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SPIEL #630

SV Sandhausen vs.
FC Schalke 04
1:4 (0:3)
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08.02.2017 - Hardtwaldstadion, Sandhausen
  14.500 Zuschauer  
  DFB-Pokal - Achtelfinale 2016/2017  
     
  Tore:
0 : 1 Alessandro Schöpf (38.)
0 : 2 Daniel Caligiuri (43.)
0 : 3 Naldo (45.)
1 : 3 Andrew Wooten (64.)
1 : 4 Yevhen Konoplyanka (71.)
 
     
     
(Stadionheft fehlt)
     
   
     
   
     
 

Wenn man die Dienststelle am Mittwoch kurz nach der Mittagspause verlässt, sind einem die verwunderten Blicke der Kollegen garantiert. Bin ich derjenige, der schon um ein Uhr den Laden verlässt, wissen die Kollegen, dass es zum Fußball geht – nur wohin ist oft nicht klar. Auf Nachfrage gab es ein „Sandhausen natürlich“, was den ein oder anderen ebenso unwissend wie zuvor zurückließ. Da ich bei meinem bereits dritten Besuch im Hardtwaldstadion wusste wohin es geht, machte ich mich gewohnt zielsicher auf den Weg gen Süden. Nach zweieinhalbstündiger Fahrt sackte ich Gazza – nicht ohne zuvor mehrere Kurzzeitparker-Ehrenrunden zu drehen - am Frankfurter Flughafen ein. Ziemlich entspannt und stressfrei absolvierten wir auch die letzten knapp 90 Kilometer vorbei an Darmstadt und Mannheim bis in den Rhein-Neckar-Kreis. Hier tummelt sich neben dem Erstligisten Hoffenheim und dem heutigen Ziel Sandhausen (2. Bundesliga) auch der Regionalligist Astoria Walldorf, der am Vortag erst im Elfmeterschießen gegen Bielefeld aus dem Pokal flog. Auch der favorisierte S04 wollte mit einem starken Unentschieden beim FC Bayern im Rücken die Region Heidelberg als Sieger und Pokalviertelfinalist verlassen.

Vor etwas mehr als vier Jahren gab es die Partie Schalke vs. Sandhausen in der 2. Pokalrunde. Beim damaligen Heimspiel in der Arena vor nur 52.000 Zuschauern war ich anwesend und sah einen ungefährdeten Heimsieg der Knappen durch Tore von Afellay, Marica und Huntelaar. Auf der Eintrittskarte von damals ist ein agiler Julian Draxler abgebildet. Schlagartig fühle ich mich alt. Seit der besagten Saison 2012/2013 ist der Dorfverein zweitklassig und etablierte sich mehr oder weniger sicher in der unteren Tabellenhälfte des Unterhauses. In der Premierensaison profitierte man als sportlicher Absteiger vom Lizenzentzug der Duisburger Zebras und hatte seither ebenso mit Lizenzproblemen und Punktabzügen zu kämpfen. In diesem Jahr sollten die Sandhäuser mit dem Tabellenkeller wenig zu tun haben. Die Strukturen im und am Stadion haben mittlerweile nahezu Profiniveau erreicht, sodass der Stadionaufenthalt angenehm locker war. Beim ersten ausverkauften Spiel in der Hütte (14500 Zuschauer) hätte ich schon ein gewisses Chaos erwartet. Stattdessen waren alle Fans zum Anpfiff auf ihrem Platz und durften einen souveränen Auftritt der Schalker Elf beobachten.

Von einer leckeren Feuerwurst gesättigt beobachteten wir die ersten erstaunlich zaghaften Angriffsversuche der Knappen. Vor dem 1:0 durch Schöpf (38.) war vor allem die Stimmung ein Hingucker. Offizielle 3.500 und geschätzt doppelt so viele Schalker hatten heute richtig Bock. Altes und teilweise herrlich sinnfreies Liedgut wurde ebenso gefeiert wie die grandiosen Wechselgesänge zwischen beiden Stehblöcken. Wir hatten mächtig Spaß und konnten sogar das flotte und zielstrebige Spiel der Jungs auf dem Platz genießen. Caligiuri in den Winkel (43.) und Naldo per Kopf (45.) erhöhten noch vor der Pause auf 3:0. Selten kann man sich als Schalker schon nach 45 Minuten so entspannt zurücklehnen. Nach der Bekanntgabe der Zuschauerzahl schallte ein donnerndes und gerechtfertigtes „Ohne Schalke wär‘ hier gar nichts los“ durchs Stadion und wenig später machte ein (zumindest meinerseits) ernstgemeintes „Wer holt den Pokal, wer holt den Pokal – Schalke holt ihn wieder mal!“ die Runde. Das machte wirklich Bock heute. Klar besiegte man hier nur einen Zweitligisten vom Dorf und trotzdem war das Gesamtpaket heute Balsam für die geschundene Seele. Da konnte auch das zwischenzeitliche 1:3 nichts dran ändern. Am Ende gewann der S04 locker mit 4:1 und katapultierte sich ins Viertelfinale des Pokals. Am nächsten Morgen kam jedoch sogleich der Kater, als man nach dem Aufstehen aufs Handy guckte und das Ergebnis der Konsens-Forster-Auslosung sah.

 
 
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