SPIEL #709
|  | Borussia Mönchengladbach vs. Bayer 04 Leverkusen 0:1 (0:0) |  | 
| Website | Website | |
| 20.12.2017 - Borussia-Park, Mönchengladbach | ||
| 49.016 Zuschauer | ||
| DFB-Pokal - Achtelfinale 2017/2018 | ||
| Tore: 0 : 1 Leon Bailey (70.) | ||
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| (Stadionheft fehlt) | ||
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| Am Mittwochabend, keine 24 Stunden nach dem 
		Schalker Erfolg gegen Köln, befand ich mich abermals auf dem Weg zu 
		einem vielversprechenden Pokalduell. Mit Thomas habe ich mittlerweile 
		einen aktiven Gladbach-Fan im Team, der mir auf Nachfrage schnell und 
		unkompliziert ein günstiges Ticket für die Partie zwischen Gladbach und 
		Leverkusen sicherte. So sollte ich in den ersten drei Runden meine 
		fünfte DFB-Pokal-Partie in diesem Jahr besuchen. Es ist fraglich, ob ich 
		diese Quote beibehalten kann. Nach langer Überlegung entschied ich mich 
		mit der Bahn zur „Elf vom Niederrhein“ zu fahren. Besser gesagt, es ging 
		mit dem Regio nach Mönchengladbach Hauptbahnhof. Die Versuche die 
		Anfahrt mit dem Auto zu absolvieren scheiterten bereits bei einem 
		Schalker Gastspiel sowie beim Bruce Springsteen-Konzert mit Fabian vor 
		einigen Jahren. Damals konnte man im Auto getrost für zwei Stunden die 
		Augen zu machen, ehe sich auch nur ansatzweise etwas auf dem Parkplatz 
		bewegte. Obwohl der Nachfolger des legendären Bökelbergs auf eine Wiese 
		direkt an der Autobahn gepflanzt wurde, läuft hier verkehrstechnisch 
		wenig. Stattdessen fand ich mich also mit Seidenschal tragenden und 
		„Jodel“-süchtigen Studenten in Superdry-Jacken im sogenannten Shuttlebus 
		wieder. Das unbequeme Gefährt verfehlte jedoch etwas seinen Zweck, da es 
		im gleichen Stau steckte wie die Pkws. Pro Schiene! Mit voller Blase und leerem Magen befriedigte ich 
		zuerst meine Bedürfnisse, ehe ich mir in meinem Eckblock einen kleinen 
		Überblick verschaffte. Auf meinem Sitz lungerte bereits eine 
		Teenager-Göre. Nach etwas entspannter Kulanzzeit verscheuchte ich das 
		Mädchen und nahm nun als ungewollter Adoptivsohn direkt in der Mitte der 
		komischen Familienbande Platz. Diese überzeugte vor allem durch schick 
		gestaltete Fingernägel von der Enkelin bis zur Oma. Die Finger selbst 
		dienten dann allem voran der Handynutzung. Ich ahnte Schlimmes für die 
		kommende Begegnung. Deren Anpfiff wurde sogleich aufgrund des dichten 
		Verkehrs um zehn Minuten nach hinten verschoben. Ich wiederstand der 
		Versuchung auf die benachbarten, schön gepolsterten Businessseats zu 
		wechseln und ergab mich meinem Schicksal. Während sich eine junge und 
		unerfahrene Fohlenelf gegen die in der Hinserie so überzeugende Werkself 
		gut schlug, verschickte Familie Flodder neben und vor mir 
		Sprachnachrichten und Videos. Ob Annalena sich mittlerweile wieder mit 
		ihrer Mutter vertragen hat? Um dies herauszufinden wurde schnell eine 
		Nachricht mit Herzchen-Emoticons an die Betroffene geschickt. Derweil auf dem Rasen: Die Hausherren spielten nicht fehlerfrei, aber sehr engagiert und willensstark. Im Angriff verbuchte die Borussia somit teils klare Chancen, die jedoch nicht zu Erfolg führten. Mir gefiel vor allem der junge Franzose Croissant, der technisch stark agierte und die Bayer-Hintermannschaft oft vor Probleme stellte. Schiedsrichter Gräfe leitete die Partie gewohnt arrogant und fehlerbehaftet, sodass er es verpasste Havertz vor der Pause unter die Dusche zu schicken. In der Halbzeit durfte dies dann Bayer-Trainer Herrlich erledigen. Wer weiß ob den Leverkusenern mit einem Mann weniger der Sieg geglückt wäre. Kurz nachdem die Gästefans aus der Farbenstadt eine ordentliche Portion Fackeln in den Gladbacher Nachthimmel streckten erzielte Bailey den Treffer des Tages. Der beste Spieler der Bundesliga-Hinrunde hatte nach einem Schnitzer in der Gladbacher Defensive freie Bahn aufs Tor und verwandelte die Großchance eiskalt. Im Anschluss flogen in der Partie die Fetzen. Es wurde hier und da getreten und B04-Coach Herrlich ließ sich gar zu einer schwachsinnigen Schwalbe hinreißen, die folgerichtig mit einem Bierbecherwurf quittiert wurde. Hier wurde einem einiges geboten. Trotzdem stinkt BMG mit der Erreichbarkeit des Stadions leider böse ab. | ||
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