SPIEL #632
PAOK Thessaloniki vs. FC Schalke 04 0:3 (0:1) |
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16.02.2017 - Toumba Stadion, Thessaloniki | ||
25.000 Zuschauer | ||
Europa League - 16tel-Finale 2016/2017 | ||
Tore: 0 : 1 Guido Burgstaller (27.) 0 : 2 Max Meyer (82.) 0 : 3 Klaas-Jan Huntelaar (90.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Am Donnerstagabend ging es ans Eingemachte.
Hinspiel im Sechzehntelfinale der Europa League im Toumba Stadion zu
Thessaloniki zwischen PAOK und dem FC Schalke 04. Die Begegnungen
zwischen den unglaublich hitzigen Fans der Griechen und
deutschsprachigen Clubs umgeben eine gewisse Brisanz. Im August 2012 gab
es in Thessaloniki schwere Ausschreitungen zwischen den Heimfans und
Rapid Wien. Im September 2015 durften sich der BVB von der
Gastfreundschaft im Toumba überzeugen und bekam (mal wieder) auf die
Mütze. Dazwischen fiel das Auswärtsspiel des S04 bei PAOK 2013 aufgrund
einer Fansperre ins Wasser. Beim Heimspiel der Schalker stürmten
hunderte Polizisten die Nordkurve, da sich die netten Gäste aufgrund
einer mazedonischen Fahne in der Schalker Kurve provoziert führten.
Dementsprechend hoch waren die Wellen, die die Partie im Vorhinein
schlug. Unserer kleinen Reisegruppe musste man natürlich nicht sagen,
dass es nicht clever ist blau und weiß behangen und dumm vom Suff durch
die Straßen der Hafenstadt zu laufen. Nach der Ankunft aus Serres fanden
wir uns dementsprechend unbeschadet am Weißen Turm ein. Das Wahrzeichen
der zweitgrößten Stadt Griechenlands sollte den Schalkern als Treffpunkt
dienen. Nur hier konnte die griechische Polizei laut eigenen Angaben für
unsere Sicherheit sorgen. Harter Tobak. Was dann geschah: 18:30 Uhr Ankunft am Weißen Turm.
19:15 Schlange stehen für die 1. Polizeikontrolle. 19:45 1.
Polizeikontrolle hinter zwei Polizeibussen. 20:00 Abfahrt der Busse
Richtung Stadion. 20:30 Eigentliche Abfahrt der Busse, die bis dato auf
Vollständigkeit der Kolonne warteten. 21:10 Ankunft am Stadion nach
40-minütiger Umfahrung der drei Kilometer zum Stadion. 21:20 2.
Polizeikontrolle vor dem Einlass samt Personalien und Abgabe von
Kleingeld. 21:25 3. Polizeikontrolle nach dem Einlass. 22:05 Anpfiff.
Das machte nicht so viel Spaß und man fühlte sich leicht verschaukelt.
Andererseits erfüllten die Kontrollen ihren Zweck, da man als „normaler“
Fan unbeschadet ins Stadion kam. Kurz zuvor gönnten sich die
erlebnisorientierten Schalker etwas Riot-Action und verwüsteten ein paar
Lokale an der Strandpromenade. Im Stadion fanden sich wohl 1.500
Schalker im aus Sicherheitsgründen nur halb ausgelasteten Gästeblock
ein. Was wir braven Deutschen hier zu sehen bekamen war schon heftig und
hatte so gar nichts mit meinem lahmen ersten Besuch in Saloniki im
Frühjahr 2014 zu tun. Dieses Stadion war ein echter Hexenkessel – alles
zuvor irgendwo Gesehene muss ich nun wohl als „lächerlich“ abtun. Das
ganze Stadion (knapp 23.000 PAOK-Fans) sang, klatschte und sprang was
das Zeug hielt. Da konnten wir ohne Tifo und Megafon nur dastehen und
Staunen. Heftig. Die Schalker Elf hatte dementsprechend in der
Anfangsphase gehörig die Buchsen voll. Katastrophale Böcke der gesamten
Hintermannschaft brachten PAOK hier fast in Front. Mit Glück überstand
man den ersten Schock in dieser schwarz-weißen Hölle. Stattdessen ging
Schalke selbst durch Debüt-Guido (Tor beim BuLi-, Pokal-, und EL-Debüt
für den S04) und seinen satten Abstauber in Front. Schalke hatte nun das
Heft in der Hand. Ein weitestgehend ausgeglichenes Spiel wurde trotzdem
von weiterhin brachial lauten Heimfans und zwei fragwürdigen politischen
Bannern der Griechen begleitet. Uns egal – Schalke schraubte das
Ergebnis kurz vor Schluss auf 3:0 hoch und kann fürs Achtelfinale
planen. Nach dem Abpfiff feierten wir während der Blocksperre den
emsigen Kabelträger und warteten auf die Busse. Diese fuhren um kurz vor
2 Uhr Ortszeit ab und brauchten (abermals über wilde Umwege) satte 45
Minuten bis in die Innenstadt. Verrückte Fußballwelt. |
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