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logo_vfl_bochum   VFL BOCHUM 0
     
logo_msv   MSV DUISBURG 2
Halbzeitstand 0:2
 
Di., 23.01.2018 - 18:30 Uhr
Tore:
  0:1 Iljutcenko (40.)
  0:2 Wolze (45.)
   
   
   
   
   
   
Ruhrstadion, Bochum
17.564 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
19. Spieltag 17/18
 
 
 
Ticket: 31 Euro - Vorverkauf - Sitzplatz Gegengerade
Stadionheft: kostenlos
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Eineinhalb Wochen nach dem Bundesligastart fiel in Bochum der Startschuss in das neue Jahr im Unterhaus. Das Ruhrstadion sollte nach dem Willen der DFL der Schauplatz eines stimmungsvollen Derbys gegen den MSV Duisburg sein. So der Plan der Funktionäre zum Auftakt. Die frühe und für viele Fans problematische Anstoßzeit am Dienstagabend sowie die angespannte Situation rund um den Gastgeber sorgten für ein bestenfalls mäßiges Zuschauerinteresse. Ich nahm die Terminierung in der toten Zeit unter der Woche dankend an und besuchte das Spiel mit Daniel. Anders als bei den Spielen zuvor ließen wir uns auf der Gegengerade des Ruhrstadions nieder. Somit schlossen wir uns der allgemeinen Platzrochade zu dieser Partie an. Die Ultras des VfL sind bekanntermaßen im Zwist mit dem (noch) Verein und von der Ostkurve auf die Sitzplätze der Westkurve umgezogen. Diese wurden jedoch für das Spiel gegen MSV sowie das folgende Duell mit der Arminia gesperrt, da beide gegnerischen Fanszenen planten, sich auf den benachbarten Sitzplätzen der Westkurve niederzulassen. Ein ausreichender Puffer zwischen den verfeindeten Gruppen konnte somit laut Vereinsmitteilung nicht gewährleistet werden. Für die Bochumer Fanszene bedeutete dies, sich ein Ausweichquartier vom Ausweichquartier zu suchen.

Dieses fand der aktive Anhang der Hausherren natürlich direkt neben uns. So entspannt wie eigentlich geplant wurde der Stadionbesuch für uns also nicht. Nach einer Phase des munteren Stühlerückens hatte dann jeder der knapp 14.000 Heimfans seinen Platz gefunden. Der Gästesektor indes platzte förmlich aus allen Nähten. Mit mehr als 3.000 Schlachtenbummlern hatte es der MSV heute leicht, die Vormachtstellung im Ruhrstadion zu behaupten. Die Fans des Spielvereins begrüßten ihr Team beim Einlauf mit einem ansehnlichen Fahnenintro. Sportlich erwartete uns das Duell zwischen einem gewohnt angeschlagenen VfL und dem überraschend auftrumpfenden Aufsteiger. Vor allem die Bochumer tun sich keinen Gefallen mit den selbstgeschaffenen internen Unruhen, die sicherlich nicht spurlos an der blutjungen Mannschaft vorbeigehen werden. So war es nicht verwunderlich, dass den Gastgebern vorne das Quäntchen Glück fehlte und man in der Defensive durch zwei Schnitzer kurz vor der Pause zwei Gegentore verbuchen musste. Die 2:0-Führung der Gäste war weder wirklich verdient noch glücklich, sondern einfach nur konsequent.

Bei den sportlich orientierten Zuschauern neben uns wich der stille Protest mit zunehmender Spieldauer wütenden Spruchbändern und Tiraden gegen Vorstand Hochstätter, der das Schlamassel rund um den Traditionsverein federführend gestaltet. Nicht immer haben die Fans mit ihrem Protest Recht, aber im Fall Hochstätter scheint der Fisch mal wieder vom Kopf her zu stinken. Während die Bochumer Elf im zweiten Durchgang mit einer ordentlichen Portion Kampf und Einsatz die Partie drehen wollte, konzentrierte sich nun der gesamte Anhang der Hausherren auf die „Hochstätter raus“-Sprechchöre. Der VfL ist in der derzeitigen Situation ein Trümmerhaufen, der für einen möglichen Investor unattraktiver denn je ist. Reißt man an der Castroper Straße nicht bald das Ruder rum und besinnt sich auf die eigentlichen Werte des ehrlichen Arbeitervereins, geht das Ganze hier den Bach runter. Das scheinen bis auf Herrn Hochstätter alle realisiert zu haben. Der leidgeprüfte Anhang entkoppelte sich vom nun dahinplätschernden Spielgeschehen und besang den Klassiker „Eisgekühlter Bommerlunder“. Derzeit bereitet sogar ein Hosen-Klassiker mehr Freude als der VfL.

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