SPIEL #648
1. FC Schweinfurt 05 vs. SpVgg Unterhaching 2:1 (1:0) |
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24.03.2017 - Willy-Sachs-Stadion, Schweinfurt | ||
1.439 Zuschauer | ||
Regionalliga Bayern - 25. Spieltag 2016/2017 | ||
Tore: 1 : 0 Adam Jabiri (45.) 1 : 1 Stephan Hain (62.) 2 : 1 Andreas Bauer (83.) |
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Es kann nicht immer nur das Ausland sein. Meine
Deutschlandkarte muss sich in den letzten Monaten sehr benachteiligt
gefühlt haben. Immerhin ist der letzte neue Ground innerhalb der
Staatsgrenzen schon ganze vier Monate alt. Somit kam mir mein
zweiwöchiger Aufenthalt in Frankfurt auch hoppingtechnisch sehr gelegen.
Da die Mainmetropole für ausgiebige Fußballtouren ein netter
Ausgangspunkt ist, musste ich nur noch auf den Spielplan hoffen. Am
Freitagabend bot sich hier ein Abstecher nach Schweinfurt an. Die
Mainfranken empfingen am 25. Spieltag der Regionalliga Bayern den
Ligaprimus aus Unterhaching. Die Hachinger wurden in den vergangenen 15
Jahren von der 1. Bundesliga bis in die Regionalliga durchgereicht. Mit
dem Münchener Vorstadtklub verbindet man vor allem die tragischen
Saisonfinals der Pillendreher („Vizekusen“, 2000) und meiner Knappen
(„Meister der Herzen“, 2001). Mittlerweile ist man bei der
Spielvereinigung schon lange nicht mehr das Zünglein an der Waage wenn
es um die Deutsche Meisterschaft geht. Stattdessen misst man sich im
eigenen Freistaat mit dem TSV Buchbach, Schalding-Heining oder eben dem
1. FC Schweinfurt 05 – und das derzeit mehr als erfolgreich. Haching
führt die Tabelle unangefochten, ungefährdet und ungeschlagen an. Mit dem freitäglichen Feierabend machte ich mich
per Bahn auf den Weg nach Schweinfurt. Die knapp zweistündige Fahrt
endete am Hauptbahnhof der Industriestadt, die sich zumindest hier nicht
von ihrer schönsten Seite zeigte. Mein Weg zum Willy-Sachs-Stadion
führte vorbei an einem trostlosen Mix aus Einkaufsparks, Werksgeländen
und ausufernden Parkflächen. Das Stadion selbst konnte dann überzeugen.
Ein von Bäumen umrandetes Leichtathletik-Rund mit einer überdachten
Haupttribüne, markanten Flutlichtmasten und einer Oldschool-Anzeigetafel
mit fantastischen Animationen. Die leckere Rindswurst komplettierte die
guten Bedingungen des heutigen Abends, der lediglich ein paar Grad mehr
auf dem Thermometer hätte vertragen können. Der Zuschauerzuspruch
entsprach ungefähr dem Durchschnitt beim FCS und wurde durch eine
Busladung Gästefans komplettiert. Auf beiden Seiten gab es einen
regelmäßigen Support, der sich jedoch oft im weitläufigen Rund verlor.
Vor allem die Heimfans pöbelten mit einem gewissen Pathos gegen die
Anhänger des Spitzenreiters. Die Spielvereinigung musste in den letzten beiden Partien zwei torlose Unentschieden hinnehmen und machte sich früh daran in Schweinfurt ein Tor zu erzielen. Die Druckphase der Hachinger dauerte gute 20 Minuten an und blieb auch dank FCS-Keeper Paulus erfolglos. Stattdessen nahmen die Schnüdel das Heft selbst in die Hand. Als man sich schon auf ein 0:0 zur Pause eingestellt hatte, überwand Schweinfurts Jabiri etwas überraschend Gäste-Schlussmann Müller per Drehschuss zum 1:0 (45. +4.). Die Partie wurde nur noch symbolisch angepfiffen, ehe es in die Kabine ging. Es folgte die zu erwartende Offensive der Gäste. Die Hachinger belagerten in der Folgezeit den Schweinfurter Kasten und kamen in der 62. Minute durch Hain zum Torerfolg. Der Torjäger vom Dienst (24. Saisontor) stand in einer zerfahrenen Situation im Strafraum goldrichtig und vollendete souverän. Fünf Minuten später hatte Bigalke per Foulelfmeter nach einer Notbremse (plus Rote Karte) die Möglichkeit die Gäste in Front zu bringen. Paulus parierte sehenswert und pushte seine nun nur noch neun Mannen spürbar. Trotzdem kam der 2:1-Siegtreffer, der den Oberbayern die erste Saisonniederlage bescherte, etwas überraschend (83.). Die Schweinfurter überstanden die Minuten bis zum Schlusspfiff und freuten sich diebisch über die sicherlich nicht eingeplanten drei Punkte. |
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