SPIEL #640
|  | VVSB vs. De Treffers 4:4 (1:2) |  | 
| Website | Website | |
| 04.03.2017 - Sportpark De Boekhorst, Noordwijkerhout | ||
| 800 Zuschauer | ||
| Tweede Divisie - 25. Spieltag 2016/2017 | ||
| Tore: 0 : 1 Remy Raterink (2.) 1 : 1 Tomas Tavilla (4.) 1 : 2 Joris Janssen (22.) 2 : 2 Guido Pauw (64.) 3 : 2 Tommy Bekooij (78.) 3 : 3 Robert Mutzers (81.) 4 : 3 Tommy Bekooij (83.) 4 : 4 Rick Verbeek (85.) | ||
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| Etwas mehr als eine Stunde sollte die Fahrt von 
		Spakenburg ins südholländische Noordwijkerhout dauern. Somit verließ ich 
		die Nachmittagspartie einige Minuten früher, um pünktlich am Sportpark 
		De Boekhorst anzukommen. Diese Mission gelang mir gewohnt gut, sodass 
		ich 15 Minuten vor dem Anpfiff neben dem Mannschaftsbus der Gäste am 
		Stadion parkte. Am heutigen Samstagabend gastierten De Treffers aus dem 
		niederländisch-deutschen Grenzgebiet beim VVSB. Ausgeschrieben hört der 
		heutige Gastgeber auf den schönen Namen „Voetbal Vereniging Sint Bavo“ 
		und wurde 1931 gegründet. Benannt ist der Verein nach dem Heiligen Bavo, 
		der laut Wikipedia in einigen Teilen der Niederlande und in Flandern 
		verehrt wird. Die VVSB konnte sich im vergangenen Sommer als 
		Tabellenfünfter der Topklasse Sonntag für die Tweede Divisie 
		qualifizieren. Der Ground war deutlich unspektakulärer als in Spakenburg 
		und bot lediglich ein paar überdachte Sitzplätze auf einer der Geraden. 
		Somit roch es in Noordwijkerhout, das zwischen Den Haag und Amsterdam 
		liegt, noch mehr nach Amateurfußball und so passte auch der anfangs 
		neben mir stehende Ordner gut ins Bild, der jeden vorbeilaufenden 
		Besucher in ein kurzes freundschaftliches Gespräch verwickelte. Man 
		kennt sich hier. Trotz der einsetzenden Kälte war ich äußerst froh, 
		pünktlich am Ground angekommen zu sein. Das Einlaufen der Teams wurde 
		nämlich von dem Heimfans mit einer ansehnlichen kleinen Rauchshow hinter 
		einer „Super Bavo“-Fahne begleitet. Alles stilecht in den Vereinsfarben 
		lila und gelb. Leider gab es auch hier keinen ernsthaft organisierten 
		Support. Der zweite Grund für die Freude über meine pünktliche Ankunft 
		war der Spielverlauf. Beide Teams ließen mit den ersten Highlights nicht 
		lange auf sich warten. Nach etwas mehr als einer Minute rutschte ein 
		Freistoß der Gäste durch und besorgte das frühe 0:1. Auch die Hausherren 
		machten kurzen Prozess und glichen zwei Minuten später mit viel Platz im 
		Fünfer aus. Die Tabellennachbarn schienen sich hier nichts zu schenken 
		und präsentierten sich treffsicher. Hier kann sich das kleine Mädchen, 
		das den Anstoß ausführen durfte, alleine aufs Tor zulief und den Ball 
		weit neben das Tor schoss noch einiges abgucken. Ich sah eine gute erste 
		Halbzeit in der De Treffers nach 22 Minuten, abermals nach einem 
		Freistoß, wieder in Führung gingen. In der Defensive hat der VVSB bei 
		Standards durchaus Nachholbedarf. Bei einer äußerst leckeren Portion Pommes in der 
		Pause kam mir eine Idee für einen kleinen Versuch. Dieser Geistesblitz 
		resultierte aus dem auffälligen Zeitspiel, das ich vor allem auf Zypern 
		beobachten durfte. Ich wollte im kompletten zweiten Durchgang die 
		Netto-Spielzeit messen. Ich rechnete mit Pi mal Daumen 30 Minuten oder 
		mehr. Schon in den unspektakulären ersten zehn Minuten nach 
		Wiederanpfiff sollte ich eines Besseren belehrt werden. Die Stoppuhr 
		stand bei knapp fünf Minuten, sodass sich der Ball bis dato bei weniger 
		als der Hälfte der Spielzeit im Spiel befand. An diesem Umstand sollte 
		sich nach fünf Toren, einigen Wechseln und einer roten Karte in Hälfte 
		zwei nichts ändern. Inklusive der fünf nachgespielten Minuten blieb 
		meine Uhr letztendlich zum Abpfiff bei 24 Minuten stehen. Soviel zu 
		meiner kleinen und wie ich finde überraschenden Spielerei. Das Spiel 
		selbst hatte ebenso Überraschendes zu bieten. Mit Pauws Ausgleich 
		(wieder ein durchgerutschter Freistoß) für die Heimelf nach 64 Minuten 
		öffneten beide Teams das Visier. Ein strammer und sauber ausgeführter 
		Distanzschuss bescherte dem VVSB eine Viertelstunde vor Schluss sogar 
		die zwischenzeitliche Führung. Nun fielen die Tore im Minutentakt, 
		sodass es nach 85 Minuten und drei weiteren Treffern 4:4 stand. Das 
		letzte Tor und zeitgleich der Ausgleich für die Gäste fiel durch einen 
		berechtigten Handelfmeter. Acht Tore sieht man dann doch nicht alle 
		Tage. Die rote Karte für De Treffers kurz vor Schluss half dem VVSB 
		nicht mehr. Mit neu gewonnenen Erkenntnissen und einem starken Spiel im 
		Rücken brach ich Richtung Flughafen Schiphol auf, wo ich für die 
		kommende Nacht mein luxuriöses Nachtquartier bezog. | ||
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