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  RB LEIPZIG 3
     
logo_schalke   FC SCHALKE 04 1
Halbzeitstand 1:0
 
Sa., 13.01.2018 - 18:30 Uhr
Tore:
1:0 Keita (40.)  
  1:1 Naldo (55.)
2:1 Werner (69.)  
3:1 Bruma (71.)  
   
   
   
   
Zentralstadion, Leipzig
42.558 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
18. Spieltag 17/18
 
 
 
Ticket: 35 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Oberrang Gegengerade
Stadionheft: kostenlos
 
 
 
 
 
 

Manche Sachen müssen einfach gemacht werden, auch wenn man sich noch so sehr dagegen sträubt. Ein Besuch bei den taurinverseuchten Emporkömmlingen „aus“ Leipzig zum Beispiel. An diesem zweiten Januarwochenende, das zugleich den Auftkat der Bundesliga-Rückrunde bedeutete, bot sich die Reise nach Sachsen jedoch recht aufdringlich an. Mein mit Marc und Steffi geplanter Trip gen Malaga und Gibraltar fiel zumindest für mich ins Wasser. Air Berlin und Niki sei Dank. So konnte ich das Angenehme mit dem Angenehmen verbinden und im Rahmen des Schalker Gastspiels Bill besuchen, dessen Zeit in Leipzig sich dem Ende zuneigt. So landete ich am Freitagabend in der sächsischen Landeshauptstadt und machte mich unter Bills Anleitung mit Ur-Krostritzer vertraut. Die Übung machte mit der Zeit den Meister, sodass man nach einer Runde durch Connewitz und den Wildpark sowie ein paar Runden Karten bereit war, leicht angezündet den Weg zum ehemaligen Zentralstadion anzutreten. Leider kam man nach knapp sechs Kilometern Fußweg vergleichsweise nüchtern in der Hölle des deutschen Fußballs an.

Zum Projekt RB kann man leider nie genug gesagt haben. Auch wenn es aussichtslos erscheint, höhlt steter Tropfen noch immer den Stein. Mehr als sechs Jahre ist mein letzter Besuch in der Leipziger Arena bereits her. Seitdem ist viel passiert. Mit dem sportlichen Erfolg der letzten Jahre wird der einzige Erstliga-Club „aus“ den neuen Bundesländern erschreckend gut angenommen. Menschen, die teilweise recht normal und vernünftig aussehen, wandern tausendfach Richtung Sportforum. Menschen, denen man im ersten Augenblick während seines Urlaubs das Haustier anvertrauen würden, tragen hier einen Schal mit dem österreichischen Firmenlogo. Es ist schlicht und einfach ekelhaft. Leipzig hat einen schönen Zoo, eine schicke Innenstadt und beheimatet mit dem FC Lokomotive den Nachfolger des ersten Deutschen Fußballmeisters. Bill und ich fanden uns mit vielen Schalkern, aber auch einigen Beschränkten im an den Gästesektor angrenzenden Block 50.1 ein. Mit freundlicher und angepasster Art versucht das Produkt seine Kunden zu unterhalten und die Gäste zu besänftigen. Da gibt man sich unter den Heimanhängern betont freundlich und spielt zu allem Überfluss die Hymne der Gäste im Stadion. Fußball muss immer zumindest ein Fünkchen grundaggressiv, wild und unangepasst sein. Diese DNA unseres Sports geht hier zwischen Elsterbecken und Zoo verloren, sodass die Frustration bereits beim Betreten der Arena groß ist. Wenn man hier doch wenigstens drei Punkte entführen könnte.

Schalke begann solide und lieferte sich mit den Hausrindern einen offenen Schlagabtausch. Mit der Zeit schützte einen jedoch auch die rosarote Brille nicht davor, einen Qualitätsunterschied auf dem Rasen auszumachen. Während es im weiten Rund wie Hechtsuppe zog, hatte RB die Knappen an der Angel. Das vermeintliche Momentum, das Ralle mit dem parierten Elfmeter (37.) erzeugte, hielt nur bis zu Keitas glücklichen Führungstreffer wenige Minuten später. Ähnlich verhielt es sich mit Naldos Kopfballtreffer nach der Pause (55.). Schalke erlangte trotz des Ausgleichs keinen Zugriff auf die ausnahmslos schnellen und technisch versierten Taurinköpfe. Diese wurden erst attackiert als sie bereits mit Tempo auf die königsblaue Abwehrreihe zuliefen. Nach 70 Minuten machte RB aus der Überlegenheit Zählbares und entschied das Spiel verdientermaßen per Doppelschlag. Ich war bedient und konnte vor allem die dummdämlichen RB-„Fans“ um mich herum nicht mehr ertragen. Es darf nie Toleranz gegenüber RB geben.