SPIEL #698
|  | VfL Bochum vs. Fortuna Düsseldorf 0:0 (0:0) |  | 
| Website | Website | |
| 30.10.2017 - Ruhrstadion, Bochum | ||
| 27.599 Zuschauer | ||
| 2. Bundesliga - 12. Spieltag 2017/2018 | ||
| Tore: Fehlanzeige | ||
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| Bochum gegen Düsseldorf – kein echtes Derby und 
		trotzdem recht brisant. Den Zweitliga-Spitzenreiter vom Niederrhein 
		erwartete an der Castroper Straße ein ausverkauftes Haus. An diesem 
		Umstand hatten die Fortunen selbst einen großen Anteil. Jeder vierte 
		Besucher des Ruhrstadions hielt an diesem Montagabend zu den Gästen. Mir 
		war es im Grunde genommen recht egal, wie die Partie schlussendlich 
		ausgehen würde. Im Vorfeld traf ich mich mit Mike und Daniel im 
		Saloniki-Grill, wo wir uns ruhrgebietstypisch mit einem Taxi-Teller auf 
		die Begegnung einstimmten. Es folgte der klassische Weg über den Lohring 
		vorbei an meiner letzten fußballerischen Wirkungsstätte an der Krümmede. 
		Kurze Zeit später verabschiedeten wir Mike, der in der Kurve Platz nahm. 
		Daniel und ich bezogen indes unsere devoten Premium-Sitze auf der 
		Haupttribüne hinter der Bank der Düsseldorfer. Bevor Trainer-Urgestein 
		Friedhelm Funkel hier Platz nahm, konnte man sich einen kleinen 
		Überblick verschaffen. Auf unserer rechten Seite hatten sich 
		größtenteils die euphorischen Gästefans breit gemacht. Der von vielen 
		als Brückentag genutzte Spieltag begünstigte die Reisefreude der 
		Rheinländer ebenso wie der folgende Feiertag. Die Gemütslage der Bochumer Fans ist etwas 
		komplizierter zu erörtern. Auf der kürzlich durchgeführten 
		Mitgliederversammlung wurde mit überwältigender Mehrheit die 
		Ausgliederung der Profiabteilung beschlossen, wodurch die Zweitliga-Elf 
		des VfL künftig nicht mehr unter dem Dach des eingetragenen Vereins 
		aufläuft. Für die aktive Bochumer Fanszene war diese vom „Verein“ 
		aggressiv lancierte Entscheidung ein Schlag ins Gesicht. Folgerichtig 
		schweigen die Ultra-Gruppierungen. Da die breite unkritische Masse 
		jedoch weiterhin hier und da hüpft, spielbezogen singt und die Schals 
		wedelt, verpufft die Aktion leider phasenweise. Insgesamt war die 
		Stimmung beim Flutlichtspiel vor dem Hintergrund der großen Kulisse und 
		der Rivalität beider Vereine schwach. Mein Vorwurf gilt vor allem den 
		Gästen, die trotz vorhandener Quantität kaum knallende Lieder gen Rasen 
		schmetterten. Vor allem die monotone und zumeist zusammengeklaute 
		Liedauswahl ist eines Traditionsclubs nicht würdig. Zumindest optisch 
		sorgten die Gäste für Unterhaltung. Während der ersten Halbzeit brannte der Fortuna-Anhang im 5-Minuten-Rhythmus insgesamt sieben Fackeln ab. Sechs rote und eine weiße. Da es sich als zu aufwendig herausstellte die Fehlpässe auf dem Rasen zu zählen, konzentrierten wir uns dementsprechend auf die statistische Erfassung der Bengalos. Es wäre zu diskutierten, ob ein einmaliges anzünden aller geschmuggelten Fackeln nicht schöner gewesen wäre, so hatte es aber eine nette Begleiterscheinung. Mit jeder neuen Fackel ermahnte Bochums Stadionsprecher die Gästefans mal ruhig, mal bestimmt und gegen Ende leicht resigniert. Erst als ein Schwung Ordner Anfang des zweiten Durchgangs vor der Düsseldorfer Ecke Stellung bezog, endeten die Zündeleien. Vielleicht war auch einfach das Material alle. Die Leistung auf dem Rasen war meine 35 Euro fürs Ticket auf keinen Fall Wert. Mit der strittigen Anfangsphase, in der dem VfL ein Elfmeter verweigert und im Anschluss ein Ball vor (oder doch hinter?!) der Linie gestoppt wurde und Hinterseers ungewöhnlichem Platzverweis kurz vor Schluss gab es somit nur zwei bis drei Höhepunkte. Dementsprechend endete die Partie torlos. Ich war froh als der Abpfiff mich vom Spiel, der Kälte und den mittlerweile gut angeschossenen Nachbarn um uns herum erlöste. | ||
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