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SPIEL #701

TSV Schott Mainz vs.
VfB Stuttgart II
2:0 (1:0)
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04.11.2017 - BZA Mombach, Mainz
  320 Zuschauer  
  Regionalliga Südwest - 18. Spieltag 2017/2018  
     
  Tore:
1 : 0 Edis Sinanovic (9.)
2 : 0 Arif Güclü (69.)
 
     
     
     
   
     
   
     
   
     
   
     
 

Neben dem Ruhrgebiet, dem Rheinland und Berlin, ist das Rhein-Main-Gebiet mein vierter Hopping-Hotspot. In den oberen vier Ligen fehlte mir hier seit dieser Spielzeit jedoch die Sportanlage des TSV Schott Mainz. Dies störte mich bisher nicht groß, da sich der Aufsteiger aus der rheinland-pfälzischen Hauptstadt laut Tabelle nicht lange in der Regionalliga Südwest aufhalten wird. Vor dem 18. Spieltag und dem anstehenden Duell gegen die Reserve des VfB Stuttgart stehen die Mainzer nach nur zwei Siegen und drei Unentschieden punktgleich mit dem arg gebeutelten KSV Hessen Kassel auf dem letzten Tabellenplatz. Wie das Pendant in Jena hat der Mainzer Club seinen Vereinsnamen der Schott AG zu verdanken, die hauptsächlich Glas herstellt, in Jena gegründet wurde und in Mainz ihren Hauptsitz hat. Trotz gut zwei Milliarden Euro Umsatz im Jahr unterstützt die AG seine Fußball-Teams bisher nur im Breitensport und Amateurbereich. Man kann nur hoffen, dass das so bleibt. Ich startete meinen kleinen Spaziergang an der Mainzer Wald-und-Wiesen-Arena am Europakreisel und ging zu Fuß Richtung Mainz Mombach. Dort hat die oben genannte Aktiengesellschaft ihren Sitz und der TSV Schott Mainz seine Sportstätten.

Die Regionalliga-Elf bestreitet ihre Spiele auf einem Kunstrasenplatz, der auch dem Footballteam der Golden Eagles als Heimspielstätte dient. Der Platz hat einen mehrstufigen unüberdachten Ausbau, klassisch gelbe Football-Tore sowie Markierungen des amerikanischen Nationalsports. Der Ground ist wahrlich nicht schön, aber durchaus besonders und das ist mittlerweile schon viel Wert. Die in geringer Anzahl mitgereisten Schwaben hatten ihren eigenen Gästekäfig, der über eine clevere Konstruktion den Zugang zu den Verpflegungsständen ermöglichte, die auch von den Heimfans genutzt werden konnten. Für die höchstens mittelmäßige Rindswurst lohnte sich der Besuch des Fressstandes jedoch nicht. Bei angenehm heiterem Herbstwetter stieß Alex mit dem Anfang der Partie dazu und wir wurden Zeuge eines überraschend guten Fußballspiels. Das war nicht unbedingt zu erwarten, wenn der Tabellenletzten auf ein Team trifft, das nach dem Willen der Vereinsbosse vor der Auflösung steht. Seitdem VfB-Manager Reschke die Auflösung der vereinseigenen U23 forciert, leiden die Ergebnisse des Unterbaus der „Jungen Wilden“. Auch heute sollte die Stuttgarter Reserve, die bis 2016 in der 3. Liga spielte, einen schwarzen Tag erwischen.

Die Schwaben könnten die Niederlage auf die Ausfälle vom gelb gesperrten Walter oder Sessa schieben, der die Profis in Hamburg unterstützte. Die zwei fehlenden Stammspieler allein dürften jedoch mitnichten den harmlosen Auftritt der VfB-Reserve erklären können. Mit ihren limitierten Mitteln setzten die Gastgeber die Stuttgarter Abwehr von Anfang an unter Druck. Die Mainzer fuhren ein beeindruckend attraktives Flügelspiel auf, das die Hintermannschaft der Gäste vor große Probleme stellte. Es dauerte nur neun Minuten ehe die Mainzer mit ihrer Flügelzange das 1:0 erzwangen und sich endgültig die Oberhand in diesem Duell sicherten. Am Platz entwickelte sich eine recht lustige Dorfplatz-Stimmung, die von drei TSV-Ultras initiiert wurde. Mich erstaunte das zumeist individuelle Liedgut der Mainzer, das ich so zuvor noch nirgendwo gehört hatte. Die mitgereisten Stuttgarter konzentrierten sich indes auf den Konsum alkoholischer Getränke, was auch durchaus lustige Auswüchse hatte. Als Schwabe konnte man sich die Begegnung auch nur schöntrinken. Vor der Pause hatten die Gäste riesiges Glück, dass der Rückstand nicht noch höher ausfiel. Es blieb also vorerst beim 1:0. In der 69. Minute erzielte Schotts Güclü das hochverdiente und vielumjubelte 2:0, auf das VfB-Coach und Ex-Profi Andreas Hinkel mit einem Dreifach-Wechsel reagierte. Hinkels letztes Mittel zog nicht und hatte keinen Einfluss mehr auf das Spiel und das Endergebnis. Der VfB steht bei abnehmender Form mit einer ausgeglichenen Bilanz im Mittelfeld der Tabelle, deren alleiniges Schlusslicht nach dem Mainzer Sieg der KSV Hessen Kassel ist.

 
 
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