SPIEL #708
FC Schalke 04 vs. 1. FC Köln 1:0 (0:0) |
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19.12.2017 - Veltins-Arena, Gelsenkirchen | ||
56.392 Zuschauer | ||
DFB-Pokal - Achtelfinale 2017/2018 | ||
Tore: 1 : 0 Max Meyer (63.) |
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(Ticket fehlt) | ||
Mit dem Pokalachtelfinale gegen Köln stand für den
S04 am Dienstagabend das letzte Spiel des Kalenderjahres an. Nach zwei
Siegen gegen die unterklassigen Teams vom BFC Dynamo (IV) und Wehen
Wiesbaden (III) verfolgte ich gespannt die Auslosung. Diese bescherte
uns mit dem letzten Los ein Heimspiel gegen den verhassten Absteiger vom
Dom. Wie ich fand, ein sportlich einfaches und stimmungsvolles Duell.
Die Vorzeichen des Spiels haben sich seitdem nicht groß verändert. Der
S04 hat seit Ende September kein Spiel mehr verloren und kann durchaus
offensiv das Überwintern im Pokalwettbewerb anvisieren. Der Letzte
Fußballclub Köln marschiert noch immer mit der Roten Laterne über den
schönen Ebertplatz. Nachdem infolge des Unentschiedens im Ligaduell beim
S04 Ruthenbeck die Kölner Trümmertruppe übernahm, scheint man sich
jedoch etwas gefangen zu haben. Die Niederlagen wurden knapper und am
17. Spieltag konnte man sogar den ersten Sieg im Heimspiel gegen
Wolfsburg verbuchen. Nichtsdestotrotz zeigten die Vorzeichen, auch
aufgrund der eklatanten Verletzungsmisere der Gäste, klar auf die
Knappen. Steven und ich fanden uns gewohnt früh in der Arena
ein. Bei herbstlichem Mistwetter tummelten sich außerordentlich viele
Königsblaue im Arenaumlauf und stimmten sich bei Wurst und Bier auf das
Spiel ein. Das Dach der Arena war dementsprechend verschlossen und die
UGE brachten die letzten Choreomaterialien an Mann und Frau. Jedem
Besucher der Stehplätze auf der Nordkurve wurde eine Wunderkerze in die
Hand gedrückt, die beim Steigerlied entzündet werden sollte. Doof nur,
wenn sich um einen herum alle blöd angucken, da scheinbar kein Raucher
in der Nähe. Mit der Zeit konnte ich auch meine Fackel in Brand setzen
und die Kurve leuchtete getreu dem Motto “Und er hat sein helles Licht
bei der Nacht“. „Nacht“ traf es ganz gut, da der DFB die Partie auf die
fernsehfreundliche Zeit 20:45 Uhr terminierte. Da kann sich jeder selbst
ausrechnen wann man danach unter der Woche zu Hause ist. Im Schatten des
goldenen Pokals, den unser mafiöser Fußballverband am Spielfeldrand
drapierte, betraten beide Teams das Feld. Auf Seiten der Gäste kannte
ich lediglich den Torwart sowie den alten Haudegen Lehmann. Laut der
Aussagen anderer Fußballfans in meinem Umfeld liegt es jedoch an meiner
Unwissenheit, dass ich Namen wie Olkowski, Mere oder Führich noch nie im
fußballerischen, geschweige denn kölschen Zusammenhang gehört habe. Schalke begann, für mich überraschend, ohne
jegliche Arroganz. Heute hätte ich ein Quäntchen Überheblichkeit sehr
gut nachvollziehen können. Es zeigte sich jedoch auch sehr früh, dass
ein schweres Stück Arbeit ansteht. Der FC verteidigte sehr tief und mit
Mann und Maus, sodass Schalkes letzter Mann, Nanananaldo, früh zum
Spielgestalter avancierte. Der lange Brasilianer machte das gar nicht
schlecht und trotzdem landeten die meisten Bälle schlussendlich bei
einem der gefühlt 26 Kölner im Strafraum. Den offensiven
(Alibi-)Bemühungen der Rot-Weißen kauften die Hausherren sehr sicher den
Schneid ab. Auf den Rängen präsentierte sich der Schalker Anhang im
TV-Spiel stark und schmetterte etliche Gesänge brachial laut gen
Spielfeld. Bei allen netten „Wünschen“ muss man auch dem heute
ausnahmsweise nicht Fäkalien werfenden Gästeanhang für den Auftritt
Respekt zollen. Wobei Respekt irgendwie das falsche Wort ist. Wenn es
läuft dann läuft es und Max Meyer erzielte den goldenen Treffer nach
einem Eckball per Kopfball-Bogenlampe (63.). Der anschließende Jubel gab
viel von der Erlösung Preis, die sich jeder Schalker so sehnlichst
erhoffte. Trotz einer kleinen Schlussoffensive des Zweitligisten,
erreicht der S04 völlig verdient die nächste Runde. Berlin ist nur noch
zwei Siege entfernt. |
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