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SPIEL #691

logo_hertha_bsc Hertha BSC vs.
FC Schalke 04
0:2 (0:0)
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14.10.2017 - Olympiastadion, Berlin
  50.590 Zuschauer  
  1. Bundesliga - 8. Spieltag 2017/2018  
     
  Tore:
0 : 1 Leon Goretzka (54.)
0 : 2 Guido Burgstaller (78.)
 
     
     
(Stadionheft fehlt)
     
 

Immer wieder die gleiche Leier. Kommt der Mythos vom Schalker Markt in die Hauptstadt um gegen die „Alte Dame“ Hertha BSC zu spielen, drehen die Westberliner am großen Rad. Es fliegen Giftpfeile aus den Vereinsgremien Richtung Gelsenkirchen, da man in der Hertha-Gemeinde den Namen „Schalke“ in lächerlicher Penetranz meidet. Da kommt er wieder, der einseitige Erzfeind. Eine Konstellation wie es sie wohl nicht allzu häufig gibt. Natürlich juckt das Befinden des lachhaften Hauptstadtclubs selbst in Berlin kaum jemanden und trotzdem fielen an diesem wunderschönen Samstag im Oktober geschätzte 15.000 Schalker in Berlin ein. Es ist schlichtweg verlockend ein sonniges Wochenende an der Spree zu verbringen. Das alles sogar ohne Ticketsorgen. Wenn es einzurichten ist, ist das Gastspiel der Knappen in meiner Heimat gesetzt und so zog es mich auch in dieser Saison zum Duell „Alte Dame“ vs. „Polacken- und Proletenclub" ins Olympiastadion. Den Weg bestritten Mariano und ich mit der S-Bahn, in der sich die Kräfteverhältnisse im weiten Rund noch deutlicher als in den Vorjahren wiederspiegelten. Die Stadt war voller Schalker. Im Stadion trafen wir auf Steffi, Marc, Andre und Chris, mit denen wir das Spiel aus Block K verfolgten. Für mich ein neuer Blickwinkel aus der stimmungstechnisch etwas ruhigeren Ecke der Westkurve auf der „falschen“ Seite des Marathontors.

Hilfe, war die Schüssel leer. Schlussendlich gesellten sich nur 35.000 Berliner Hipster zu den angesprochenen 15.000 mal mehr, mal weniger asozialen Schalkern. Eine würdige Kulisse für das Heimspiel gegen den selbsternannten Erzfeind. Glückwunsch Hertha! Bei der Betrachtung der Zuschauerzahl muss man natürlich immer beachten, dass es in Berlin wirklich viele Alternativen im sportlichen und freizeitlichen Bereich gibt, sodass man die Unterstützung des gemeinen Westberliners nicht wie anderswo per se erwarten darf! Da man in der UGE um ein früh verstorbenes Mitglied trauert, wurden die ersten vier Minuten, was die Akustik angeht, den Hausherren überlassen. Mit Anbruch der 04ten Minute lieferte man sich auf den Rängen einen meist gleichwertigen Schlagabtausch. Zumindest die aktive Fanszene in der Ostkurve erreicht bei Heimspielen mittlerweile Bundesliganiveau. Warum man jedoch per Spruchband die Schalker Eurofighter-Choreo in Frage stellte bleibt mir schleierhaft. Laut den Harlekins darf man als selbsternannter Asi-Club keine spektakulären Kurvenbilder inszenieren, da diese Geld kosten? Geld das von der Kurve getragen wird. Hä? Dummheit, Neid und Missgunst, da man selbst nichts gebacken kriegt.

Auch auf dem Rasen präsentierte sich die „Alte Dame“ nicht unbedingt als hellster Stern am Nachthimmel. Herthas japanischer Hippie Hammergucci sprang Guido mit dem Pausenpfiff auf Höhe der Mittellinie ohne Rücksicht auf Verluste ins Gelenk. Zumindest entschuldigte sich der höfliche junge Mann nach diesem Frustfoul beim österreichischen Wunderstürmer. Mit einem Mann mehr auf dem Platz entführten die Schalker mit etwas mehr Mühe als Not drei Punkte aus der Hauptstadt. Die Hertha war so ungefährlich, dass nach Goretzkas Foulelfmeter zum 1:0 nie Spannung aufkommen wollte. Somit wurde im Block mal geschnackt, mal der Gegner verhöhnt. Burgstallers 2:0 folgte eine wundervolle Interpretation von Frank Zanders Hertha-Hymne aus den Schalker Blöcken. Was war das für ein schöner Tag für Königsblau. Unser Dank gebührt zudem dem jungen Franken neben uns, der sich seine Lichter mit einigen 1-Liter-Humpen ausknipste und das Stadion mit Senf an der Nasenspitze verließ. Das ist Attitüde! Bevor ich es vergesse: Berlin gehört die Zukunft!

 
 
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