SPIEL #643
FC Schalke 04 vs. Borussia Mönchengladbach 1:1 (1:1) |
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09.03.2017 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
52.412 Zuschauer | ||
Europa League - Achtelfinale 2016/2017 | ||
Tore: 0 : 1 Jonas Hofmann (15.) 1 : 1 Guido Burgstaller (25.) |
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(Ticket fehlt) | ||
Ich hatte mir bereits Zugverbindungen ab der
Halbzeitpause herausgesucht, auf Nachfrage tippte ich auf ein 0:3 und
hinterfragte die Art des Humors jener Bekannten, die mir für den Abend
„Viel Spaß“ wünschten. Schalke traf am Donnerstagabend, fünf Tage nach
der 2:4-Niederlage in der Ligapartie, erneut auf Borussia
Mönchengladbach. Während die Fohlen unter Dieter Hecking scheinbar
wieder zu alter Stärke finden und den S04 regelrecht vorführten, sind
die Knappen mal wieder in unruhigen fahrwassern. Kein Spielwitz, keine
Stabilität und kein echtes Aufbäumen. Selten war meine Erwartungshaltung
vor einem Spiel meiner Schalker düsterer als vor der
Europapokalbegegnung gegen die Elf vom Niederrhein. Ein Spiel, das es
meiner Meinung nach nicht hätte geben dürfen. Ein Auslosungsverfahren,
das einem trotz diverser Möglichkeiten nationale Duelle im Europapokal
beschert (noch schöner: Gent gegen Genk), verfehlt den Gedanken eines
internationalen Wettbewerbs. Somit war die Freude über die gezogenen
Begegnungen weder auf Schalke noch am Niederrhein sonderlich groß. Für
die Fans aus Mönchengladbach hieß es somit Autobahn statt Landebahn. Während in NRW am Donnerstag aufgrund einiger
Gleisbauarbeiten und einer Bombenentschärfung in Düsseldorf Chaos auf
den Straßen herrschte, reisten Mike und ich mit der Straßenbahn an. Auch
heute verbesserte sich meine Stimmungslage mit dem näher rückenden
Anpfiff. Die Arena war gut gefüllt und der Gästeblock mit
ernstzunehmender Konkurrenz gefüllt. Die Gladbacher Fanszene ist eine
der wenigen, denen ich recht neutral gegenüberstehe. Angetrieben von der
Euphorie aus dem letzten Aufeinandertreffen legte der Gästeblock einen
guten Auftritt hin. Die Nordkurve begrüßte die Achtelfinalisten mit
einer kleinen Pyroshow (Blinker unter Blockfahne). Auch wenn es nicht an
Kopenhagens fast zeitgleich stattfindende Aktion heranreichte, war es
doch ganz nett mal wieder etwas Rauch in der Nordkurve zu sehen. Bereits
nach einer Viertelstunde war das Feuer jedoch verflogen. Trotz der teils beachtlichen Unterstützung von den
Rängen zeichnete sich Schalkes Hintermannschaft durch katastrophale
Lücken aus. Glücklicherweise nutzten Stindl und Hofmann nur eines dieser
Löcher in Schalkes Viererkette (15.). Klar war das schön herausgespielt
von der Borussia, doch zeitgleich auch so unglaublich schlecht
verteidigt vom S04. Glücklicherweise konnte Burgi die Schmollphase nur
zehn Minuten später nach Goretzka-Zuspiel beenden. Nach einer
überraschend attraktiven ersten Halbzeit mit vielen Offensivaktionen
ging es mit einem 1:1 in die Pause. Schalke machte heute wieder etwas
mehr Spaß und verpasste es lediglich öfter den Abschluss zu suchen. Die
Heimelf sollte im zweiten Durchgang weitere Chancen bekommen. Plötzlich
brachten Geis‘ Standards Gefahr, die Dribblings vom eingewechselten
Choupo wirbelten Gladbachs Hintermannschaft ordentlich durcheinander und
in der Schlussphase flammte bei der Truppe aus guten Einzelkönnern in
königsblau sogar so etwas wie Teamgeist auf. Ich wähnte mich im falschen
Film. Dass es jedoch trotz teils großer Chancen – Schalke haderte mit
Pfosten, Latte und dem starken Sommer im Gladbacher Tor – schlussendlich
nur für ein 1:1 reichte, ist schade. Bei mir und vielen anderen
Beobachtern überwog jedoch eindeutig die Freude über einen Schritt in
die richtige Richtung und einen tollen Europapokalabend, der dann
irgendwie doch noch dieses besondere Gefühl lieferte. Da ich das
Rückspiel nicht im Stadion verfolgen kann, hoffe ich aus der Ferne auf
einen ebenso kampfstarken Auftritt der Knappen beim Rückspiel. Dann
kommt das Viertelfinale von ganz alleine. |
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