhenden Ball ebenso wenig anfangen wie mit dem Sport Fußball an
sich, Naldo bereitet einem sowieso immer Angst, sobald er am Ball ist und auch
vermeintliche Routiniers wie Höwedes oder Goretzka liefen herum wie
Falschgeld. Das 0:1 durch Frankfurts Alex Meier (wer auch sonst…) setzte
der „Leistung“ der Weinzierl-Elf die Krone auf. Nach einem unnötigen
Ballverlust mit anschließendem Foul von Kolasinac, führte Hasebe einen
Freistoß von der rechten Site flach aus. In der Mitte wartete Meier und
schob lässig ein. Dafür kriegt man selbst in der Kreisklasse mächtig
Prügel vom Trainer. Teilweise noch wochenlang, wie ich aus eigener
Erfahrung zu berichten weiß. Mit Pfiffen ging es in die Pause. Ich informierte mich schon in der Pause über meine
Zugverbindungen und liebäugelte mit einer Abfahrt um 22:09 Uhr. Mit
einer Besserung rechneten wir nicht ernsthaft. Der eingewechselte
Avdijaj brachte zwar etwas Schwung in die Partie, ohne jedoch den
Frankfurter Ersatzkeeper ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Ich saß
also noch vor Spielende in der Bahn und verfolgte mit gefährlichem
Desinteresse den Liveticker. Im goldenen Oktober fing ich fast an mich
mit der sportlichen Führung und den Erfolgserlebnissen anzufreunden.
Nach dem 18. Spieltag steht der S04 mit 21 Punkten aus 18 Spielen auf
Platz 11 der Tabelle. Eine ähnliche Situation gab es in der Spielzeit
2010/2011 (40 Punkte, Platz 14 zu Saisonende). Damals erreichte man das
Halbfinale der Champions League und wurde DFB-Pokalsieger. Ich weiß ja
nicht. |
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