SPIEL #707
SG Eintracht Frankfurt vs. FC Schalke 04 2:2 (1:0) |
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16.12.2017 - Waldstadion, Frankfurt/Main | ||
50.600 Zuschauer | ||
1. Bundesliga - 17. Spieltag 2017/2018 | ||
Tore: 1 : 0 Luka Jovic (1.) 2 : 0 Sebastien Haller (66.) 2 : 1 Breel Embolo (82.) 2 : 2 Naldo (90.) |
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Weiter geht’s mit dem wilden Ritt des S04 durch den
Dezember. Am letzten Spieltag der Hinrunde gastiert der Mythos bei der
Sportgemeinde Eintracht in Frankfurt. Da ich ungefähr jedes dritte
Wochenende in der Stadt am Main verbringe, ist die Partie für mich schon
fast ein Heimspiel. Somit entschied ich mich trotz der
Nichtberücksichtigung bei der Kartenvergabe dazu, Tickets für Alex und
mich zum stolzen dreistelligen Paketpreis zu buchen. Danke SGE für den
Ticketwucher und ebenfalls danke S04 für die Gebührenabzocke an den
eigenen Mitgliedern. Andererseits war der Gedanke daran, in Frankfurt,
aber nicht im Waldstadion zu sein wenn die Knappen dort spielen, zu
befremdlich. Für den unwissenden Fußballfreund vermochte das Spiel viel
zu bieten. Beide Teams schwimmen in den letzten Wochen durchaus
erfolgreich in der undefinierbaren Masse zwischen Platz 2 und 11 der
Bundesliga. Ich jedoch wusste aus eigener Erfahrung, dass sich
Königsblau auf kaum einem Terrain so schwer tut wie unter dem
Videowürfel der Frankfurter Arena. Der letzte Sieg der Knappen in
Frankfurt datiert vom 6. März 2010. Es wurde also mal wieder Zeit. Nach einem entspannten Vormittag brachen wir mit
der S-Bahn auf. Ab dem Frankfurter Hauptbahnhof bedienen mehrere
Bahnlinien die Strecke zum WM-Stadion. Wir quetschten und in eine S8
Richtung Wiesbaden und warteten auf die Abfahrt. Scheinbar schlossen in
der prall gefüllten Bahn nicht alle Türen. Was in jeder anderen Stadt
kein Problem darstellen sollte, entwickelte sich in „Mainhattan“ zur
Farce. Weder die Fahrgäste noch das (nicht vorhandene) Bahnpersonal
waren für geschlagene 30 Minuten in der Lage das Allerwelts-Problem zu
lösen. Statt sich über die Sinnlosigkeit ihrer Existenz in einer ebenso
überflüssigen Stadt aufzuregen, feierten die Frankfurter den größten
Erfolg ihrer Eintracht in den letzten 20 Jahren und besangen das 6:0
gegen den S04 in der Pokalsaison 2005/2006. Unsere logenartigen Plätze
auf dem Zwischenrang konnten zumindest für die beschwerliche Anfahrt
samt halbstündiger Verspätung entschädigen. Schalke begann die Partie furios… schlecht. Als hätte den Jungs niemand gesagt, dass sie heute Nachmittag Fußball spielen und vor allem verteidigen müssen, ließen die Knappen den Gegner beim ersten Angriff gewähren. An dessen Ende drückte Jovic den Ball mühelos über die Linie. Im weiteren Verlauf verzweifelte ich und litt mit unserer Elf, die sichtlich bemüht war, jedoch oft die falsche Entscheidung traf oder schlichtweg Pech hatte. In der zweiten Hälfte ging es ähnlich weiter. Die Gesamtsituation verschlechterte sich jedoch nach einem groben Schnitzer im Aufbauspiel, den Haller im Fünfmeterraum gekonnt mit der Hacke zum 2:0 nutzte (66.). Mittlerweile mussten in unserem kleinen, eigentlich gemäßigten Block einige Sitzschalen dran glauben und irgendwie übertrug sich unsere Aggressivität auf den Rasen. Da der Schiri wenig Kontrolle über die Partie hatte langte nun auch endlich der S04 zu und siehe da, der eingewechselte Embolo verwertete Burgis Hereingabe zehn Minuten vor Schluss zum Anschlusstreffer. Jetzt übertönte der Gästeblock das Waldstadion endgültig. Wirklich gefährlich wurde es jedoch vorerst nicht. Als ich Alex in der 95. Minute dazu animierte langsam aufzubrechen, tauchte Naldo (Wer auch sonst?!) in unserem Rücken auf und glich die Partie aus. Wenige Sekunden später fand ich mich an der Balustrade wieder und ganz Schalke feierte bei gedimmten Licht vor oder hinter dem Zaun. Wir blieben schlussendlich noch etliche Minuten in der Arena und waren erstaunt über diese unbesiegbare Truppe, die tatsächlich als Tabellenzweiter in die Winterpause geht. Schade, SGE. |
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