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SPIEL #673

TuS Haltern vs.
DSC Arminia Bielefeld II
2:1 (2:0)
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13.08.2017 - Stausee-Kampfbahn, Haltern am See
  400 Zuschauer  
  Oberliga Westfalen - 1. Spieltag 2017/2018  
     
  Tore:
1 : 0 Gerrit Kaiser (14.)
2 : 0 Stefan Oerterer (16.)
2 : 1 Almir Kasumovic (57.)
 
     
     
     
   
 
   
     
     
 
 

Die hübsche Kleinstadt Haltern am See weiß nicht so richtig ob sie noch zum Ruhrgebiet gehört oder bereits dem Münsterland zuzuordnen ist (oder umgekehrt). Sicher ist jedoch, dass man am Stausee seit dem Sommer erstmals in der fünftklassigen Oberliga Westfalen kickt und an diesem Sonntag die U23 der Bielefelder Arminia zur Premiere empfing. Für mich ergab sich am Sonntagnachmittag ein nicht eingeplantes Zeitfenster, sodass ich nicht zögerte und auf der A43 gen Norden aufbrach. Die Stausee-Kampfbahn liegt unweit der Fernverkehrsanbindung einige hundert Meter vom namensgebenden Gewässer entfernt am Stadtrand. Geht es um die sportlichen Erfolge, ist die Rolle der TuS in den fußballerischen Geschichtsbüchern eigentlich zu vernachlässigen – wäre da nicht die Jugendarbeit. In Haltern wurden unter anderem Christoph Metzelder und der Weltmeister Benedikt Höwedes ausgebildet. Durch die beiden „Markenbotschafter“ sind die Schwarz-Weißen den meisten Fußball-Fans zumindest ein Begriff. Ohne die nähere Vergangenheit der TuS zu kennen, kann man für das Hier und Jetzt sagen, dass der Verein das positive Image als Talentschmiede nutzt und ausbaut.

Mit den beiden Zugpferden im Rücken oder im Falle von Metzelder sogar im Vorstandssessel, hat man sich in Haltern eine kleine Amateur-Oase gezimmert. Die Stausee-Kampfbahn ist sehr gepflegt und lebt durch den Charme seiner Helfer und Besucher. Der Eintritt ist auf Wunsch der Sponsoren zu allen Ligaspielen frei und jede Spende für die Jugendabteilung wird am Einlass nahezu euphorisch gefeiert. Vielleicht sind es ja meine fünf Euro, die einem neuen Benedikt Höwedes den Pausentee finanzieren. Man kann ja nie wissen. Lobenswert sind zudem der Internetauftritt der TuS, der gut betreute Social-Media-Auftritte umfasst sowie die Öffentlichkeitsarbeit, die man mit einem einheitlichem Stil getreu dem Motto "Wahrer Fußball statt Ware Fußball" bestreitet. So holt man die Leute ab. Für mich war es somit nicht verwunderlich, dass man an diesem zweiten Sonntag im August 400 Zuschauer an der Kampfbahn begrüßen konnte. Mit Fleiß, Ideen und Spucke sowie einem gut aufgestellten Sponsorenpool kann man also auch im Amateurfußball einige(s) bewegen.

Dieser Fakt lindert die Wunden des Fußball-Liebhabers in den heutigen Zeiten ein wenig und ist ohne sportlichen Erfolg trotzdem wenig wert. Die zahlreich erschienen Zuschauer erwarteten mit Spannung, wie sich der TuS in der neuen Liga schlagen würde. Auf Seiten der Hausherren brauchte man dann einige Minuten um sich mit der technisch starken Arminia zu arrangieren. Mit viel Willen und etwas Glück – der Ball wurde abgefälscht – gelang Gerrit Kaiser nach 14 Spielminuten das an der Eckfahne bejubelte 1:0. Wenig später erhöhte Oerterer entschlossen und souverän auf 2:0 (16.). Haltern war endgültig in der Oberliga angekommen und machte es sich nun zur Aufgabe, in einem ruppigen Spiel die Oberhand zu behalten. Es ist auch der schwachen Schiedsrichterleistung zu verdanken, dass der Fußball aufgrund rüder Fouls und etlicher Nicklichkeiten immer wieder in den Hintergrund trat. Trotz des Anschlusstreffers in der 57. Minute kam im zweiten Durchgang nicht wirklich Spannung auf. Ich erfreute mich an der vorzüglichen Currywurt-Pommes-Kombi und lachte mit den anderen Anwesenden über den kleinen weißen Hund („Zicke“) der Mitte der zweiten Hälfte das Spielfeld enterte und als tierischer Flitzer über den Platz schoss. Ein Bielefelder Spieler fing Zicke ein und trug sie liebevoll vom Platz, was den Gästen zumindest einige Sympathiepunkte sicherte.

 
 
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