SPIEL #710
KV Kortrijk vs. Standard Lüttich 2:1 (0:1) |
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27.12.2017 - Guldensporenstadion, Kortrijk | ||
8.714 Zuschauer | ||
Pro League - 21. Spieltag 2017/2018 | ||
Tore: 0 : 1 Razvan Marin (65.) 1 : 1 Luis Cavanda (ET., 83.) 2 : 1 Jeremy Perbet (90.) |
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(Stadionheft fehlt) | ||
Fast wäre es mit der Komplettierung der ersten
belgischen Liga nichts geworden. Dieser Umstand lag nicht an Daniel oder
mir, sondern am Wetter in Westflandern. An diesem Mittwoch zwischen
Weihnachten und Neujahr schafften wir es nach einigen Anläufen endlich
uns für die gut 300 Kilometer nach Kortrijk aufzuraffen. Um drei Uhr
verließen wir Essen mit einem entspannten Zeitpolster. Noch machten uns
die in Belgien langsam aufziehenden Regenwolken zu unserer Rechten wenig
Sorgen. Dies änderte sich auch nicht, als wir gegen 18 Uhr die
75.000-Einwohner-Stadt im äußersten Westen des Landes erreichten. Wir
saßen bei Fritten und Mexicano im Warmen, während es draußen wie aus
Eimern schüttete. Die anschließende Weiterfahrt zum Guldensporenstadion
nahm nicht viel Zeit in Anspruch. Das kleine Stadion befindet sich
unweit der Innenstadt nördlich des Flusses Leie. In dem mittlerweile 70
Jahre alten Stadion mit seinen vier freistehenden Tribünen dienen die
Flutlichtmasten zudem als eindeutige Landmarke. Diese konnten jedoch
nicht verhindern, dass wir im noch immer strömenden Regen zuerst am
Gästeeingang vorstellig wurden, ehe wir den richtigen Zugang fanden. Nachdem wir uns über die etwas kuriosen Wegesysteme
auf die Gegengerade vorgekämpft hatten, beobachteten wir von unseren
Plätzen das Schauspiel auf dem Rasen. Den Spielern vom KV Kortrijk und
den Gästen aus Lüttich konnte man die begrenzte Lust, bei diesem
Sauwetter gegen den Ball zu treten, deutlich ansehen. Den mitgereisten
Anhängern von Standard war dies recht egal. Links neben uns auf der
Gerade positioniert heizte der vollbesetzte Gästeblock dem Team gut ein
und begrüßte das restliche Stadionpublikum später mit etwas Rauch, und
einen vor dem Block stehenden Ordner mit einigen Böllern. Der Regen
machte dem Platz in den ersten Spielminuten arg zu schaffen. Schon bevor
sich die Teams ihre ersten Chancen erspielen konnten sah der Platz aus
wie ein Kartoffelacker. Als Platzwart blieb einem jetzt nur noch der
Griff zur Flasche. Hier war schon nach wenigen Minuten nichts mehr zu
retten. Ich freute mich einfach nur, dass die Partie, anders als die
18:30-Partie in Ostende, angepfiffen wurde und ich nach 45 torlosen
Minuten die Komplettierung der pro League vermelden konnte. Torlos hieß nicht höhepunktlos und das hatten wir vor allem Lüttichs Agbo zu verdanken, der nach 43 Minuten die Ampelkarte sah und diesen Umstand partout nicht wahr haben wollte. Mit seinem Unwillen, das Spielfeld zu verlassen, nervte er auch seine Teamkollegen und ließ sich nur unter Protest von einem Betreuer in die Katakomben begleiten. Als aus der KVK-Fankurve ein Bierbecher auf ihn flog, verlor der Nigerianer endgültig die Nerven und feuerte den halbvollen Becher zurück auf die Ränge. Jetzt war hier Druck auf dem Kessel, der erst mit der Halbzeitpause entwich. Nach der Pause ging es für beide Teams in frischen Trikots auf dem noch immer unbespielbaren Rasen weiter. Die Platzverhältnisse sorgten für einige ebenso haarsträubende wie lustige Fehlschüsse, ehe die Gäste in Unterzahl nach einer Ecke einen Handelfmeter zugesprochen bekamen. Die daraus resultierende Führung für Lüttich (65.) war gar nicht unverdient, da man mit einem Mann weniger plötzlich auf Sieg spielte. Ein unglückliches Eigentor durch Standard-Verteidiger Cavanda, der eine Flanke ins eigene Tor verlängerte (83.) machte die Führung jedoch wieder zu Nichte. In der Nachspielzeit konnte Kortrijk die Überzahl sogar noch in das Siegtor ummünzen und die Gäste in der Tabelle überholen. Trotz der Kälte genoss ich das Spiel aufgrund der so widrigen Bedingungen, in einem Fußballspiel wie man es nicht häufig erlebt. |
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