SPIEL #678
FC Lienden vs. HHC Hardenberg 0:1 (0:0) |
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23.08.2017 - Sportpark De Abdijhof, Buren | ||
400 Zuschauer | ||
KNVB Beker - 2. Vorrunde 2017/2018 | ||
Tore: 0 : 1 Shkodran Metaj (85.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Mein Ausflug nach Holland hätte besser und vor
allem leckerer beginnen können. Nachdem ich nach knapp zwei Stunden
Fahrt am Mittwochabend in Lienden (irgendwo zwischen Arnheim, Nimwegen
und Utrecht) angekommen war, ploppte in der Navigation ganz in meiner
Nähe ein Snack-Symbol auf. Ohne schuldhaftes Zögern betrat ich die
Frituur, bestellte souverän auf Niederländisch und wurde kurze Zeit
später bedient. Fritten und Kipcorn kamen, nachdem sie viel zu lange in
der Fritteuse badeten, auf einem Porzellan-Teller. Das war schon mal ein
Totalausfall. Somit blieb mir nur noch die Hoffnung auf das um halb acht
stattfindende Fußballspiel wenige hundert Meter entfernt. In der 2.
Vorrunde des Pokals trafen die beiden Drittligisten FC Lienden und HHC
Hardenberg im Gelderland aufeinander. Da die ersten Proficlubs erst in
den Wettbewerb eintreten, nachdem sich die Amateurvereine in den beiden
Vorrunden gegenseitig eliminiert haben, sinkt die Attraktivität der
ersten Pokalrunden erheblich. Hier hieß es somit nicht David gegen
Goliath, sondern David gegen David. Da die neue Spielzeit in der
drittklassigen Tweede Divisie noch nicht begonnen hat, kann man bei der
Verteilung der Favoritenrolle nur auf die Vorjahresplatzierung
zurückgreifen. Mit einem guten Platz im oberen Tabellendrittel und dem
Heimrecht hat der FC Lienden gegenüber den in der letzten Saison stark
abstiegsgefährdeten Hardenbergern klar die Nase vorn. Der Sportpark De Abdijhof in Lienden befindet sich
in unmittelbarer Nähe zum Wahrzeichen des Orts, der Windmühle „De Zwaan“
und begrüßt seine Besucher mit einem großflächigen Plakat zu Ehren der
errungenen Meisterschaft in der Topklasse-Saison 2015/16. Der
Kunstrasenplatz ist mit Banden umgeben und wird auf einer Längsseite von
einer vierreihigen Sitzplatztribüne geschmückt. Nichts Besonderes aber
sicherlich auch nicht verkehrt - holländischer Standard.
Glücklicherweise fanden mehrere Anhänger der Gäste den Weg nach Lienden
und verschafften sich schon von der Straße aus Gehör. Im Stadion
angekommen wurde eine große orangene Fahne mit Vereinswappen aufgehangen
und die ersten Lieder verkürzten die Wartezeit bis zum Spielbeginn ein
wenig. Einige Meter neben mir absolvierte ein verlebter Typ die
Spielvorbereitung mit einem Dübel. Jeder wie er es gern hat. Das Spiel selber stellte sich jedoch schnell als wenig berauschend dar. Nachdem sich der HHC die ersten Chancen erspielte entwickelte sich die Partie zu einem Fall- und Fehlpassfestival. Ersteres Erlebnis bescherten einem vor allem die in orange spielenden Gäste, die mehrmals äußerst theatralisch zu Boden gingen um im Anschluss fit wie eh und je weiterzuspielen. Was die Bilanz der grottigen Zuspiele angeht, nahmen sich beide Teams nicht viel. Somit hatte ich schon in der Pause Angst vor dem zweiten Durchgang. Ich konnte mir mit bestem Willen nicht vorstellen, wer hier ein Tor schießen sollte. Der Stratege neben mir regte seine Phantasie mit zwei weiteren Tütchen an. Jeder wie er es gern hat. Nach der Kabinenpredigt und dem Wiederanpfiff drehten die Hausherren plötzlich auf. Die Gäste konnten sich nun kaum befreien und freuten sich über die erfolglos vorgetragenen Angriffe des FCL. Auf dem Weg zur Toilette im Clubhaus befragte ich mehrmals mein Gewissen, ob ich mir eine Verlängerung zumuten würde oder nicht. Diese Entscheidung wurde mir jedoch abgenommen, da mein Blick aufs Spielfeld nach dem Toilettengang auf einen HHC-Spieler am Boden fiel. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt (83.). Den fälligen Strafstoß verwandelte der Außenseiter und entließ mich somit versöhnlich in den Abend und die Heimfahrt in Ruhrgebiet. |
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